
Bayer Leverkusen und der SC Freiburg präsentieren sich beim direkten Duell zum Bundesliga-Start mit umfangreich veränderten Kadern. Während sich das neue Personal bei der Werkself problemlos ins bestehende System integrierte, klemmt es bei den Breisgauern noch an allen Ecken und Enden.
Beim SC Freiburg ist vor dem Bundesliga-Start derzeit nur noch wenig von dem übrig, was den Club in der letzten Saison mit dem sensationell erreichten fünften Platz noch ausgezeichnet hatte. Die Leistungsträger Max Kruse, Cedrik Makiadi, Jan Rosenthal oder Daniel Caligiuri - immerhin vier der fünf erfolgreichsten Torschützen der Vorsaison? Alle weg. Die Euphorie nach dem Einzug in die Europa League? Zumindest momentan verflogen.
Der schmeichelhafte 2:0-Erfolg in der Verlängerung des DFB Pokals gegen den Nordost-Regionalligisten TSG Neustrelitz führte Trainer Christian Streich schmerzhaft vor Augen, woran es bei seiner völlig neu strukturierten Mannschaft noch hapert. Die Fehlerliste der Breisgauer war so lang, dass Streich mit Blick auf den Bundesliga-Start gegen Bayer Leverkusen gleich zwei volle Tage für die Aufarbeitung der Pokalpartie ansetzte.
Offensivleistung bereitet SC Freiburg Sorgen
Falsche Laufwege und Fehlpässe behinderten das in der Vorsaison noch so hochgelobte Kurzpassspiel des SC Freiburg in der Offensive, verlorene Zweikämpfe brachten immer wieder die eigene Defensive in Bedrängnis.
Besonders die Offensivleistung "bereitet mir Sorgen", gestand Streich laut rp-online.de. Wie alle Neuzugänge war auch der prominenteste im Breisgauer Angriff, Mike Hanke, über weite Strecken erschreckend blass geblieben. "Man muss sich nur Bayern München ansehen. Da klappt vieles auch noch nicht", analysierte er und wies darauf hin, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft schließlich erst noch finden müsse.
Erschwert wird das gegen Bayer Leverkusen möglicherweise durch den Ausfall von Rechtsverteidiger Mensur Mujdza, der sich in Neustrelitz eine Bänderdehnung im Knie zugezogen hat und dessen Einsatz daher fraglich ist.
Neuzugänge mischen Hierarchie bei Bayer Leverkusen neu auf
Veränderungen haben sich ob vieler Zu- und Abgänge auch im Kader von Bayer Leverkusen ergeben. Und selbst in der Vorsaison etablierte Stammkräfte wie Philipp Wollscheid oder Gonzalo Castro müssen um ihre Stammplätze zittern. Innenverteidiger Wollscheid scheint - so zeigte zumindest das Pokalspiel in Lippstadt - aktuell seinen Stammplatz an den Neuzugang Emir Spahic verloren zu haben.
Auf dem Flügel setzt der mittlerweile allein verantwortliche Trainer Sami Hyypiä statt Castro eher auf schnelle Umschaltspieler, was für einen Einsatz von Sidney Sam auf der rechten Offensivseite spräche, während sich defensiv Giulio Donati Hoffnungen machen kann, für den abgewanderten Danijel Cavajal zum Einsatz zu kommen. Links offensiv scheint Neuzugang Heung-Min Son als Ersatz für André Schürrle gesetzt zu sein. Im defensiven Mittelfeld wird Neuzugang Emre Can zudem nach einiger Eingewöhnungszeit Druck auf den etablierten Simon Rolfes ausüben.
Trotz ebenfalls vieler neuer Spieler präsentierte sich Bayer Leverkusen in der Vorbereitung aber bereits gut aufeinander abgestimmt, eingespielt und vor allem spielstark. Pluspunkte die ebenso für einen Erfolg der Werkself zum Bundesliga-Start sprechen wie die Heimbilanz der Leverkusener gegen Freiburg. Von den letzten sieben Heimspielen gegen die Breisgauer verlor Bayer nur eins. Kein Wunder, dass Lars Bender laut bundesliga.de selbstbewusst verkündete: "Für den Start gegen Freiburg sind wir in jedem Fall gut gerüstet."