
In Berlin trifft Hertha BSC als Aufsteiger auf die Eurofighter von Eintracht Frankfurt. Für Hertha geht es darum, endlich aus dem Fahrstuhl auszusteigen und die Klasse zu halten, Frankfurt will einen guten Start in die Saison der Dreifachbelastung erwischen.
Im DFB-Pokal taten sich beide Mannschaften gegen unterklassige Gegner schwer. Frankfurt setzte sich dabei am Ende noch deutlicher gegen Illertissen durch, Hertha hatte mit dem Regionalligisten VfR Neumünster sehr viel mehr Mühe und am Ende Dusel. Daraus große Schlüsse auf den Bundesliga-Auftakt zu ziehen, wäre aber falsch, meint Berlins Trainer Jos Luhukay gegenüber der BZ: ''Die Pokal-Partie hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Spiel gegen Frankfurt zu tun.''
Hertha BSC: Raus aus dem Fahrstuhl
In Berlin brennen sie nach dem direkten Wiederaufstieg auf die neue Saison, in der es in der Hauptstadt endlich wieder Bundesliga-Fußball zu sehen gibt. ''Es wird Zeit, dass es losgeht'', sagte Innenverteidiger Maik Franz, der beim Auftakt wegen einer Rotsperre aus der letzten Saison noch zusehen muss, bei Sport 1. Die Vorfreude auf die Bundesliga ist groß - wie auch der Wille, es nicht noch einmal so zu vergeigen wie vor zwei Jahren. Damals stand die Hertha nach der Hinrunde mit 20 Punkten auf Platz 11, an einen Abstieg dachte kaum jemand. 17 Spiele und nur 11 Punkte später stand die Relegation mit dem noch bekannten Ende gegen Fortuna Düsseldorf. Berlin will endlich raus aus dem Fahrstuhl.
Vor allem Manger Michael Preetz stand heftigst in der Kritik, von allen Seiten wurde sein Rücktritt gefordert. Er aber bot dem Gegenwind die Stirn und führte die Hauptstädter direkt wieder in die Bundesliga. Noch so ein Jahr wie 2011/2012 könnte Preetz teuer zu stehen kommen - er erwartet allerdings Besserung: ''Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir erfolgreich in der Bundesliga spielen. Wir wollen überraschen'', sagte er dem Berliner Kurier.
Eintracht in unrealistischen Regionen
Überraschen konnte auch Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison. Als Aufsteiger setzte man sich von Beginn an in der Spitzengruppe der Tabelle fest und durfte nach 34 Spieltagen den Einzug in die Europa League feiern. Armin Veh hat ein konkurrenzfähiges Team aufgebaut, das mit überlegten Transfers verstärkt wurde. Dennoch wird es natürlich schwer, eine so erfolgreiche Saison zu wiederholen, schon allein aufgrund der Mehrfachbelastung durch den europäischen Wettbewerb. Die Einschätzung von Trainer Armin Veh kommt daher zwar etwas tiefgestapelt, aber nicht unrealistisch rüber: ''In diese Region gehören wir nicht. Unser Platz hat auch damit zu tun, dass bei anderen Klubs etwas schief gelaufen ist'', sagte Veh der Bild.
Überraschungen gibt es immer wieder, und auch die Eintracht hat sicher nichts gegen einen Kampf um das internationale Geschäft. Der Auftakt im Berliner Olympiastadion kann einen ersten Fingerzeig für beide Teams geben. Zwischen Europacup, grauem Mittelfeld und Abstiegskampf ist beinahe alles möglich.