
Eintracht Frankfurt muss mehr denn je den fünften Abstieg der Vereinsgeschichte fürchten. Die Hessen verloren am 29. Spieltag gegen den direkten Konkurrenten 1899 Hoffenheim 0:2 (0:0) und bleiben mit nur 27 Punkten tief im Tabellenkeller stecken. Den Gästen aus dem Kraichgau gelang dagegen die kleine Vorentscheidung: Fünf Spieltage vor Schluss hat Hoffenheim 31 Zähler auf dem Konto.
"Es ist eine schwere Stunde", sagte der sichtlich angeschlagene Frankfurter Vorstandsboss Heribert Bruchhagen: "Es macht jetzt keinen Sinn zu spekulieren. Wir wissen, wie schwer es wird und können alle die Tabelle lesen. Wir können nur darauf aufbauen, dass die Mannschaft gewinnen wollte. Wir haben einfach kein Glück und dürfen nicht resignieren."
"Diese Niederlage nervt verdammt", sagte der neue Trainer Niko Kovac: "Aber die Mannschaft müht sich und hat sich in allen Teilen verbessert - außer beim Toreschießen. Leider passiert dann das, was passiert, wenn man unten steht. Es fehlt das Quäntchen Glück."
In der Partie der beiden Bundesligatrainer-Novizen Niko Kovac und Hoffenheims Julian Nagelsmann brachte der erst eine Minute zuvor eingewechselte Nadiem Amiri die Gäste auf Kurs (62.). Mark Uth (88.) sorgte für den Endstand. Die viel zu harmlosen Frankfurter hatten nichts mehr entgegenzusetzen.
Die Anfangsphase vor 51.000 Zuschauern gehörte dabei noch klar den Gastgebern, die zunächst keinerlei Anzeichen von Nervosität zeigten. Das Kovac-Team setzte die Gäste früh unter Druck und kam immer wieder gefährlich nahe an den Strafraum von 1899-Torwart Oliver Baumann. Allerdings fehlte dann wie in den vergangenen sieben Partien, in denen nur zwei Treffer gelangen, der entscheidende Pass.
Hoffenheim ungewohnt passiv
Die Hoffenheimer, die in den letzten drei Partien sieben Zähler geholt hatten, agierten zunächst sehr passiv und leisteten sich im Spielaufbau immer wieder unnötige Fehler. Der zuletzt starke Nationalspieler Kevin Volland kam auf der linken Seite im Privatduell mit Eintracht-Rechtsverteidiger Timothy Chandler kaum zum Zug.
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Ähnlich gefahrlos präsentierte sich zunächst aber eben auch die Eintracht-Offensive, in der der verletzte Torjäger Alexander Meier weiter schmerzlich vermisst wurde. Kovac musste zudem kurzfristig auch Vize-Kapitän Marco Russ und Szabolcs Huszti ersetzen. Für Russ spielte in der Viererkette der Ex-Hoffenheimer David Abraham. Bei den Hoffenheimern fehlte dagegen der Ex-Frankfurter Pirmin Schwegler.
Für die erste gute Chance des Spiels sorgte Hoffenheims kroatischer Nationalspieler Andrej Kramaric, der in der 34. Minute aber gleich zweimal an Eintracht-Keeper Lukas Hradecky scheiterte. Fast im direkten Gegenzug verpasste dann Luc Castaignos auf der Gegenseite die Frankfurter Führung gegen Baumann (36.). Der Hoffenheim-Keeper rettete in der ersten Halbzeit dann noch einmal stark gegen Änis Ben-Hatira (39.).
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Nach der Pause schalteten beide Teams zunächst einen Gang zurück. Eine gute Gelegenheiten machte in der 52. Minute 1899-Verteidiger Jeremy Toljan auf der Torlinie zunichte.