
Durch die Verletzung von Georg Niedermeier in der Europa-League-Qualifikation spitzt sich der personelle Lage in der Innenverteidigung des VfB Stuttgart vor dem Bundesliga-Auftakt beim FSV Mainz 05 zu. Aber auch Mainz-Trainer Thomas Tuchel plagen Ausfälle.
Immerhin konnte Tuchel die Schwaben in den Partien gegen Botev Plovdiv beobachten, deshalb habe man sich gut vorbereiten können. "Ob uns das dann auch gelingt, wird man am Sonntag sehen", wird der 39-Jährige von der Rhein Main Presse zitiert.
Allerdings hat der Mainzer Coach zunächst im eigenen Team Probleme. Chinedu Ede (Bänderriss) und Elkin Soto (Zerrung) fallen sicher aus, auch Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, der sich mit einer Verletzung am Hüftbeuger rumplagt, dürfte nicht rechtzeitig fit werden. "Bei ihm müssen wir weiter größte Vorsicht walten lassen", so Tuchel über den 2:1-Siegtorschützen im DFB-Pokal bei Fortuna Köln.
Tuchel: Zimling auf der Zehn
Dagegen hat Niki Zimling seine Kniebeschwerden überwunden: "Niki ist prädestiniert, auf der Zehn zu spielen. Er ist dort sehr wichtig, weil er vor allem gegen den Ball gut arbeitet. Und weil er jemand ist, der gerne in Ballnähe spielt, um Überzahl herzustellen", lobt der Coach im Kicker.
Ein besonderes Spiel wird es auf jeden Fall für Shinji Okazaki, der im Sommer aus Stuttgart nach Mainz gewechselt war. Das Rennen zwischen den Pfosten hat Heinz Müller gegen Christian Wetklo gewonnen.
Ulreich hofft auf "anderen VfB"
Auf der Gegenseite fungiert der Schlussmann als Wachrüttler: "Jetzt müssen wir den Mund abputzen, am Sonntag gegen Mainz sehen wir hoffentlich einen anderen VfB", konstatierte Sven Ulreich nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Botew Plovdiv, das nach dem 1:1 im Hinspiel auswärts gerade so zum Einzug in die Playoffs zur Europa League reichte,
Die Vorzeichen stehen allerdings schlecht: Da Georg Niedermeier gegen die Bulgaren einen Innenbandriss erlitt und Antonio Rüdiger aus der vergangenen Saison noch eine Rotsperre absitzt, könnte Innenverteidiger Benedikt Röcker, der erst im Januar den Sprung zu den Profis schaffte, in der Startelf debütieren.
Stuttgart mit Negativ-Serie in Mainz
Dazu kommt der Negativlauf der Schwaben in Mainz: Seit September 2005 wartet Stuttgart auf einen Sieg beim FSV. Für Aufsehen sorgte am Mittwoch außerdem Trainer Bruno Labbadia, der sich in den Stuttgarter Nachrichten gegen sein Image wehrte: "Es ärgert mich natürlich, dass ich als Mahner und als Bremser dargestellt werde. Das sehe ich anders. Ich bin zweieinhalb Jahre beim VfB alles mitgegangen."
Er habe "alles hingenommen ohne Murren". Eine letzte Warnung ließ sich der 47-Jährige nach dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal gegen BFC Dynamo dennoch nicht nehmen: "Wir müssen an vielen Dingen noch feilen."
Autor: Adrian Bohrdt