
Der 1. FC Nürnberg blickt auf eine ruhige, sorgenfreie Saison zurück. Ganz anders 1899 Hoffenheim. Dort überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Vor dem Bundesliga-Start haben sich die Vorzeichen gedreht. Die Kraichgauer sind entspannt, bei den Franken herrscht dicke Luft.
Erst fand der 1. FC Nürnberg im Pokalduell beim SV Sandhausen keine Ruhe im Spiel und schied nach Elfmeterschießen aus. Jetzt findet er keine mehr am heimischen Valznerweiher.
Die Abstiegsangst geht nach dem ersten Nackenschlag der noch jungen Saison um. "Es ist das selbe Gewurschtel wie letzte Saison", brachte ein Trainingsbesucher laut br.de den Unmut der Fans auf den Punkt. Der "Glubb" nach drei Jahren in Folge in den Top-10 in diesem Jahr also wieder mal der Depp?
Nürnberg im Pokal ganz schwach
Diesen Eindruck muss man zumindest nach der im Pokal gezeigten Leistung haben. Neuzugang Daniel Ginczek erzielte zwar ein schön herausgespieltes Tor und bestätigte damit den guten Eindruck der Vorbereitung.
Ansonsten erreichte aber kaum ein Spieler gegen den Zweitligisten auch nur annähernd seine Normalform. Trainer Michael Wiesinger sieht sich noch vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison mit Vorwürfen konfrontiert, er wäre konzeptlos und einfach zu unerfahren.
Als gutes Omen wollen das Aus nur wenige sehen. Dabei folgte im letzten Jahr auf das frühe Pokal-K.o. eine Saison ohne Abstiegssorgen. Doch daran glaubt in diesem Jahr so recht niemand. Da wäre zum einen der bisher noch nicht kompensierte Verlust der Defensivstützen und Führungsspieler Timm Klose und Timmy Simons. Und eventuell verlässt auch noch Hiroshi Kiyotake den Club - wenn Nürnberg beim Zwölf-Millionen-Angebot von Aston Villa doch schwach wird. "Ich habe immer gesagt, dass es für uns sehr schwer wird, 40 Punkte zu holen", unkte Torwart Raphael Schäfer.
Endlich mal wieder Ruhe in Hoffenheim
Eine Niederlage in Hoffenheim würde die Sache nicht vereinfachen. Im Kraichgau feierte der Club aber bisher erst einen einzigen Pflichtspielsieg. Dort ist es anders als in Nürnberg derzeit absolut ruhig. Auf dem Platz siegte man dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte 9:0 gegen den Fünftligisten Aumund-Vegesack und neben dem Platz wurden die unliebsamen Spieler um Tim Wiese aussortiert. Ein ideales Klima, um sich auf den Bundesliga-Start vorzubereiten.
Einzig der robuste und wuchtige Neustürmer Anthony Modeste, im Pokal zweifacher Torschütze, gibt Anlass zur Sorge für Trainer Markus Gisdol.
Nach einem Schlag auf den Fuß musste er mit einer schmerzhaften Prellung ausgewechselt werden. Sein Einsatz gegen Nürnberg ist fraglich. Fit ist dagegen der dribbelstarke und wieselflinke Tarik Elyounoussi, der als einziger Neuzugang in der Starformation stehen wird und mithelfen soll, dem Wunsch des Trainers näher zu kommen. "Mein Nahziel ist eine sorgenfreie Saison", beschrieb Coach Gisdol laut waz.de genau das, was Nürnberg in der letzten Saison noch hatte.