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Heynckes warf alles rein, was er hatte
Jupp Heynckes reagierte und brachte Xherdan Shaqiri für Javier Martinez und stärkte so die Offensive (55.). Die nächste Großchance hatte aber Borisov, Vitali Rodionov wurde von Hleb freigespielt, vergab aus acht Metern (60.). Borisov gelang es in dieser Phase wieder exzellent, die Konter zu fahren, die Bayern hatten Glück, nicht einem höheren Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Pavlov vergab die nächste 100-prozentige Chance, erneut nach Zuspiel von Hleb, schoss der Torschütze zum 1:0 in Rücklage über das Tor (65.).
Es kamen auch noch Claudio Pizarro und Bastian Schweinsteiger, doch die kompakte Defensive der Weißrussen schien unüberwindlich. Von den Spielanteilen nicht verdient, aber was die Großchancen anging hoch verdient, ging BATE Borisov 2:0 in Führung.
FC Bayern-Abwehr ließ sich auseinanderspielen
Bordachev passte von rechts auf Vitali Rodionov, der mit Olekhnovich im Strafraum den Doppelpass suchte und mit einem platzierten Schuss in kurze Eck zur Entscheidung abschloss (78.). Erst nach dem 2:0 wurden auch die Chancen der Bayern wieder besser, die größte Möglichkeit ein Tor zu erzielen verhinderte die Latte, nach Schuss von Frank Ribery (83.). Eben jener Franck Ribery konnte noch den Anschlusstreffer erzielen, nach feinem Anspiel von Shaqiri schob Ribery zum 1:2 ein (91.). Doch nach einem Konter in der Nachspielzeit gelang BATE sogar noch das 3:1. Renan Bressan war der Torschütze (93.).
Es blieb beim überraschenden Sieg für den Gastgeber. Die Bayern waren zu langsam in der Abwehr, ließen sich immer wieder ausspielen. Die eigenen Angriffe waren durchsichtig, die unzähligen Flanken - meist aus dem Halbfeld - kamen nicht an. Gerade in der Offensive fand das Team von Jupp Heynckes kein Mittel, gegen eine kompakte und enorm konterstarke Elf aus Weißrussland, die nach dem zweiten Spieltag der Champions League-Gruppe F mit sechs Punkten Tabellenführer ist.
Unnötige Uneinigkeit bei den Bayern
Schon vor dem Spiel hatten die Bayern keinen guten Eindruck gemacht. Nach der Kritik von Matthias Sammer an der Mannschaft in der Bundesliga hatte Jupp Heynckes sich vor dem Spiel in Minsk dünnhäutig gezeigt und Sammers-Kritik in der Form zurückgewiesen. Die Ansage von Sammer war also doch nicht so abgesprochen, wie zunächst vermeldet. Matthias Sammer und Jupp Heynckes: Da passt wohl doch ein Blatt Papier dazwischen.