
Eintracht Frankfurt setzt die verzweifelte Suche nach dem 40. Punkt in dieser Bundesliga-Saison weiter fort. Der VfB Stuttgart drehte in der Commerzbank Arena einen Rückstand zum 2:1-Erfolg und kletterte damit in Richtung Mittelfeld.
Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie haben sich Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart mit 1:2 (1:0) getrennt. Die Schwaben drehten dabei in der zweiten Halbzeit die Führung der Gastgeber und sammeln drei wichtige Punkte.
VfB Stuttgart gelingt Befreiungsschlag
Stefan Aigner (17.) brachte die Eintracht vor 50.600 Zuschauern in der Commerzbank-Arena mit dem ersten Eintracht-Tor nach 521 Minuten in Führung, bevor Vedad Ibisevic (49.) per Elfmeter und Georg Niedermeier (71.) das Spiel für den VfB drehten.
Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Armin Veh trotz des ersten Treffers nach fünf torlosen Spielen den Sieg und wartet nun bereits seit sechs Begegnungen auf einen Dreier und dem von Veh als Meilenstein angesehen 40. Punkt. Der VfB Stuttgart gewann hingegen nach zuletzt vier Pflichtspielniederlagen in Folge und hat durch den zweiten Sieg in der Rückrunde nun acht Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16.
Chancenarmer Beginn in Frankfurt
Die temporeiche Anfangsphase war zunächst von technischen Fehlern und leichten Ballverlusten beider Mannschaften geprägt. Eintracht Frankfurt hatte mehr Spielanteile, blieb aber ebenso ungefährlich vor dem Tor wie die Gäste aus Stuttgart, die auch zwei riskante Ausflüge von Torhüter Kevin Trapp nicht zur Führung nutzen konnten.
Auf der anderen Seite zeigten sich die Gastgeber beim ersten groben Fehler der Stuttgarter Abwehr eiskalt. Pirmin Schwegler spielte den Ball aus dem Mittelfeld genau in die Schnittstelle der Viererkette, nachdem Abstimmungsschwierigkeiten zu einer Lücke in der Defensive geführt hatten. Aigner setzte sich im anschließenden Eins-gegen-Eins gegen Sven Ulreich durch und schob zur Führung ein.
Elfmeter bringt den Ausgleich für den VfB Stuttgart
Die Stuttgarter erarbeiteten sich im Anschluss zwar mehr Spielanteile, blieben aber weiter ungefährlich. Stattdessen musste Ulreich gegen Sebastian Rode eingreifen, der von der Strafraumkante abzog (32.). Erst unmittelbar vor der Halbzeitpause gelang den Schwaben der erste Schuss aufs Tor, Ibisevic schoss jedoch in die Arme von Torhüter Trapp (41.).
Nach dem Seitenwechsel drückten die Stuttgarter weiter, bis Schwegler Arthur Boka schließlich nur mit einem Foul im Strafraum stoppen konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ibisevic mit einem strammen Schuss in die linke Ecke.
Eintracht Frankfurt übernahm wieder die Spielkontrolle, brauchte allerdings trotz zwischenzeitlich 60 Prozent Ballbesitz lange, um gefährlich vor das Tor der Stuttgarter zu kommen. Ein ungefährlicher Abschluss von Aigner (67.) verfehlte allerdings ebenso das Tor wie der Schuss von Takashi Inui nach einem gewonnenen Zweikampf gegen Serdar Tasci in der gleichen Minute.
Wenig später brachte eine Ecke von Alexandru Maxim, der für Shinji Okazaki eingewechselt worden war, die Entscheidung. Georg Niedermeier wurde von der Frankfurter Abwehr völlig alleingelassen und köpfte am zögerlichen Trapp vorbei zur Führung für die Gäste ein. Trotz großer Offensivbemühungen bis zum Schlusspfiff erholten sich die Frankfurter von diesem Rückschlag nicht mehr.
Eintracht Frankfurt profitiert von schwacher Konkurrenz
Die Stuttgarter feierten damit einen glücklichen Sieg in einem über neunzig Minuten engen und ausgeglichenen Spiel. Eintracht Frankfurt konnte die zwischenzeitliche Dominanz nicht in Chancen umwandeln und auch der VfB Stuttgart präsentierte sich lange harmlos im Angriff.
Während die Eintracht durch die Patzer der Konkurrenz weiter alle Möglichkeiten hat, sich für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, kann sich die Mannschaft von Bruno Labbadia vorerst vom Relegationsplatz absetzen. Gegen den BVB muss der Trainer in der kommenden Woche allerdings auf Cristian Molinaro und William Kvist verzichten, beide Spieler sahen die fünfte Gelbe Karte.
Martin Grabmann