
Zwei Clubs, ein Ziel: Zurück nach Europa lautet sowohl die Devise von Hannover 96 als auch die des VfL Wolfsburg. Vor dem direkten Duell zum Bundesliga-Start eint die beiden Teams aus Niedersachsen aber noch mehr: fehlende Effizienz vor dem Tor.
Es war schon ein hartes Stück Arbeit für Hannover 96, ehe Regionalligist Victoria Hamburg im DFB-Pokal mit 2:0niedergerungen werden konnte. Fehlende Dynamik, kaum Tempo, zu häufig vernachlässigtes Spiel über die Außen, aber vor allem die fehlende Effizienz vor dem Tor trotz guter Gelegenheiten dürften die Kritikpunkte von Mirko Slomka in der Nachbesprechung gewesen haben.
Hannover musste improvisieren
Sorgen mit Blick auf das Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg bereitet ihm das aber nicht. "Wir können zweifelsfrei besser spielen als am Sonntag - genau das wird von uns am Samstag in der HDI Arena verlangt. Aber natürlich wird es gegen Wolfsburg auch ein anderes Spiel als gegen Victoria Hamburg, die sehr tief standen und nie mit mehr als drei eigenen Leuten in die Offensive ging", erklärte der Hannover 96-Coach laut bild.de.
Der wahre Leistungsstand der im Umbruch befindlichen Mannschaft von Hannover 96 lässt sich derzeit allerdings nur schwer einschätzen. Zum einen, weil die Vorbereitung von einer Verletzungsseuche mit zeitweise 13 Ausfällen erschwert wurde, die Slomka zum Experimentieren und Improvisieren zwang. Zum anderen, weil Slomka die letzten beiden Trainingseinheiten vor dem Derby unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten wird. Torschütze Artur Sobiech und Flankengeber Christian Pander dürfen sich nach guter Leistung gegen Victoria aber Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen.
VfL Wolfsburg hat ein Stürmer-Problem
Hannover 96 hat schließlich eine Serie zu verteidigen. Die drei letzten Heimspiele gegen Wolfsburg wurden allesamt gewonnen. Die persönliche Bilanz von Wölfe-Trainer Dieter Hecking gegen den Lokalrivalen ist sogar noch desolater. Insgesamt verließ er in den letzten fünf Duellen mit den Niedersachsen das Stadion am Ende als Verlierer. Die schwarze Serie will der Coach unbedingt stoppen, zudem seinen Club wieder zur Nummer eins im Norden machen.
Dazu müsste der VfL seine Vorgaben hinsichtlich Kompaktheit, Sicherheit und schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinnen noch besser als in der Vorbereitung umsetzen. Zudem muss der in der Breite stark verkleinerte, aber u.a. mit Innenverteidiger Timm Klose an zentralen Positionen verstärkte Kader aber besonders vor dem Tor deutlich effektiver werden.
Wolfsburg: Gewinner-Mentalität gefordert
"Nur mit Schönspielen gewinnen wir nun mal nichts", kritisierte auch Torhüter Diego Benaglio. Und noch eins war dem VfL in der Saisonvorbereitung abgegangen. "Wir brauchen so schnell wie möglich eine Gewinner-Mentalität. Die Saison ist nicht mehr weit weg", hatte Spielmacher Diego laut sport1 nach dem letzten Platz Nordcup gemeckert.
Zumindest die bewiesen sie im Pokal gegen Karlsruhe und wollen sie auch im Derby unter Beweis stellen. Als Sturmspitze muss dabei wohl Ivica Olic fungieren, angesichts des Trainingsrückstands von Patrick Helmes und der Sehnenzerrung von Bast Dost der einzig verfügbare und erfahrene Stürmer. Beendet er die Effektivitätsmisere?