
Eintracht Frankfurt gehörte in der abgelaufenen Spielzeit zu den positiven Überraschungen, am Ende reichte es für einen Platz im internationalen Geschäft. Was folgte, war die Ernüchterung beim 1:6-Debakel gegen Hertha BSC. Und nun kommt der FC Bayern München.
Die Saison 2012/13 lief fantastisch für die Eintracht und nur die kühnsten Optimisten hatten daran geglaubt, dass es erneut möglich sei, die versammelte Konkurrenz zu düpieren. Dennoch: die Klatsche gegen Hetha BSC war überraschend - nach guten ersten 15 Minuten reihte sich Fehler an Fehler. "Vielleicht haben die Spieler die eigene Stärke überschätzt", so Sportdirektor Bruno Hübner bei fr-online.de.
Durchaus möglich, dass einige Spieler von Eintracht Frankfurt an einen Selbstläufer geglaubt hatten, nachdem es in den letzten beiden Jahren ausnahmslos nach vorne gegangen war und auch mehr Konzentration auf die Auslosung für die Europa League legten, als auf den Gegner. "Ich möchte nicht von Arroganz oder Überheblichkeit sprechen, aber wir hatten nicht diese Gier, die uns ausgezeichnet hat", so Hübner weiter.
Eintracht Frankfurt nun gegen den FC Bayern München
Armin Veh nahm dabei eine Teilschuld auf seine Kappe, nachdem er im zweiten Durchgang das 4-4-2 in ein 4-2-3-1 aus der letzten Saison änderte. Ein Schachzug, der nicht aufging. "Das war nicht gut von mir", bestätigte der Coach. Hertha spielte indes so, wie die Eintracht es im vergangenen Jahr gemacht hatte - schnell, schnörkellos und euphorisch.
Bitter für Frankfurt, dass es nun gegen den FC Bayern München geht (Samstag ab 15:30 Uhr im Live-Ticker), der sich zwar beim 3:1 gegen Gladbach auch nicht mit Ruhm bekleckerte, dennoch ein ganz anderes Kaliber ist. Bei den Münchnern fehlte es an der Abstimmung, die Räume wurde nicht gut zugestellt und das Umschaltspiel lahmte.
Das war nicht anders zu erwarten gewesen, da Pep Guardiola ein anderes System als sein Vorgänger spielen lässt und die Spieler dies erst verinnerlichen müssen. So gab es leise Kritik an den Umstellungen und es ist möglich, dass Guardiola gegen die Eintracht wieder mit einer Doppelsechs aufwarten wird.
Ändert Guardiola das System?
"Wir können gut spielen mit einem Sechser, aber auch mit zwei Sechsern. Mit einem Sechser gefällt es mir besser, aber ich muss mich auch den Spielern anpassen und vielleicht das System ändern", so der Coach auf t-online.de. Gegen Gladbach reichte dabei noch die individuelle Klasse eines Franck Ribery, um Systemschwächen zu kompensieren.
Nach seinem Einsatz in einem Testspiel - mit zwei Treffern - kann auch Mario Götze bald wieder mitwirken und Armin Veh ist sich darüber bewusst, dass sein Team gegen stark besetzte Bayern einen Gang hochschalten muss. Die Fehler wurden analysiert und der Coach hofft auf eine Steigerung. Denn: "Wenn wir so spielen wie am Samstag, kriegen wir zehn Stück."