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Von: Sven Kittelmann
Datum: 15. Februar 2013, 12:09 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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NBA: Michael Jordan vs. LeBron James - ein Vergleichsversuch

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LeBron James wandelt auf Michael Jordans Spuren

Michael Jordan gilt als der beste NBA-Spieler aller Zeiten. Angesichts von MJs 50. Geburtag am Allstar-Spiel und LeBron James Bestform fragt sich sportal.de, ob King James nicht Air Jordan vom Thron stoßen könnte. 

LeBron James lehnte per Twitter nach seiner neuesten NBA-Bestmarke - er kam in sechs aufeinanderfolgenden Spielen auf jeweils mindestens 30 Punkte und eine Wurfquote von mindestens 60 Prozent - Vergleiche mit Michael Jordan ab: "I'm not MJ, I'm LJ", stellte er klar. Dabei liegen die Parallelen mit Jordan förmlich auf der Straße.

James und Jordan: Spätzünder in Sachen NBA Titel

Seit dem er 2003 gedraftet wurde wird LeBron James gerne als "The Chosen One", der Auserwählte, bezeichnet. Das kann man den Fans der NBA und auch den Experten kaum verdenken, sieht man sich einmal die Bilder des 18-jährigen James an, der bereits damals mit einem beeindruckenden Spiel und Körperbau für Aufsehen sorgte.

 

Solche Vorschusslorbeeren kannte auch Michael Jordan. "Ich hab das Gefühl, dass sich hier Gott nur als Michael Jordan verkleidet hat", erklärte Larry Bird laut nba.com nach einem Playoff-Spiel der Boston Celtics 1986, in dem MJ in seinem zweiten Jahr für die Chicago Bulls 63 Punkte erzielte und damit einen Rekord in der NBA aufstellte.

Beide mussten sehr, sehr lange auf ihren ersten NBA-Titel warten - und dies obwohl beide bereits Rekorde und MVP-Auszeichnungen ihr Eigen nannten. Trotz aller frühen, individuellen Erfolge mehrten sich die kritischen Stimmen: "zu eigensinning" (Jordan) und "Versager in wichtigen Spielen" (James) lauteten die gefällten Urteile über zwei Sportler, die vom Können her ganz oben stehen mussten. Jordan gewann schließlich  1991 mit 28 seinen ersten Championship-Ring, James war immerhin ein halbes Jahr jünger.

Michael Jordan sollte dem ersten noch fünf weitere Ringe folgen lassen. Und auch bei LeBron James darf man sicher noch Einiges erwarten - die bisherige Saison zeigt: Da scheint ein Knoten so richtig geplatzt zu sein. James ist von der Physis sicher in der Lage den ersten zehn Jahren in der NBA noch knapp zehn weitere folgen zu lassen. Natürlich dürfte es für ihn schwer werden, MJs Titelmarke zu knacken, unmöglich scheint dies jedoch nicht.

Kratzer am eigenen Denkmal

Eine Grundvoraussetzung wäre, den eingeschlagenen Erfolgsweg einzuhalten, und nicht durch unglückliche Entscheidungen am eigenen Denkmal zu kratzen. So geschehen bei seiner unglückseligen Inszenierung des Abgangs von den Cleveland Cavaliers 2010, die als The Decision in die Geschichte einging. Damals verscherzte es sich LeBron mit fast allen NBA-Fans - außer denen der Heat natürlich. Die anschließenden Final-Niederlage gegen die Dallas Mavericks wurde entsprechend mit Häme bedacht, sein Stern sank besonders in seinem Heimatstaat Ohio ins Bodenlose.

Von Häme über unglücklich gelaufene Entscheidungen kann auch Michael Jordan ein Liedchen singen. Als er sich nach seinen ersten drei NBA-Titeln 1993 dazu entschloss, es als Baseballspieler zu versuchen, war er eben nicht mehr His Airness, sondern als Spieler der Minor League Teams Birmingham Barons und Scottsdale Scorpions eben nur Nummer 45 oder Nummer 35 - ein Outfielder mit bescheidenen Statistiken. Auch sein zweites Comeback für die Wizards kratzte an seinem Denkmal, besonders in Washington. Zwar zeigte er mit 38 Jahren bei weitem bessere Leistungen als auf dem Baseballfeld. Doch sein Umgang mit den Mitspielern, die er in einer Pressekonferenz kurz nach seiner Rückkehr "die kleinen Jungs" genannt hatte, oder seine manchmal lustlosen Auftritte nagten an seiner Legende. Dass die Wizards in zwei Spielzeiten jeweils eine dürftige 37:45-Bilanz auf das Parkett legten, tat sein übriges.

Und auch als Besitzer der Charlotte Bobcats geriet Michael Jordan in die Negativschlagzeilen, die schlechteste Bilanz aller NBA-Teams war der vorläufige Tiefpunkt für den Funktionär Jordan, der bereits als Teampräsident in Washington gefeuert worden war. "Als Besitzer hat er ganz einfach keinen guten Job gemacht", erklärte der langjährige Weggefährte Charles Barkley vor einem Jahr.

Die Marke Michael Jordan

Die Marke Jordan ist jedoch auch zehn Jahre nach dem letzten Rücktritt und den jüngsten Negativereignissen um seine Bobcats ganz weit oben. So verdient Jordan laut Kurt Badenhausen von Forbes immer noch 80 Millionen Dollar im Jahr - und würde im Vergleich mit noch aktiven Sportlern den zweiten Platz hinter Floyd Mayweather einnehmen.

Zu verdanken hat er dies einem Vertrag mit Nike, der ihm ursprünglich eine halbe Millionen Dollar im Jahr bescherte. Heute, so Badenhausen, kann Jordan 60 Millionen im Jahr einstreichen. 58 Prozent aller in den USA verkauften Basketballschuhe sind Nike Air Jordans, Nikes andere Produkte machen 34 Prozent des Marktes aus. Daneben sind es noch die langjährigen Sponsoren Gatorade, Hanes und Upper Deck, die Geld in Jordans Kasse spülen. Und natürlich die Bobcats.

Eine andere Zahl drückt den Wert der Marke Michael Jordan noch besser aus. Sein Q Score, der Aufschluss über die Bekanntheit und Popularität von Sportlern gibt, ist 44. Damit lässt er alle aktiven Sportler wie NFL-Quarterback Peyton Manning (32) hinter sich. Seit 1987 domnierte Jordan diese Kategorie unter Athleten, nur in zwei Jahren lösten ihn Joe Montana und Tiger Woods von der Spitze ab.

Die Marke LeBron James

Anders als Michael Jordan muss LeBron James an seinem Q Score noch gewaltig arbeiten. Denn die Entscheidung 2010 mit dem gesamten Drumherum, der Inszenierung "The Decision" und der vorweggenommenen Siegesfeier, kratzten nicht nur an James Image, sie dellten es richtig ein. Sein Q Score sackte von 34 auf 16, die Marke James hatte, anders als die Marke Jordan, an Popularität eingebüsst. Wie die USA Today allerdings bereits im April 2012 feststellte, ist dieser Negativtrend im letzten Jahr nicht nur aufgehalten, sondern in einen Positivtrend verwandelt worden.

So dürfte es eine Frage der Zeit - und herausragender Leistungen wie in dieser Saison - sein, ehe LeBron James Marke sich vollständig von dem Tiefschlag erholt hat. Alle Zeichen sprechen dafür, zumal er es, wie früher Jordan, versteht, was sein Ansehen für sein Geschäft bedeutet. Wie Jordan in den achtziger Jahren nutzte James seine Vorschusslorbeeren, um sich ein Geschäft mit Nike zu sichern. Beide sind sich von Anfang an bewusst gewesen, dass ihr Karriere über die NBA hinausgeht und das eigene Leben ein Markenname werden kann. Eines hat die Marke James der Marke Jordan übrigens schon voraus: LeBron erschien als dritter Mann in der Geschichte auf dem Cover der Vogue.

Und die Moral von der Geschicht: LeBron James ist Michael Jordan nicht

Doch bei allen Parallelen zwischen Michael Jordan und LeBron James dürfen auch die Unterschiede nicht fehlen - und die entscheiden schließlich über die Frage: Kann LeBron James Michael Jordan als größten Basketballer aller Zeiten ablösen?

Der große Unterschied ist Zeit. Sowohl in Sachen Epoche als auch Alter beim Eintritt in die NBA. Als Jordan 1984 in die Liga kam, hatten Larry Bird und Magic Johnson die Saat gesät, die MJ als noch größerer Star ernten sollte. Vor Bird und Johnson war die NBA eher durch Negativschlagzeilen, denn durch Stars aufgefallen. Mitte der achtziger Jahre hatte das Trio jedoch an Fahrt aufgenommen und die Popularität der Liga wuchs. Und so profitiert auch James davon, was das Star-Trio zwanzig Jahre vor seinem Erscheinen auf den Weg brachte.

James profitierte auch von seinem Alter, schließlich war er erst 18 Jahre alt, als er von der High School zu den Cleveland Cavaliers kam. Mit seinen 28 Jahren wird er am Ende der Saison bereits zehn Spielzeiten in der NBA auf dem Buckel haben, Jordan kam dagegen erst drei Jahre später in die Liga. So verwundert es kaum, dass LeBron im Januar den Rekord als jüngster Spieler der Geschichte mit 20.000 Punkten von Kobe Bryant übernahm. Legt er ein ähnliches Tempo vor, dürften Jordans 32.292 Punkte keine Schwierigekeit für James darstellen.

Ein wenig verhalten sich dieser Vergleich wie der zwischen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo: Beide sind sich ähnlich, aber doch nicht vergleichbar. Während die beiden Fußballer vielleicht nur Spielstil, Fan-Geschmack und ein paar spanische Kilometer trennen, sind es bei James und Jordan nicht nur Jahre und somit Generationen von Spielern und Fans, die diese trennen. Und ein immer wiederkehrender Konjunktiv. Schließlich muss James viele Leistungen noch erbringen, damit der Vergleich alleine statistisch hinhauen könnte.

Und so bliebe die Feststellung, die bereits LeBron James in 18 Zeichen packen konnte: "I'm not MJ, I'm LJ" - LeBron ist ein Superstar der NBA, der als einer der größten in den Pantheon der Liga mit den Großen wie Michael Jordan, Larry Bird, Magic Johnson, Bill Russell oder Wilt Chamberlain eingehen, und hier ist wieder der Konjunktiv, könnte. Obige Aufzählung ist allerdings ebenso wenig vollständig und beweist nur eines: Es gibt einige, die von den Leistungen her mit Michael Jordan mithalten konnten oder ihn sogar überflügelten. Es gibt aber nur einen Michael Jordan - ebenso wie es nur einen LeBron James gibt. Und am Ende bleibt die Frage nach dem besten aller Zeiten eine Glaubensfrage. Und keine in Zahlen messbare Angelegenheit.

Dem einen Michael Jordan wünscht sportal.de zum 50. Geburtstag, den er passenderweise am Allstar-Sonntag begeht, herzlichen Glückwunsch.