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Nachdem Nadal aber bereits Olympia, wo er eigentlich auch als Fahnenträger der spanischen Mannschaft vorgesehen gewesen war, hatte sausen lassen müssen und auch die US Open frühzeitig absagte, schwante Roger Federer in einer ersten Stellungnahme Böses. "Ich sah es kommen. Wenn er sich so früh zurückzieht, muss es etwas Ernstes sein", erklärte der Schweizer laut blick.ch in einer ersten Stellungnahme und fügte an: "Darum ist es etwas beängstigend."
Das scheint es auch nach Meinung des renommierten Schweizer Mediziners Heinz Bühlmann zu sein, der bereits vor einigen Tagen vermutet hatte, dass die Ursache für Nadals körperliche Probleme in seiner physischen Spielweise zu suchen sind, die gerade auf Hardplätzen zur Verschlimmerung führen könnte. "Denn anders als auf Sand ist der Fuß nach dem Abstoppen auf diesem Belag fixiert, und das fügt dem Knie Schaden zu", erklärte Bühlmann laut tagesanzeiger.ch.
Der ehemalige Arzt von Martina Hingis, der aufgrund seiner Erfahrungen mit Sportverletzungen das Buch "Biomechanik der Tennisverletzungen" geschrieben hatte, entwarf ein düsteres Szenario: "Man muss hier schon längst von einer chronischen Entzündung sprechen. Die Therapie ist in einem solchen Stadium extrem schwierig. Nadal ist auf dem Weg zu einer Arthrose der Kniescheibe." Einen Tipp hatte er für den Spanier auch parat: "Nadal sollte seiner Gesundheit zuliebe nur noch auf Sand spielen."
Hoffen auf baldige Rückkehr Nadals
Ein Rat, der allerdings so nicht umsetzbar wäre. Auf Sand und dem ebenfalls gelenkschonenderen Rasen wird schließlich nur von April bis Juni gespielt, der Rest der Saison wird auf stumpfen Hartplätzen oder Teppichen gespielt. Als Teilzeitspieler hätte Nadal auch keine großen Chancen, seinen Platz innerhalb der Top Vier verteidigen zu können und dann würde er schon relativ früh in Turnieren auf die großen Konkurrenten Federer, Novak Djokovic oder Andy Murray treffen.
Umso wichtiger für Nadal, dass er seine gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommen kann. Vor allem, dass er sich die nötige Ruhe und Auszeit gönnt und erst zurückkehrt, wenn auch tatsächlich wieder fit ist - auch wenn es, wie Spekulationen in der Branche nahelegen, sogar bis zum Januar dauern würde. Das brachte auch Djokovic laut derbund.ch zum Ausdruck: "Das Tennis verliert, wenn Rafa nicht da ist, denn er ist jemand, der in diesem Sport Geschichte geschrieben hat."