Seit vier Spielen wartet der FC Schalke im Derby auf einen Sieg, davor blieb der BVB sechs Mal sieglos. Sportlich sehen sich die Knappen vor der 141. Auflage wieder auf Augenhöhe, sportal.de erinnert an die großen Derbys mit Lehmann, Möller, Rausch und Metzelder.
Die Knappen wollen die aktuelle Tabellenkonstellation nutzen, um die Vormachtstellung im Ruhrpott zurückzugewinnen. Schalke steht auf Rang drei, hat zwei Punkte mehr auf dem Konto als Borussia Dortmund und könnte mit einem Auswärtssieg den Rivalen vorerst abhängen.
Beide Teams kämpfen vor dem für die Fans wichtigsten Spiel des Jahres mit Verletzungssorgen, beim BVB reihte sich zuletzt aber eine Entwarnung an die nächste. Verbal halten sich beide Seiten zurück oder sticheln auf einem normalen Niveau, Zündstoff soll es nur auf dem Rasen geben, wie schon so häufig in den vergangenen Jahrzehnten:
Borussia Dortmund: Wendepunkt im Jahr 1947
Über die Schalker Erfolge in den Jahren zuvor ist viel geschrieben worden, sechs der sieben Schalker Meisterschaften fielen in die Zeit vor 1945. Eine echte Rivalität konnte in den ersten Jahren nach der Gründung des BVB 1909 also gar nicht entstehen. Schwarz-Gelb war, nachdem die Gründungsfarben Blau-Weiß früh abgelegt wurden, nahezu immer chancenlos gegen Königsblau.
1947 gewann die Borussia erstmals ein wichtiges Spiel gegen Schalke und schnappte den erfolgsverwöhnten Nachbarn mit einem 3:2-Erfolg die Westfalenmeisterschaft weg. Max Michallek, Heinrich Ruhmhofer und Herbert Sandmann sicherten mit ihren Toren den historischen Erfolg, der in Dortmund für viel Selbstvertrauen und in Gelsenkirchen für Niedergeschlagenheit und Wut sorgte. Das wollten die Knappen nicht auf sich sitzen lassen - eine Rivalität war geboren.
1966: Das Derby versinkt im Nebel
Sowohl der BVB als auch Schalke gehörten 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, in den folgenden Jahren gewannen die Dortmunder die meisten Derbys. Als erster deutscher Europapokalsieger empfing die Borussia den Rivalen im November 1966 im Stadion Rote Erde und die Zuschauer sahen nach zum Teil deutlichen Siegen in den Jahren zuvor erneut acht Tore - nein, eigentlich konnten sie gar nichts sehen.
Der 6:2-Sieg der Dortmunder ging in einer irregulären Nebelsuppe unter. Die Gastgeber führten zur Pause bereits mit 4:0. Schiedsrichter Gerd Hennig dachte trotz der schlechten Sicht aber nicht daran, das Spiel abzubrechen. BVB-Spieler Reinhold Wosab beschrieb seinen Treffer zum 5:0 bei 11 Freunde mal so: "Norbert Nigbur kniete fast unter mir, weil er den Ball kaum sehen konnte. Erst kurz bevor der Ball auf meiner Stirn landete, konnte ich ihn genau sehen. Ein ziemliches Durcheinander in diesem Nebel."