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Der Grund sind die inflexiblen TV-Verträge, speziell mit der ARD. Denn die will in der Sportschau am Samstag nicht auf Topspiele verzichten. Also ist es kein Problem, wie an diesem Wochenende sieben Spiele am Samstag auszutragen (am Freitagabend hat die ARD kein Interesse), und es ist auch kein Thema, dass die Zweitligisten nie mit einem Tag Pause auskommen müssen, etwa in Pokal- oder Englischen Wochen.
Die üblichen Gegenargumente, das sei ja für einen Fußballprofi "nicht so schlimm", mal zwei Spiele in drei Tagen auszutragen, gehen am Thema vorbei. Natürlich ist es nicht "schlimm", es ist aber ein Nachteil, geringere Regenerationszeit zu haben. Dass das allgemein von allen Beteiligten so gesehen wird, zeigt die Praxis im gesamten Ausland ebenso wie der Umgang mit allen Fällen, in denen nicht die Sportschau betroffen ist. Da gibt es nämlich nie (und zwar wirklich nie, ohne Ausnahme) zwei Spiele in drei Tagen. Das kommt nur wegen der ARD vor.
Der anstehende 21. Spieltag bietet übrigens vier echte Leckerbissen am Samstag (Bayern - Schalke, Dortmund - HSV, Stuttgart - Bremen und Mönchengladbach - Leverkusen), und dafür wird am Sonntag voll auf Zweitligaatmosphäre gesetzt, wenn Augsburg gegen Mainz und Freiburg gegen Düsseldorf spielt. Das will zwar die Sportschau auch nicht zeigen, aber in diesem Fall macht es Sinn, weil so die sieben im Europacup aktven Bundesligisten alle am Samstag spielen und einen Tag mehr Zeit haben, sich vorzubereiten.
Geht doch: Eine am Sportlichen orientierte Entscheidung in einer Liga, die sich angesichts des bevorstehenden Guardiola-Transfers damit brüstete, hier gehe "nicht alles ums Geld" - und als einzige Liga Europas für mehr Fernsehgeld ihre erfolgreichsten Clubs bestraft.
2) Ist Fürth besser als Tasmania?
Vier Tore hat die Spielvereinigung Fürth in dieser Saison in der sogenannten Trolli-Arena erzielt. Dass das älteste noch vom gleichen Club bespielte Stadion Deutschlands, der Ronhof, einen solchen Namen nicht verdient hat, erwähnten wir übrigens früher bereits. Edu beim 1:1 gegen Werder Bremen, Bernd Nehrig und Edgar Prib beim 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach sowie Lasse Sobiech beim 1:1 gegen Augsburg erzielten die historischen Treffer.
In der Geschichte der Bundesliga finden sich außer dem Kleeblatt nur zwei Fälle von Clubs, die nach 20 Spieltagen weniger als fünf Tore vor eigenem Publikum erzielt hatten. Beide kamen aus Berlin. Hertha BSC hatte in der desolaten Saison 1990/91 erst drei Tore erzielt, durch Uwe Rahn, Dirk Greiser und Axel Kruse. Zwischenzeitlich blieb die Hertha ein halbes Jahr lang ohne ein einziges Heimtor - von Oktober bis April. Dass die Berliner am Saisonende mit 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz abstiegen, kann nicht überraschen.