Bundesliga, 31. Spieltag: Fünf Noten des Wochenendes

Emre Can feierte, Xherdan Shaqiri jubelte und unsere Leser diskutierten eifrig. Wem gehört der Siegtreffer des FC Bayern München? In unserer Rubrik Fünf Noten des Wochenendes werfen wir einen Blick zurück auf die Meinungen unserer Leser.

Am 30. Spieltag hatte ich in unserer Rubrik 'Fünf Noten des Spieltags' die größten Abweichungen mit dem kicker-Sportmagazin dargestellt und unsere Sichtweise begründet. Das fanden nicht alle Leser gut und führte deshalb zu einiger Kritik. Zum Beispiel kommentierte 'Monaco Franze': „Messt euch doch nicht ständig mit dem Kicker, der seine Notengebung ja nicht einmal erläutert. Ist doch völlig egal, wie dort bewertet wird - macht es eure Noten denn richtiger? Warum geht ihr stattdessen nicht lieber auf EURE User ein, die sich am vergangenen Spieltag z.B. über die Notengebung der BVB-Spieler empörten?“

Gesagt, getan, lieber ewiger Stenz! In dieser Woche dreht sich alles um Sie, den Leser. Ich habe mir die Spieler des Samstags herausgesucht, deren Noten am heftigsten diskutiert wurden. Zufällig sind in der Tat gleich zwei Dortmunder dabei. Doch zuerst geht es erst einmal um ein sehr umstrittenes Tor. Und damit komme ich auch schon zu den fünf ausgewählten Spielern.

Xherdan Shaqiri (Bayern München - Note 2,5)

Einer der großen Profiteure des Fast-Finaleinzugs der Bayern in der Champions Leauge ist ohne Zweifel Xherdan Shaqiri, der seit dem 23. Spieltag konstant zum Einsatz kommt und dabei nur einmal enttäuschte, als er in Hoffenheim lediglich eine ausreichende Leistung bot.

Ansonsten ist der Neuzugang des Sommers eine stabile Größe. Das war auch gegen Freiburg der Fall, als es sein Freistoß war, der ohne jeden Zweifel das Spiel entschied - ganz egal, ob Emre Can eine Haarspitze noch am Ball hatte oder nicht. Entscheidend wurde der Ball nicht mehr abgelenkt, so oder so wäre der in dieser Szene planlose Oliver Baumann geschlagen gewesen. Wir übernehmen aber immer die Sicht der DFL. Diese weist bis heute - Stand Montagnachmittag - Can als Torschützen aus, weshalb Shaqiri trotz wiederholter Beschwerden bei uns nicht als Torschütze geführt werden kann.

Darauf hatte auch Kollege Daniel Raecke in den Kommentaren noch einmal hingewiesen. Als wir uns vor drei Jahren nach teilweise hitzigen Diskussionen innerhalb der Redaktion auf diese Vorgehensweise einigten (der Autor dieser Zeilen hatte durchaus eine konträre Ansicht), hatten die Befürworter einen entscheidenden Punkt auf ihrer Seite: Transparenz.

Bei der Bewertung der Leistung Shaqiris spielte es im Übrigen keine Rolle, ob ein Mitspieler noch am Ball bei dessen Freistoß war. Auf die Gefährlichkeit seiner Standards wurde in der Einzelkritik hingewiesen, wie auch auf seine Flexibilität. Zum von einigen Lesern gewünschten Gut reichte es aber nicht, da dem Schweizer die Ruhe im Strafraum an diesem Nachmittag fehlte (kicker-Note 3).

Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen – Note 4)

Bayer Leverkusen gelang gegen Werder Bremen der nächste Schritt zur direkten Qualifikation für die Champions League. In einer Partie, die nur wenige Höhepunkte anbot, was sicherlich auch für die Defensivreihen spricht, bot Philipp Wollscheid alles in allem eine ansprechende Partie, wenn man von einer Szene absieht. Darin liegt offensichtlich auch der Grund, warum der eine oder andere User eine bessere Note bevorzugt hätte.

Doch die eine erwähnte Szene in der 72. Minute war auch verantwortlich für die größte Chance der Gäste, als durch einen Patzer Wollscheids der Bremer Zlatko Junuzovic freie Bahn Richtung Bayer-Tor hatte. Der Innenverteidiger bedankte sich nach der Partie bei Bernd Leno, dass dieser in diesem Moment die Null festgehalten hatte.

Dieser Fehler hätte entscheidend sein können und ist daher für uns ein klarer Grund für eine Abstufung. Deshalb reicht es zu keiner besseren Note als dem Ausreichend (kicker-Note 5).

Fabian Giefer (Fortuna Düsseldorf - Note 3,5)

Fortuna Düsseldorf ist mitten drin im Abstiegskampf. Selbst das B-Team von Borussia Dortmund erwies sich als zu stark. Heftig gestritten wurde nach der Partie um Fabian Giefers Note, der nach Ansicht unseres Kommentators Danial Montazeri beim ersten Gegentor nicht schuldlos war, da er etwas zu weit vor seinem Kasten stand und Nuri Sahins Schuss passieren ließ.

Das sahen viele Fans anders, die meinten keinen Fehler gesehen zu haben. Wie gesagt, wir sind da anderer Meinung und nahmen deshalb einen Abzug bei der Note vor. Die Durchschnittsnote verdiente sich der Keeper dennoch, da er mit zwei guten Paraden auch Verantwortung dafür trug, dass die Düsseldorfer überhaupt bis zum Ende von einen Punktgewinn träumen durften.

Giefers Fehler war nun kein katastrophaler, ihm glitt kein Ball durch die Finger, er produzierte auf der Linie kein Luftloch. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass er beim 0:1 besser hätte handeln können (kicker-Note 4).

Mitchell Langerak (Borussia Dortmund - Note 2)

In der gleichen Partie wurden wir dafür kritisiert, Giefers Gegenüber zu gut benotet zu haben. Mitchell Langerak hatte lange Zeit gegen verängstigt wirkende Düsseldorfer in der Tat wenig zu tun. Dabei fiel auf, dass er in der Strafraumbeherrschung noch an Präsenz zulegen muss. Doch ein wirklicher Fehler unterlief der Dortmunder Nummer zwei nicht.

Als es dann drauf ankam, war Langerak hellwach. In der Schlussphase drängte der Gegner auf den Ausgleich und nicht wenige Düsseldorfer Fans hatten den Torschrei auf den Lippen, als Martin Latka aus wenigen Metern Torentfernung per Kopf das linke untere Eck anvisierte.

Doch sie hatten ihre Rechnung ohne Langerak gemacht, der die Situation rechtzeitig erkannte und mit einem außergewöhnlichen Sprung ins bedrohte Eck die Kugel noch von der Linie kratzte. Diese Parade kann in jedem Lehrfilm gezeigt werden und sicherte dem BVB außerdem den Sieg (kicker-Note 2).

Jakub Blaszczykowski (Borussia Dortmund – Note 2,5)

Vor zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle über Einwechslungen doziert. Noch rechtzeitig kam in Düsseldorf Jakub Blaszczykowski in der 69. Minute in die Partie, um eine Note abzustauben, die viele Leser gerne ein wenig besser gesehen hätten.

Die wenige Restspielzeit erlaubte es dem Mittelfeldspieler in der Tat noch entscheidend auf das Spielgeschehen einzuwirken, gelang ihm doch der Treffer zum 0:2. Kurz darauf hätte Julian Schieber das Match nach einem Kuba-Pass endgültig einsacken können, doch der Stürmer scheiterte frei vor Giefer.

Allerdings konnte auch Blaszczykowski in den letzten Minuten nicht verhindern, dass Düsseldorf plötzlich das Kommando übernahm. Entlastungsangriffe schlugen fehl. Wir meinen im Vergleich zu Dortmunds besten Feldspieler Nuri Sahin (sportal.de-Note 2) eine kleine Abstufung vornehmen zu müssen (kicker-Note Fehlanzeige).