
"Es ist wichtig, nicht in Schönheit zu sterben und den Kampf anzunehmen", hatte Markus Babbel seinen Hoffenheimern vor dem Auftritt in Nürnberg mit auf den Weg gegeben. In Schönheit starben die Kraichgauer nicht, jedoch verloren sie 2:4 und sind weiter tief in der Krise.
Die Lage für 1899 Hoffenheim und Trainer Markus Babbel wird immer prekärer. Der Fußball-Bundesligist aus dem Kraichgau musste durch die verdiente 2:4 (1:2)-Pleite beim 1. FC Nürnberg am Mittwochabend einen neuen Rückschlag im Abstiegskampf verkraften und kommt nicht vom Relegationsplatz.
Der überragende Hiroshi Kiyotake (6. Minute/86.), Per Nilsson (43.) und Sebastian Polter (69.) machten den zweiten Heimsieg der Franken perfekt. Sven Schipplock und Sejad Salihovic per Handelfmeter (81.) trafen für die Gäste. Nach zuletzt zwei Derby-Unentschieden konnte sich der Club etwas aus dem Keller befreien, Hoffenheim und Trainer Babbel stecken dagegen weiter tief in der sportlichen Krise.
Kiyotake lässt Hoffenheim verstummen
"Es ist wichtig, nicht in Schönheit zu sterben und den Kampf anzunehmen", hatte Hoffenheims angeschlagener Coach kurz vor der Partie noch einmal sein auf zwei Positionen umgebautes Team ermahnt. Und die erste Szene gehörte auch den Gästen: Nach einem schnellen Konter verzog Kevin Volland (5.).
Und es ging in der rasanten ersten Halbzeit munter weiter. Erst vergab 1899-Kapitän Marvin Compper nach einer Ecke nur knapp (10.), dann musste auf der anderen Seite Fabian Johnson nach einem Alleingang von Kiyotake auf der Linie klären (17.). Die nächste Großchance hatte erneut Nürnberg: Timo Gebhart, der nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre gut aufspielte, scheiterte an Casteels.
Kurzer Ausgleichsschock
Ein Nürnberger Tiefschlaf bescherte den Gästen den Ausgleich. Völlig ungehindert konnte Volland flanken, der neu in Babbels Startelf beorderte Schipplock war zur Stelle und köpfte völlig allein gelassen von der Club-Abwehr ein. Doch die Hausherren waren nur kurz geschockt: Erst vergab Mike Frantz kläglich (39.), dann traf ausgerechnet der frühere Hoffenheimer Nilsson nach einem Freistoß-Lattenknaller von Gebhart.
Nach dem Wechsel stemmten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage. Nun hatte Hoffenheim mehr Spielanteile, und vor allem Volland gab ein Lebenszeichen (49./52.). Die größere Gefahr ging aber weiter von Nürnberg aus. Kiyotake hatte nach starkem Einsatz von Club-Stürmer Polter die Entscheidung auf dem Fuß, doch der Japaner vergab (63.).
Wenig später machte es dann Polter allein. Nach einem Aussetzer von Compper war der Angreifer zur Stelle und schob ein. Zwar konnte Salihovic vom Elfmeterpunkt noch einmal verkürzen, Kiyotake machte mit einem feinen Tor aber alles klar.