
Nach vier Gegentoren gegen Hannover 96 wollte Felix Magath vor allem das defensive Mittelfeld mit Kjaer und Kahlenberg stabilisieren. Das gelang. Mehr aber nicht und so feierten die Wolfsburger in Augsburg bei einem schwwachen 0:0 nur ein kleines Erfolgserlebnis.
Einen schwachen Auftakt in den dritten Spieltag erlebten 28.512 Fans in Augsburg. Die Gastgeber und die Wolfsburger neutralisierten sich über weite Strecken. Dass dabei ein 0:0 herauskam überraschte schließlich keinen Zuschauer. Unzufrieden wegen der spielerischen Leistung war lange Zeit auch Felix Magath, der aber mit seinen Mannen immerhin einen kleinen Erfolg feiern durfte.
"Wir haben 90 Minuten gekämpft, Leidenschaft gezeigt und dann geht das Unentschieden auch so in Ordnung", gab Augsburgs Trainer Markus Weinzierl zu Protokoll. "Zumindest ein Teilerfolg, dass wir zu Null gespielt haben. Vom Spielverlauf können wir froh sein", ergänzte Augsburgs Verteidiger Sebastian Langkamp. Wolfsburgs Trainer Felix Magath erkannte noch ein großes Defizit: "Wir haben zu Null gespielt, das war für mich wichtig. An der Offensive werden wir weiter arbeiten müssen."
Als Angstgegner empfing der FC Augsburg den VfL Wolfsburg nach zwei Siegen in der Vorsaison. Da diese Spielzeit mit Niederlagen gegen Düsseldorf und Schalke begann, wollte die Elf von Markus Weinzierl gegen Wolfsburger unbedingt den ersten Sieg landen.
Diese hatten zuletzt ein peinliches 0:4 gegen Hannover 96 kassiert, weshalb der Wolfsburger Trainer zwei Änderungen im defensiven Mittelfeld vornahm. Simon Kjaer und Thomas Kahlenberg sollten für Stabilität sorgen. Torjäger Bas Dost saß erst einmal angeschlagen auf der Bank, weshalb Ivica Olic in die Spitze rückte.
Die Gastgeber mussten dagegen auf Simon Jentzsch, Ja-Cheol Koo und Knowledge Musona aus Verletzungsgründen verzichten. Die erste Chance ging dennoch an den FC Augsburg. Gibril Sankoh bewies ein gutes Stellungsspiel und bediente nach Balleroberung sofort den in dieser Spielzeit bisher so unglücklichen Aristide Bance. Der Mittelstürmer zog sofort aus zwanzig Metern ab. Das Leder wurde leicht abgefälscht und senkte sich als Bogenlampe im hohen Bogen hinter dem verdutzten Diego Benaglio auf das Tornetz der Gäste.
Schwache erste Hälfte ohne Chancen für Wolfsburg
Die Schwaben stürmten hoch stehend und früh angreifend weiter. Nach zehn Minuten stieg Torsten Oehrl nach einem Eckball höher als Naldo, köpfte aber aus sieben Metern etwas zu hoch die Kugel über das Wolfsburger Gehäuse. Die Wolfsburger gaben erst nach etwas mehr als einer Viertelstunde durch Diego einen ersten aber harmlosen Warnschuss ab.
Den Wolfsburgern gelang es nun zunehmend, die Kontrolle über den Ball zu erlangen, doch Torchancen sprangen im ersten Durchgang keine heraus. Da sich der FC Augsburg etwas zurückzog und nur wenig Zug zum Tor entwickelte, blieb es nach 45 Minuten in einer allenfalls mäßigen Partie folgerichtig beim torlosen Pausenstand.
Ein Vierinha-Schuss aus der Distanz kurz nach dem Seitenwechsel war ein Versprechen, was die Fans bei der Stange halten sollte. Doch deren Erwartungen wurden bitter enttäuscht. Beide Seiten neutralisierten sich im Mittelfeld oder griffen zur 'taktischen' Variante des Fouls, wenn der Gegner mit einer Kombination über drei Stationen drohte.
VfL Wolfsburg setzt auf Dost - ohne Erfolg
Es passierte also nichts in den Strafräumen, was auch nur im Ansatz gefährlich war. Offensichtlich war dies Grund genug für Magath seinen Stoßstürmer Dost gut eine halbe Stunde vor dem Ende doch zu bringen.
Bis zur 72. Minute sollte es dauern, bis es endlich aufregend wurde. Olic flankte von rechts. Dost suchte am langen Pfosten nicht den Abschluss, sondern bediente Kahlenberg per Kopf, der wenige Meter vor dem Tor ebenfalls mit dem Kopf an Amsif scheiterte.
Die Partie wurde in der letzten Viertelstunde tatsächlich ein wenig schwungvoller. Doch noch immer ließen die Akteure auf dem Rasen die notwendige Präzision vermissen, sodass sich mancher Fan fragte, ob neunzig Minuten Dauergesang der Ultras den teuren Eintritt rechtfertigten.