
Während der VfL Wolfsburg beim 0:2 gegen Eintracht Frankfurt durch eine unglückliche, aber zu rechtfertigende Rote Karte früh in Unterzahl geriet, gewann der nun drittplatzierte Gast aus Hessen erstmals seit 1964 bei den Wölfen.
Aufsteiger Eintracht Frankfurt hat eine überragende Hinserie mit dem ersten Bundesligasieg überhaupt beim VfL Wolfsburg gekrönt. Das Team von Armin Veh gewann gegen lange in Unterzahl spielende Wolfsburger mit 2:0 (2:0).
Alex Meier (12. Minute) und Takashi Inui (18.) bescherten den Hessen zum Jahresende einen Champions-League-Rang und zumindest bis Sonntag gar Platz drei. Allerdings musste Wolfsburg nach der Roten Karte gegen Josué (16.) wegen groben Foulspiels gut 75 Minuten zu zehnt spielen.
Der VfL, der lediglich am 7. April 1964 einmal ein Pflichtspiel - damals im Pokal - gegen Frankfurt daheim verloren hatte, überwintert in der Liga trotz des Aufschwungs zuletzt tief im Tabellenkeller. Noch ist unklar, ob der VW-Club mit Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner auch in die Rückrunde startet. Gegen Frankfurt verlor der VfL sein erstes Heimspiel unter Köstner.
VfL Wolfsburg: Eine Halbzeit zum Vergessen
Eine Woche nach dem überraschenden 3:2 bei Meister Dortmund erlebten die Gastgeber diesmal vor allem eine erste Halbzeit zum Vergessen. Torjäger Bas Dost stellte sich in der 9. Minute - schön von Vieirinha freigespielt - vor dem Frankfurter Tor allzu stümperhaft an und vertändelte die mögliche Führung. Wesentlich entschlossener schlugen die Hessen drei Minuten später zu. Ein Freistoß von Pirmin Schwegler segelte ungestört durch den Wolfsburger Strafraum. Aus kurzer Distanz hatte Meier kein Problem, sein bereits elftes Saisontor per Kopf zu erzielen.
Wenig später ereignete sich die womöglich spielentscheidende Szene, die zur Roten Karte gegen Josué führte. Der Brasilianer übersah bei einem hohen Ball seinen Gegenspieler Olivier Occean, den er mit der Sohle voran im Unterleib traf. Nach der unglücklichen Aktion zögerte Schiedsrichter Peter Gagelmann keine Sekunde und schickte Josué vom Platz.
VfL Wolfsburg in Unterzahl ohne Druck
Während sich die Niedersachsen noch lautstark bei Gagelmann beschwerten, erwies sich Frankfurt erneut eiskalt. Ein langer Ball auf Stefan Aigner entblößte die Abwehr der Gastgeber. Aigners Hereingabe drückte Inui zum 0:2 über die Linie. Danach hatten es die Niedersachsen mit nur noch zehn Mann schwer, Druck auf die sicher und solide stehenden Hessen auszuüben.
Auch nach der Pause blieben Köstner kaum noch Alternativen. Mit dem verletzungsbedingten Fehlen von Ivica Olic (Sprunggelenk) saß in Rasmus Jönsson nur noch ein Stürmer auf der Bank. Erst fünf Minuten vor dem Ende eingewechselt, konnte der Schwede indes auch keine Akzente mehr setzen.
Nachdem sich das Spiel früh zugunsten der Eintracht entwickelt hatte, erlebten die 26.452 Zuschauer eine langweilige zweite Halbzeit. Beide Mannschaften erspielten sich kaum Tormöglichkeiten mehr. Wolfsburg hatte keine Kraft mehr für einen Sturmlauf, und Frankfurt tat nicht mehr als nötig, um den historischen Sieg zu verwalten.