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In Halbzeit zwei profitierte Anzhi daraufhin von einigen Entscheidungen der Unparteiischen. Weiter wird berichtet, dass sich Volga N. Novgorod im selben Jahr erstaunlich passiv einer Niederlage ergab und Lokomotive Moskau im Duell mit einer sehr überraschenden Aufstellung eine Pleite kassierte. Deren Trainer Yury Krasnozhan wurde wegen mutwillig schlechter Aufstellung entlassen.
Suleiman Kerimov und Diskussionen um Spielmanipulationen
Wie der Blog Unser Dach auf sueddeutsche.de berichtet, bekam Krasnozhan seinen nächsten Job bei dem Verband, der diese Vorwürfe nicht näher beleuchtete. Danach heuerte er bei Anzhi an. Warum der Verband nichts unternommen hat? Hier heißt es bei der FAZ, dass es an dem Konzern Uralkali liege, der alle russischen Fußball-Nationalmannschaften sponsort.
Und nun raten Sie, wer zu der Zeit die Aktienmehrheit des Unternehmens hielt Richtig, es war Clubbesitzer und Oligarch Suleiman Kerimov. Dieser musste beim Finanz-Crash, dem auch Lehman Brothers zum Opfer fiel, deutliche Verluste hinnehmen und fiel in der Forbes-Liste von Platz 35 auf Platz 196.
Es reicht aber noch, um Eto'o mit fürstlichen 20 Millionen Euro im Jahr zu entlohnen und dessen Penthouse in Moskau mit einem TV auszustatten, dessen Bilddiagonale satte drei Meter beträgt. Der englische Independent spekuliert, dass ein Autounfall im Jahr 2008 für Kerimov den Ausschlag gegeben hat, seine Heimat mit den Milliarden wieder aufzubauen.
Ein neues Stadion soll kommen
Immerhin soll die neue Arena mit einem Fassungsvermögen von 45.000 Plätzen bald ein neues Zuhause bieten. Seit dem 22. Juli 2003 spielt Anzhi im Khazar Stadium (27.000 Plätze), zuvor wurden die Himspiele von Anzhi im Dinamo Stadium (15.200 Plätze) ausgetragen. Wegen der Sicherheitsbedenken musste der Club sich für die Europa League aber nach einer Alternative umsehen.
Auch, wenn die neue Arena irgendwann ihre Pforten öffnen wird, dürften die Bedenken der UEFA weiter Bestand haben. Momentan muss Anzhi Makhachkala seine Heimspiele im Stadion von Lokomotive Moskau austragen. Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, den Club in der nächsten Saison in der Champions League zu sehen. Der Weg führt steil nach oben.
2010 war Anzhi auf Platz elf gelandet, in der vergangenen Saison nach Abschluss der Meisterrunde stand Platz fünf zu Buche. Es wird in die Jugend investiert und zudem werden zur neuen Saison sicherlich einige Stars an Land gezogen. Ob der Club aber jemals im eigenen Stadion als Gastgeber auftreten wird? Der Independent schrieb passenderweise: Liverpool and all the other great Clubs of Europe will never visit it, but it has certainly been a theatre of dreams - strange dreams.