Niemand scheint Eintracht Frankfurt erklärt zu haben, dass der Aufstieg mit dem Ende der Saison 2011/12 abgeschlossen ist. Die Hessen machen einfach weiter und stehen auf dem sonnigen Platz eins der Bundesliga - im Gegensatz zu Hoffenheim und der Dunkelheit.
Frankfurts Trainer Armin Veh hatte vor dem Saisonstart noch gewarnt. "Ohne Abwehr kannst du nicht Fußball spielen. Das geht halt nicht. Wenn du hinten keine Sicherheit hast, gewinnst du in der Bundesliga kein Spiel. Das ist Harakiri", erklärte er seinerzeit der Frankfurter Rundschau. Zwar wurde ein wenig nachgebessert, die Offensive ist dennoch das Prunkstück der Hessen.
Und diese Offensive hat spätestens am zweiten Spieltag der Bundesliga-Saison 2012/13 ein Feuerwerk entbrannt, nachdem die Eintracht schon am ersten Spieltag ein wenig überraschend Bayer Leverkusen nach einem Rückstand noch mit 2:1 geschlagen hatte. Die TSG Hoffenheim kam am zweiten Spieltag böse unter die Adlerschwingen und holte sich eine 0:4-Packung ab.
Größer könnte die Lücke zwischen beiden Teams nun nicht sein und während die Truppe von Armin Veh die Höhenluft der Spitzenposition genießt, durfte die Mannschaft von Markus Babbel den Gang in den düsteren Keller des Fußball-Oberhauses antreten. Und dem Hoffenheim-Trainer schmeckt diese Situation nicht, fühlt er sich dort reichlich unwohl.
Markus Babbel glaubt an sein Team
Immerhin wollte er seinem Team nicht absprechen, sich gegen die Niederlage gestemmt zu haben. "Ich fühle mich nicht im Stich gelassen. Ich habe keinen Spieler gesehen, der nicht wollte", sagte der mitgenommene Babbel, der sich eigentlich auf die Fahne geschrieben hatte, in der kommenden Spielzeit den tristen Liga-Alltag durch Städtetrips im Großraum Europa aufzuhübschen.
"Ich werde die Euphorie nicht bremsen. Ich wäre enttäuscht, wenn wir jetzt nicht deutscher Meister werden", erklärte hingegen Armin Veh mit einem schelmischen Lächeln. "Wir spielen guten Fußball und wollen das weiter tun." Auch Bastian Oczipka freute sich über die erste Tabellenführung für Eintracht Frankfurt seit dem 21. August 1999. "Das kann so bleiben."
Doch wo liegen die Unterschiede? Was lässt die ersten Herbsttage in Frankfurt wie eine Wohlfühloase und in Hoffenheim wie die gefürchtete Geisterbahn Terror Castle erscheinen? Beide Teams mussten sich im DFB-Pokal in Runde eins verabschieden. Doch während Hoffenheim sich gegen den Viertligisten Berliner AK blamierte, durfte Eintracht Frankfurt wenigstens vernünftig hadern.