
Bei der 15. Heimniederlage in Folge herrschte Friedhofstimmung bei den Hannover Scorpions. Fans und Spieler fordern von Besitzer Günter Papenburg die Absetzung des in ihren Augen für die Misere Verantwortlichen: Coach Anton Krinner. Doch Papenburg hält an seinem Trainer fest und sorgt mit einer Schuldzuweisung seinerseits für Befremden.
Beim 2:4 der Hannover Scorpions gegen die DEG Metro Stars bot sich Beobachtern eine gespentische Atmosphäre, die Plätze der hartgesottenen Fans blieben leer, Stimmung musste man woanders suchen.
Stattdessen waren die Ränge schwarz dekoriert, darüber prangte ein Plakat, auf dem stand: "Wir haben Ehre, wir haben Anstand, wir haben Stolz und sind dann mal weg!" Darunter war zu lesen: "RIP Hannover Scorpions"
Die meisten der offiziell 4230 Zuschauer kamen sich vor wie auf einem Friedhof. So gespenstisch war die Stimmung vor der 15. Heimniederlage in Serie des abgeschlagenen Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga. "Es scheint ein morbides Interesse daran zu geben, den Scorpions beim Sterben zusehen zu wollen", hieß es im Live-Ticker des Clubs.
Krinner: "Eine unglaublich schlimme Situation"
Die Anhänger der Scorpions, die vor nicht einmal zwei Jahren noch Meister unter Trainer Hans Zach waren, demonstrierten eindrucksvoll, wie es sich anfühlt, wenn Fans endgültig die Nase voll haben. Den sportlichen Absturz lasten sie Zach-Nachfolger Anton Krinner an. Zudem haben sie genug vom undurchsichtigen Zick-Zack-Kurs des Club-Eigentümers Günter Papenburg.
Als der vergangene Woche entschied, den bei den Fans beliebten Geschäftsführer Marco Stichnoth zu entmachten und das Amt des sportlichen Leiters dem ungeliebten Krinner zu übertragen, statt diesen zu beurlauben, war das Maß voll.