
Dem FC Bayern glückte beim 2:0 über Greuther Fürth ein guter Rückrundenstart: Erster Heimsieg seit November, Mario Mandzukic beendete seine 369 Minuten-Torflaute seit dem Comeback von Mario Gomez doppelt. Will man trotzdem meckern: Es hätten mehr Tore fallen können.
Aber das wäre Klagen auf hohem Niveau. Bayern München festigte durch den Mandzukic-Doppelpack (26./61.) und dem 14. Saisonsieg den Neunpunkte-Vorsprung vor Bayer Leverkusen an der Tabellenspitze und blieb dabei erneut ohne Gegentreffer, was sich auf die Tordifferenz von 46:7 natürlich nicht unbedingt nachteilig auswirkte. Fürth behält dagegen weiter die Rote Laterne und steht mit mageren neun Punkten und 11:30 Toren am Tabellenende.
Mandzukic markiert die verdiente Führung
Trotz drückender Feldüberlegenheit, einer Ballbesitzquote von knapp 80 Prozent, unglaublicher Passsicherheit und zu Null dominierten Torschuss- und Eckenverhältnissen in der ersten Hälfte waren die Bayern lediglich mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen. Erst hatte den Hausherren das nötige Tempo gefehlt, um die in der Anfangsphase konzentriert und aggressiv verteidigende Hintermannschaft der SpVgg Greuther Fürth ernsthaft gefährden und Lücken aufreißen zu können.
Gegen die stark ersatzgeschwächten Franken - Neuzugang Nikola Djurdjic fehlte wegen einer Angina, Heinrich Schmidtgal laboriert an Patellasehnen-Probleme), Edgar Prib an einem Muskelfaserriss, Michael Hefele an einem Mittelfuß-Anbruch und Kapitän Mergim Mavraj saß eine Sperre ab kam dann auch noch Abschlusspech hinzu. Zwei Schüsse von Franck Ribéry flogen abgefälscht ebenso am Tor vorbei wie ein Kopfball von Javi Martinez, ehe sich auch noch Fürth-Keeper Wolfgang Hesl auszeichnen und mit einer starken Parade einen Schuss des freistehenden Mandzukic entschärfen konnte.
Hatte er mit dieser Szene noch vermeintlich eindrucksvoll gerechtfertigt, dass Coach Mike Büskens ihm erneut den Vorzug vor Max Grün gegeben hatte, machte er diesen guten Eindruck keine zwei Minuten später wieder zunichte. Thomas Müller hatte auf rechts ein Zuspiel von Dante aufgenommen und in die Mitte zum von Lasse Sobiech nicht gestörten Mandzukic (26.) weitergeleitet. Den folgenden eigentlich nicht sonderlich gefährlichen Schuss des Bayern-Stürmers ließ Hesl durch die Hände zum 1:0 der Bayern ins Tor gleiten - es war der zehnte Saisontreffer des Kroaten.
Mandzukic macht seinen Doppelpack voll
Beflügelt durch das hochverdiente, aber in der Entstehung etwas glückliche Tor, erhöhten die Bayern den Druck, Müller schoss eine Franck Ribery-Ablage aber deutlich über das Tor, ehe der von Toni Kroos und Müller eingesetzte Mandzukic ebenfalls verfehlte. Zu Beginn der zweiten Hälfte bot sich dann wieder das über weite Strecken der ersten Halbzeit bekannte Bild. Bayern ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen, Fürth formierte sich tief und wackelte nur, wenn die Münchner das Tempo wirklich einmal anzogen.
Fehlende Präzision beim finalen Pass verhinderte letztlich aber den erfolgreichen Abschluss und hätte sich somit fast gerächt, als die Fürther nach fast einer Stunden ihren ersten gefährlichen Angriff fuhren. Stephan Fürstner hatte durch die Schnittstelle der Bayern-Abwehr zu Zoltan Stieber gepasst, der frei vor dem ansonsten völlig beschäftigungslosen Manuel Neuer auftauchte, aber statt selbst den Abschluss zu suchen quer legte und die dicke Chance damit zerstörte. Besser machten es die Bayern kurz darauf, als sich Mandzukic nach gefühlvoller Kroos-Ecke gegen Christopher Nöthe durchsetzte und per Kopf mit seinem elften Saisontor für das 2:0 sorgte.
Das Spiel war praktisch entschieden, Jupp Heynckes nutzte die Chance seinen Reservisten Xherdan Shaqiri, Arjen Robben und Mario Gomez ein paar Einsatzminuten und Kroos, Müller und Mandzukic willkommene Erholungspausen zu ermöglichen. Erfolgserlebnisse durfte wenigstens noch der in mehreren Szenen sehr unglücklich aussehende Hesl feiern, der zwei typische, allerdings wenig gefährliche Robben-Aktionen entschärfte.