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Wenn zusätzlich aber auch die Vereinsfarbe nicht bloß verändert, sondern hin zu den Farben von Erzrivale Olympique Marseille (hellblau) modifiziert werden soll, könnte das Eis bei allem sportlichen Erfolg dünner werden. Einer Online-Petition gegen die Änderung von Logo und Vereinsfarbe schlossen sich schon Tausende Anhänger an, eine Reaktion des Clubs steht noch aus. In Paris glauben viele Experten allerdings, dass die QSI mögliche Proteste einfach aussitzen wird. Wenn der Verein weiterhin als chic und hip gilt, werden schon genügend neue Fans ins Stadion kommen - Win-Win die Zweite.
PSG findet Lücke im Financial Fairplay
Was die Fans außerhalb von Paris an PSG besonders interessiert, ist die finanzielle Situation des Clubs. Die massiven Transferausgaben sind bekannt, das sorgte im letzten Geschäftsjahr für einen Verlust von über 100 Millionen Euro.
Unter dem Stichwort Financial Fairplay müssten nun sofort die Alarmglocken schrillen, wie sollte die Einnahmesituation so schnell so stark verbessert werden. Doch die, eigenen Angaben zufolge, "erfinderischen" Katarer wollen auch hier eine Lösung gefunden haben, ein Sponsorenvertrag mit der katarischen Tourismus-Behörde kann PSG im Erfolgsfall in vier Jahren bis zu 600 Millionen Euro einbringen.
Wenn man bedenkt, dass die europäischen Topclubs wie Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United oder Bayern München mit ihren besten Sponsorenverträgen gerade mal 10 Prozent dieser Summe generieren, drängt sich der Verdacht eines Scheinvertrags auf. DFL-Boss Christian Seifert hat deshalb verbal den Druck auf die UEFA erhöht: "Die UEFA kann massiv Schaden nehmen, wenn ein Klub wie Paris St. Germain damit durchkommt, einen Sponsorenvertrag abzuschließen, der weit mehr wert ist als die Sponsorenverträge von Barça, ManU und Bayern München zusammen", sagte Seifert in einem Interview mit der FAZ.
Die UEFA und ihr Präsident Michel Platini haben sich bisher bedeckt gehalten, wie innerhalb des Financial Fairplay mit solchen Sponsorenverträgen umgegangen wird, Manchester City nutzt dieses Schlupfloch ebenfalls aus. Helfen könnte PSG möglicherweise, dass Platinis Sohn als Europa-Chef der QSI eingestellt wurde - Win-Win die Dritte? Die Rechnung mit den Unbekannten könnte durchaus aufgehen.