
Das Thema "Torlinientechnik" stand am ersten Spieltag im Vordergrund, als ein Treffer von Kevin Volland für 1899 Hoffenheim keine Anerkennung fand und die TSG gegen Nürnberg nur ein Remis holte. Nun geht es für 1899 zum HSV, der mit dem Remis auf Schalke Blut geleckt hat.
Rafael van der Vaart gab Platz sechs als Minimalziel aus, doch nach gut einer Minute lag der HSV bereits gegen Schalke 04 zurück und die Fans der Rothosen hatten schon die Befürchtung, ein weiteres Debakel zu erleben. Allerdings zeigte der HSV Moral, drehte das Spiel und holte ein 3:3. "Der Saisonstart lässt auf mehr hoffen", meinte Coach Thorsten Fink.
"Im letzten Jahr wären wir hier heute drei oder vier null untergegangen", so Fink auf spiegel.de und freute sich über den aufgegangenen Schachzug mit zwei Zehnern, dem 4-2-4-System und den vier rotierenden Angreifern. "Das hat einige überrascht", sagte der Trainer dem Abendblatt und ergänzte: "Unser Spiel wird weiter an Torgefahr gewinnen."
HSV: Lob von Schalke 04
Lob gab es von Uwe Seeler und sogar vom Gegner, der zwar keinen guten Tag erwischte, sich dennoch beeindruckt zeigte. "Die haben uns extrem zugestellt, so dass wir Probleme hatten, hinten raus zu spielen", so Manager Horst Heldt. "Wir sind reifer als in der vergangenen Saison", erklärte Maximilian Beister das gute Spiel. Ob es auch an Konstanz gewinnt, wird sich gegen 1899 Hoffenheim zeigen.
Zumal die Mannschaft einen Jugendkurs eingeschlagen hat, und Spieler wie Lasse Sobiech (22), Hakan Calhanoglu (19), Jacques Zoua (21), Maximilian Beister (22), Dennis Diekmeier (23) und Milan Badelj (24) plötzlich in der Verantwortung stehen.
In Hoffenheim wusste man nicht ganz genau, ob der Punkt gegen den 1. FC Nürnberg nun gewonnen oder verloren war. Nach der schwachen Bundesliga-Saison 2012/13 und dem Ärger um die "Trainingsgruppe II" war Trainer Markus Gisdol zufrieden mit der Art, wie sein Team spielte ("Vollgasfußball"). Dass man einen Vorsprung von zwei Toren abgab, ärgerte den Übungsleiter natürlich.
Hoffenheim will den Vollgasfußball
"Wir haben zehn Minuten das Tempo rausgenommen - und das wird in der Bundesliga gnadenlos bestraft", sagt Andreas Beck auf rnz.de. Nürnberg hatte innerhalb von drei Minuten ausgeglichen und das Spiel so noch gedreht. Was passiert wäre, wenn das Tor von Kevin Volland zum 2:0 kurz vor der Pause nicht zu Unrecht abgepfiffen worden wäre?
Die Frage ist nicht zu beantworten, zog dennoch Diskussionen nach sich. "Natürlich brauchen wir technische Hilfsmittel, um solche Fehlentscheidungen zu vermeiden", echauffierte sich Dietmar Hopp. Aber in Hoffenheim wollte man die verlorenen Punkte nicht nur am Schiedsrichter festmachen.
Mit Vollgasfußball, der den Hoffenheimern einst nach dem Aufstieg viele Sympathien eingebracht hatte, soll nun beim HSV ein Sieg eingefahren werden. Zwar gab es bei fünf Gastspielen nur einen Punkt, aber Hopp ist sich sicher: "Wir hätten gegen Nürnberg sicher auch den Sieg verdient gehabt. Es waren traumhafte Spielzüge dabei - das lässt uns hoffen."