
An der Nase des Mannes... ja,ja, aber auch sonst kann man einiges aus Gesichtern ablesen: Was Kloppos Wut-Miene mit Tom Cruise zu tun hat oder Kellers Dackelblick aussagt und warum die Stürmer von Greuther Fürth ein P im Gesicht haben, erklärt sportal.de.
Emotionen sind das Salz in der Suppe Bundesliga und spiegeln sich in den Gesichtern der Spieler, Trainer, Funktionäre und Fans wider: Völliges Unverständnis bei Hoffenheim-Fans, wenn sie plötzlich in Diskotheken auf dem Herrenklo auftauchen, der ratlose Blick von Franck Ribéry, wenn ihm plötzlich ein ihm gänzlich unbekannter Kampfhund übergeben wird. Aber vor allem natürlich der Klassiker: die "Wut-Miene" (Bild) vonJürgen Klopp, die sogar die Kollegen von El Pais beschäftigt.
Welchen Gesichtsausdruck zeigt Jürgen Klopp diesmal gegen Eintracht Frankfurt?
Wenn man das Interview von Kloppo mit der spanischen Zeitung gelesen hat, sollte sich diese Frage eigentlich fast erübrigen. Denn dort enthüllte der BVB-Coach, dass er außer einem relativ neutralen Ausdruck im Prinzip nur einen einzigen weiteren zur Verfügung habe. "Ich weiß nicht, warum das geschieht. Ich fletsche immer die Zähne", vertraute er El Pais an. Und das macht er sowohl bei positiven als auch negativen Emotionen.
Also nicht nur in Rage, sondern auch, "wenn ich überglücklich bin oder beim Tennis eine Vorhand spiele. Dann sieht das ganz ähnlich aus." Gut, positiv betrachtet wäre das immerhin ein Gesichtsausdruck mehr als Tom Cruise besitzt. Doch während der für seine Filme auch nicht mehr braucht, hätte Klopp selbst gerne mehr Mimik zur Verfügung. "Ich würde es ändern, wenn ich könnte", meinte er. "Manchmal macht mir das selber Angst." Und nicht nur ihm, schließlich fingen, so beklagt er, Babys bei seinem Anblick spontan an zu brüllen und er müsse weglaufen.
Und wozu kann Klopp nun diese Grimasse am Wochenende einsetzen, außer um vielleicht die Frühstückseier abzuschrecken? Vielleicht, um im Spiel gegen Eintracht Frankfurt den vierten Offiziellen einzuschüchtern? Das wäre keine gute Idee. Das hatte er schon im Hinspiel versucht, kostete aber 6000 Euro und brachte ihm ein DFB-Ermittlungsverfahren und einen Feldverweis ein. Aber auf der Tribüne könnte er vielleicht segensreich wirken, um potentielle Radaubrüder unter den Eintracht-Fans einzuschüchtern und zur Ordnung zu rufen. Doch gegen die "Randale-Meister" (fnp.de) wäre das wohl selbst für Kloppo eine Mission Impossible.
Apropos, unmögliche Mission...
Wer hat hängendere Mundwinkel: Jens Keller oder Angela Merkel?
Kloppos Kollege Jens Keller hat sogar nur eine Miene drauf - die Leidensmiene. Dabei wäre in der derzeitigen Lage der Schalker Zähne fletschen genau das richtige Mittel. Doch stattdessen schlich der Schalke-Coach nach dem Debakel von München müde, abgekämpft, schon fast resignierend vom Platz. Den Welpenschutz des Chefcoach-Neulings bei den Königsblauen hatte Kollege Massing ihm in den Drei Antworten auf den 21. Spieltag daher schon entzogen.
Horst Heldt wird wohl gerade bewusst, dass es möglicherweise nicht die beste Idee war, den stets gefürchteten und vom Hof gejagten Knurrer nicht durch einen Nachfolger der Marke Pittbull oder Rottweiler ersetzt zu haben, sondern mangels Alternative einfach den folgsamen und gutmütigen Spielkameraden des Schalke-Nachwuchses plötzlich und unerwartet zum Wachhund befördert zu haben - zumal das einst in Stuttgart schon nicht geklappt hatte.
Und dass so zahnlos wie Schalke sich zuletzt präsentiert hatte, in Mainz die Trendwende gelingen soll, ist wohl eher zweifelhaft. "Ich hoffe, die Spieler fühlen sich bei der Ehre gepackt und sehen sich in der Verantwortung", drosch Heldt im kicker Durchhalteparolen. Und wenn nicht, hängen Kellers Mundwinkel wohl am Samstag Abend noch ein bisschen weiter runter.
Wie bekommt man das P aus den Gesichtern der Fürth-Stürmer?
Nicht nur Resignation, sondern offenbar die nackte Panik steht den Angreifern von Greuther Fürth ins Gesicht geschrieben, sobald sie im gegnerischen Strafraum an den Ball kommen. Anders ist die fehlende Kaltschnäuzigkeit der Franken vor dem Tor nicht zu erklären. Ihre Abschlussbilanz ist hundsmiserabel, beträgt gerade einmal magere 13 Tore bei 156 Schussversuchen, wie nordbayern.de ausgezählt hat. Gegen Wolfburg verlor man trotz 5:2-Chancenplus am Ende mit 0:1.
Abhilfe sollen vor dem Aufsteiger-Duell in Düsseldorf nun Gespräche mit den eigenen Torhütern bringen, in denen diese den Stürmer erklären sollen "welche Situationen für sie schwer zu verteidigen sind", wie Trainer Mike Büskens gegenüber nordbayern.de erklärte. Aber ob das nun soviel bringt? Immerhin bringen es die Schlussmänner im Kader auch schon auf 35 Gegentore, und nicht alle davon waren wirklich unhaltbar. Fürther Keeper daher zu Nachilfelehrern für Stürmer zu erklären scheint in etwa so erfolgversprechend wie Rainer Brüderle zum Gleichstellungsbeauftragten der Bundesregierung zu erklären oder wenn Justin Bieber Seminare zum Thema Männlichkeit halten würde.
Denn manche Situationen, die die Herren Wolfgang Hesl, Max Grün, Issa Ndoye oder Tom Mickel für "schwer zu verteidigen" halten, empfände eventuell Manuel Neuer einfach nur als lachhaft oder willkommenes Aufwärmtraining.
Friert sich gegen Wolfsburg die Langeweile wieder in Manuel Neuers Gesicht ein?
Das hätte der Bayern-Torhüter gegen Schalke 04 bestens gebrauchen können. Auf sein Tor kam so gut wie nichts und nur die Jubelsprünge bei Toren seiner Vorderleute trugen bei bitterer Kälte in München auch nicht zur Erwärmung bei. Daher ließ sich Neuer während des Spiels gleich zweimal von Thomas Müller, der hinter seinem Tor eigentlich sein Aufwärmprogramm absolvierte, mit ein paar Kopfbällen warm schießen. "Es kam aber leider nicht zu der 100-prozentigen Torchance, wo ich mich auszeichnen konnte", begründete Neuer im ZDF.
Da wird er gegen den VfL Wolfsburg wohl etwas mehr zu tun bekommen. Jedenfalls, wenn man Dieter Heckings Worten Glauben schenken darf. "Wir wollen ihnen einen offenen Kampf bieten", kündigte der Trainer laut kicker.de an. Vielleicht kann sogar Patrick Helmes wieder mit eingreifen. Die Comeback-Chancen des Stürmers stehen bei 50:50. Erfolgserlebnisse haben die Wölfe gegen Bayern aber zuletzt eher selten feiern können. Aus den letzten sieben Duellen holten sie gerade mal einen Punkt, verloren die letzten drei Begegnungen sogar zu Null. Daher wäre es schon fast ein Erfolg, wenn sie wenigstens für ein bisschen Farbe im Gesicht von Manuel Neuer sorgen könnten, um die Kälte zu vertreiben.
Apropos roter Kopf....
Wann sieht Werders neuer Sportchef Thomas Eichin rot?
Eine Niederlage von Werder Bremen gegen den SC Freiburg wäre sicher etwas, was Eichin nicht besonders gefallen würde und was rein statistisch auch nicht unbedingt zu erwarten ist. Freiburg kassierte gegen Bremen bisher insgesamt 71 Gegentore, soviel wie gegen keinen anderen Bundesliga-Club, holten aus den letzten zwölf Duellen gegen die Norddeutschen nur zwei Pünktchen. Max Kruse, einst nur zweite Wahl in Bremen, mittlerweile mit fünf Toren und sieben Assists Topscorer in Freiburg, würde die Bilanz gegen seinen Ex-Club sicher gerne etwas aufhübschen, allerdings trafen die Breisgauer in der Rückrunde bisher erst zweimal.
Kein Grund also für Zornesröte im Gesicht von Eichin. Die bekommt er höchstens, wenn sich seine Töchter die falschen Männer aussuchen. "Sie sollten nicht wagen, mit einem HSV-Spieler nach Hause zu kommen", erklärte er dem NDR.