
"Freut Euch, ich hab den Kießling gesehen", dürften Bayer Leverkusen Fans ihren Lieben nach dem 3:0 über den Hamburger SV mitteilen. Mit einem Doppelpack sicherte sich der Beste einer gut aufgelegten Werkself die Führung in der Torjägerliste.
Neben Kießling, der in der ersten (27.) und zweiten Halbzeit (67.) treffen konnte, glänzten in der weihnachtlich angehauchten BayArena auch der weitere Torschütze André Schürrle (36.) und Vorbereiter Gonzalo Castro. Für die Gäste des HSV hatte Bayer Leverkusen jedoch keine Geschenke übrig und gewann ein Spiel, in dem bereits früh das Gefühl einkehrte, dass die weihnachtliche Stimmung der Leverkusener nicht abbrechen würde.
Vor der Partie gab es zumindest keine überraschenden Ausfälle, bei Bayer Leverkusen mussten neben den bereits bekannten Verletzten die gesperrten Stefan Reinartz und Daniel Carvajal ersetzt werden, beim HSV fehlten wie gehabt Marcell Jansen und Rafael van der Vaart.
Zum Raunen gezwungen
Beste Unterhaltung boten beide Teams in den ersten Minuten, doch Artjem Rudnevs testete Bernd Leno vorerst nur (1.), während auf der Gegenseite André Schürrle zunächst René Adlers Pfosten und Jens Hegeler schließlich dessen Außennetz auf Stabilität überprüften (3.). Auch im weiteren Verlauf der Anfangsphase machten es die Spieler beider Mannschaften den Fans auf beiden Seiten schwer, das selbst auferlegte Schweigen bis zur Spielzeit von 12:12 Minuten durchzuhalten.
Auch nach der 13. Minute boten die Akteure auf beiden Seiten immer noch schön anzusehende Fußball-Unterhaltung. Die ganz großen Chancen wie Schürrles Pfostenschuss waren zwar nicht mehr zu sehen, trotzdem konnten sich Leno und besonders Vorgänger Adler, mittlerweile zur "HSV-Familie" gehörend, nicht über mangelnde Bewegung beklagen. Nach und nach wirkten die Leverkusener überlegener und allmählich verbreitete sich bei den Heimfans ein Gefühl im Bauch wie warmer Glühwein: Das Spiel dürfte für das eigene Team im Sieg enden.
Kießling und Schürrle treffen für Bayer Leverkusen
Dieses Gefühl unterstrich Stefan Kießling unweigerlich mit seinem Treffer zum 1:0. Eine Flanke von Schürrle leitete Gonzalo Castro mehr oder weniger gewollt an den HSV-Innenverteidigern vorbei zu Kießling, der Adler aus kurzer Distanz überwinden konnte (27.).
Neun Minuten später war er wiederum Vorbereiter zu Schürrles 2:0-Treffer. So kam der Ball von Hegeler zu ihm, er bediente Schürrle im Strafraum. Der umkurvte Michael Mancienne und ließ Adler erneut keine Chance (36.). Und auch wenn es zu Begin noch nach einem Duell ausgesehen hatte, indem der HSV mitspielen konnte, musste man mittlerweile konstatieren: Die Führung von Bayer Leverkusen war verdient. Vor allem weil die Hamburger mit dem schnellen Passspiel der Bayer-Elf mehr und mehr nicht zurechtkamen.
Bayer Leverkusen feiert Weihnachten mit den Fans
Ebenso fanden die Hamburger kein Gegenmittel gegen das frühe Pressing der Leverkusener, die zudem hinten sicher standen, wenn die hohen Bälle des HSV ihren Weg in Richtung Tor fanden. Der Eindruck, dass Bayer dieses Spiel noch aus der Hand geben würde, wollte sich nicht mehr einstellen.
Diesen Eindruck unterstrich Kießling mit seinem zweiten Tor. Ein weiter Abschlag Lenos ließ Mancienne, der über den Ball schlug, schlecht aussehen. Kießling bedankte sich artig und lupfte den Ball zum 3:0 über Adler (67.). Spätestens jetzt hieß es für die Bayer-Fans unter den 29.489 Zuschauern sich langsam auf die Weihnachtspause einstimmen. Statt "Oh, Tannenbaum" erklangen jedoch Loblieder auf die Werkself.
Extralob ließ das Bayer-Trainergespann Sascha Lewandowski und Sami Hypiää den drei agilsten in der Mannschaft zukommen. Andre Schürrle (72.), Stefan Kießling (83.) und Gonzalo Castro (85.) durften sich ihren Applaus abholen und frühzeitig duschen gehen. So konnte das Trio gut erholt die Stadion-Weihnachtsfeier angehen, die Bayer Leverkusen den Fans nach Abpfiff bescherte.