
Die Nummer eins im Norden ist der HSV schon lange nicht mehr, lediglich bei den Trainerwechseln spielt man oben mit. Thorsten Fink soll dem Dino der Liga nun zu alter Stärke verhelfen und sportal.de hat sich den wichtigsten Fragen im Norden angenommen.
Im September 2012 wird der HSV stolze 125 Jahre alt und kann von sich behaupten, seit 1919 immer in der höchsten Spielklasse agiert zu haben. Bisher hat die Zeit noch jeden Dino irgendwann von der Bildfläche verschwinden lassen und in der Bundesliga-Spielzeit 2011/12 hätte es auch fast die Rothosen aus Hamburg erwischt.
Der langsame Zerfall der Hamburger hat an erschreckender Kontinuität gewonnen, denn seit der Saison 2007/08, in der man Platz vier belegte, ging es stetig bergab. Im Jahr danach noch auf dem fünften Rang gelegen, fand man sich in den Spielzeiten danach im Mittelfeld wieder. Rang 15 war dann die schlechteste Abschlussplatzierung in der 49-jährigen Bundesligageschichte des Clubs.
Viel schlimmer geht es nicht mehr und mit Trainer Thorsten Fink sowie einer neuen Strategie soll der Dino wieder auf alten Glanz poliert werden. Im Vorfeld der Bundesliga-Saison 2012/13 hat sportal.de sich bei den Hanseaten umgesehen, hinterfragt die Wichtigkeit von Rafael van der Vaart und schaut dem Coach auf die Finger.
1) Greift beim HSV nun der Faktor Thorsten Fink?
Die Hamburger haben sich in den letzten fünf Jahren als "Man Eater" profiliert. Nach der Entlassung von Thomas Doll am 1. Februar 2007 folgten neun weitere Trainer, die teilweise natürlich als Interimslösung fungierten. Beim gleichnamigen italienischen Horrorfilm von 1980 erklärte die Prüfstelle, der Film habe zu Brechreiz und körperlichen Beschwerden geführt - die HSV-Anhänger würden gleiches wohl beim Anblick des Verschleißes von Trainern bei ihrem Club berichten.
Fink ist seit dem 17. Oktober 2011 im Amt und soll für Kontinuität auf dem Stuhl sorgen. Seine Verpflichtung war dabei nicht ganz ohne Risiko, da der aus Basel gekommene Trainer nicht dafür bekannt war, eine Mannschaft erst einmal in der Defensive stabilisieren zu können und wollen. Fink steht für modernen und offensiven Fußball. Doch hatte er vor dem 10. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg wenig Zeit, sein Team neu zu ordnen.
"Letzte Saison konnte ich das nicht ausprobieren, jetzt haben wir die Zeit", erklärte Fink dem Abendblatt und hat nun eine komplette Vorbereitung Zeit, sein kombiniertes 4-4-2/ 3-5-2-System einzustudieren. Im Spielaufbau soll ein Sechser sich zwischen die Innenverteidiger fallen lassen, die Außenverteidiger gehen dementsprechend in die Offensive.