
Fünf Minuten hätte der FC Augsburg noch überstehen müssen, um den zweiten Saisonerfolg einzufahren. Doch ein Patzer in der Hintermannschaft verhinderte dieses Unterfangen und somit blieb auch die Rote Laterne in der für ihre Puppenkiste bekannte Stadt.
Durch einen kapitalen Abwehrpatzer haben der FC Augsburg und Trainer Markus Weinzierl den ersehnten Befreiungsschlag nach vier Niederlagen verpasst. Durch das 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach blieben die Schwaben auf dem letzten Tabellenplatz in der Bundesliga.
Patrick Herrmann glich fünf Minuten vor dem Abpfiff nach einem Fehler von Gibril Sankoh noch aus und verhinderte Augsburgs zweiten Saisonsieg. Sascha Mölders hatte in der fünften Minute für die frühe Führung gesorgt. Damit steht der FCA nach dem Start der Englischen Woche in den folgenden Spielen beim VfB Stuttgart und gegen den SC Freiburg weiter unter erheblichem Zugzwang. Gladbach belegt mit 17 Zählern nun Rang elf.
Sascha Mölders: Drei Spiele, drei Tore
In einer schwachen ersten Halbzeit setzten die Hausherren die wenigen Akzente in der Offensive und verdienten sich auch dank ihrer Aggressivität die Führung. Nach einer Flanke von Kevin Vogt erwischte Mölders vor Martin Stranzl das Leder, sein Kopfball senkte sich als Bogenlampe unerreichbar über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Marc-André ter Stegen. Für Mölders war es nach überstandener Verletzung im dritten Saisoneinsatz das dritte Tor, für die Augsburger vor 30.045 Zuschauern ein Start nach Maß.
Die Gladbacher kamen nach rund 20 Minuten etwas besser in die Partie, den Schützlingen von Trainer Lucien Favre war drei Tage nach dem Weiterkommen in der Europa League jedoch ein wenig die fehlende Frische anzumerken. Obwohl die Gäste zu zwei Dritteln in Ballbesitz waren, kamen sie in den ersten 45 Minuten zu keiner klaren Chance. Ein Schuss von Lukas Rupp, der das Tor verfehlte, war noch die beste Möglichkeit (24.), weil die Augsburger die Räume gut zustellten und die entscheidenden Zweikämpfe gewannen.
Der FC Augsburg verpasst die Entscheidung
Mit dem zweiten gelungenen Angriff wäre die auf drei Positionen veränderte Mannschaft von Coach Weinzierl unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sogar fast zum 2:0 gekommen. Mölders traf mit einer Direktabnahme nach Flanke von Matthias Ostrzolek nur das Lattenkreuz.
Nach der Pause verstärkte die Borussia ihre Bemühungen. Augsburgs Torhüter Mohamed Amsif klärte mit einem riskanten Befreiungsschlag vor Igor de Camargo (50.), zehn Minuten später verfehlte der Angreifer mit einem Volleyschuss das Tor. An zündenden Ideen und hochkarätigen Chancen mangelte es aber weiterhin. Favre reagierte und brachte in Peniel Mlapa, Mike Hanke und Granit Xhaka frische Kräfte für die Offensive.
Der Augsburger Defensivriegel hielt aber auch weiterhin. Einen Kopfball von Alvaro Dominguez parierte Amsif problemlos (79.). Erst der Fehler von Sankoh leitete den aufgrund der Spielanteile gerechten Ausgleich ein: Herrmann nutzte die Chance mit einem Heber über Amsif.