
Dem großartigen Bundesliga-Start mit drei Siegen folgten für Mainz 05 inklusive Pokalspiel gegen den 1. FC Köln vier Niederlagen in Serie. Hertha BSC ist seit vier Spielen sieglos, patzte zuletzt im Pokal in Kaiserslautern ebenfalls gegen einen Zweitligisten. Wer schafft die Wende und wie?
In Mainz nimmt man die Pleitenserie, die nach der Länderspielpause begann, relativ gelassen hin. "Das Vertrauen in die handelnden Personen, insbesondere in unseren Trainer und sein Team, ist grenzenlos", erklärte Manager Christian Heidel trotz der Pleitenserie mit der 0:1-Niederlage gegen Köln als Höhepunkt im kicker: "Ich bin auch zu 100 Prozent sicher, dass wir wieder in die Spur kommen." In Berlin regt sich da schon größerer Widerstand. Der Vorwurf: Trainer Jos Luhukay habe sich in Kaiserslautern verzockt.
Mit einer B-Elf war Hertha im Fritz-Walter-Stadion aufgelaufen. "Ich war absolut davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft eine Runde weiterkommen. Sonst hätte ich es natürlich nicht gemacht", begründete Luhukay die für viele Beobachter zweifelhafte Maßnahme. Gegen Mainz werden nach der bitteren Erfahrung nun sicherlich die im Pokal geschonten Sebastian Langkamp, Peter Pekarik und Johannes van den Bergh in die Abwehr zurückkehren, während die Verletzten Alexander Baumjohann, John Anthony Brooks, Marcel Ndjeng und der gesperrte Fabian Holland weiter fehlen.
Bei Mainz werden definitiv Niko Bungert, Shawn Parker und Julian Koch fehlen, Julian Baumgartlinger hat dagegen seine Kniereizung ausgestanden und ist ebenso wie Torhüter Heinz Müller wieder ins Training eingestiegen. Beide machen sich Hoffnungen auf einen Einsatz in Berlin. Ebenfalls dort mit dabei wird auch Thomas Tuchel sein, den zuletzt eine Grippe geschwächt hatte und der das Pokalspiel gegen Köln aus der warmen Loge verfolgen musste.
Dr. Tuchel und Mister Heidel
"Nach dem Spiel habe ich die Spritze in die Arschbacke gesteckt", erklärte Tuchel auf der Abschlusspressekonferenz sein schnelles Rezept gegen das hohe Fieber. Ob er ähnlich leicht auch bei seiner Mannschaft eine Genesung wird herbeiführen können? Seine Grippe und die sportliche Negativserie seien jedenfalls schon vergleichbar, meinte Tuchel. "Das Bild bietet sich an: Wo wir uns die Grippe eingefangen haben, ist unklar. Aber dass wir flachliegen und Probleme haben, auf die normale Temperatur zu kommen, ist offensichtlich."
Zumindest eine verbale Sp(r)itze gab Manager Heidel seinem Team mit auf den Weg. In der Hauptstadt müsse die Mannschaft "einfach noch mal die Reset-Taste drücken und in Berlin alles dafür tun, ein anderes Spiel abzuliefern", sagte Heidel: "Die Spieler müssen noch mehr Willen, noch mehr Biss zeigen, aber sich auch an taktische Vorgaben halten." Rein statistisch ist die Aussicht auf einen Sieg nicht besonders hoch. Immerhin endeten 60 Prozent aller Duelle zwischen beiden Teams bisher mit einem Unentschieden.
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