(Seite 3 von 3)
Mittlerweile läuft auf Geheiß der Augsburger Panther aber schon das nächste Verfahren gegen einen Düsseldorfer Profi. Beim Spiel gegen den AEV erzürnte DEG-Verteidiger Alex Henry (33) die Gemüter. Der ehemalige NHL-Abräumer verletzte Gegenspieler J.D. Forrest in einem grenzwertigen Zweikampf, eine Absicht lässt sich anhand der Bewegtbilder aber kaum ausmachen. Spannend also, wie die Liga in diesem Fall entscheiden wird und ob der Graben zwischen DEG und DEL weiter aufreißt.
"Unfaire Aktionen wie Ellbogenchecks gehören nicht zu unserer Spielweise, so etwas will ich auch nicht sehen", sagt Brittig. Der gebürtige Landshuter musste sich in den letzten Wochen immer mal wieder Kritik an der harten Spielweise seiner Mannschaft anhören. In der WZ sagt er dazu: "Härte gehört einfach dazu, aber genau deswegen sind wir der DEL ein Dorn im Auge." Klein beigeben wollen die Düsseldorfer nicht. Erst kürzlich setzten sie mit der Verpflichtung von Raubein Ashton Rome, der in seinen ersten vier Saisonspielen 53 Strafminuten kassierte, ein klares Zeichen.
"Das gehört einfach dazu"
Die Düsseldorfer Verantwortlichen tun gut daran, an ihrer Linie festzuhalten. Für ein Team wie die DEG ist eine erlaubte harte Gangart ein probates Mittel, um den Gegnern den Schneid abzukaufen. Ähnlich sah es, abgesehen von Henrys Check, auch Augsburgs Trainer Larry Mitchell: "Das gehört einfach beim Eishockey dazu." Und Eishockey-Legende Udo Kießling, früher selbst kein Kind von Traurigkeit, unterstrich noch einmal seine Einstellung: "Körperliche Härte ist beim Eishockey erlaubt und Teil des Spiels. Sonst könnten wir ja gleich zum Badminton gehen."
Und letztendlich profitiert auch die Liga davon, dass sich im Vergleich zu früheren Jahren endlich auch am Tabellenende mal ein Team so richtig "reinhängt" und nicht kampf- und saftlos in sein Schicksal fügt. Was angesichts des abgeschafften Abstiegs in der DEL die wohl bequemste Lösung wäre.
Die Anhänger der DEG jedenfalls honorieren die leidenschaftlichen Auftritte ihre Mannschaft und auch für den neutralen Beobachter bieten die Spiele der Rheinländer einen hohen Unterhaltungswert. Trainer Brittig fasst zusammen: "Die Leute in Düsseldorf sind trotz des Tabellenplatzes begeistert, wir bieten Leidenschaft ohne Ende."