
Nach drei Niederlagen in Folge hat Werder Bremen immerhin die Niederlagenserie stoppen und sich gegen Borussia Mönchengladbach einen Punkt erkämpfen können. Zwar war dies kein persönliches Husarenstück, aber ein möglicher Anfang.
Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge mit zehn Gegentoren konnte der SV Werder Bremen im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach nun ein kleines Erfolgserlebnis verbuchen. In einer an Höhepunkten armen Partie erkämpfte sich das Team von Trainer Thomas Schaaf ein 1:1-Unentschieden (0:0). Peniel Mlapa war für Gladbach erfolgreich (72.), Aleksandar Ignjovski gelang der Ausgleich (77.).
Gladbachs Trainer Lucien Favre änderte seine Mannschaft auf zwei Positionen: Juan Arango kehrte in die Startelf zurück und verdrängte Kapitän Filip Daems auf die Bank. Im defensiven Mittelfeld erhielt Granit Xhaka nach zuletzt schwachen Leistungen eine neue Bewährungschance und ersetzte den Gelbgesperrten Thorben Marx.
Thomas Schaaf stellte im Vergleich zur Pleite gegen Augsburg viermal um: Theodor Gebre Selassie, Clemens Fritz, Mateo Pavlovic (Startelfdebüt) und Geburtstagskind Tom Trybull rotierten für Aaron Hunt, Marko Arnautovic, Mehmet Ekici und Sokratis Papastathopoulos (Gelb-Sperre) in die erste Elf.
Schiedsrichter Wolfgang Stark korrigiert Fehlentscheidung
Beide Teams starteten extrem verhalten in die Partie. Sichtlich verunsicherte Bremer bemühten sich anfangs um defensive Stabilität - mit 48 Gegentoren stellt Werder die zweitschlechteste Abwehr der Liga.
Nach einer Viertelstunde gab es aber dann doch die erste sehenswerte Kombination über Amin Younes und Patrick Herrmann, die zur vermeintlichen Führung der Fohlen führte. Nach zweiminütiger Unterbrechung und Absprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver nahm Schiedsrichter Wolfgang Stark das zuerst anerkannte Tor aber wieder zurück und entschied auf Abseits.
Vorausgegangen war ein Doppelpass zwischen Younes und Herrmann, nachdem Letzterer von einem Fehler durch Torwart Mielitz, der über den Ball schlug, profitierte und daraufhin ins leere Tor einschieben konnte. Allerdings stand Herrmann dabei klar im Abseits.
Kaum Torszenen zwischen Gladbach und Bremen
Nach 20 Minuten traute sich Bremen das erste Mal zaghaft in die Offensive. Mehr als zwei ungefährliche Distanzschüsse durch Nils Petersen (26./32.) brachten die Gäste aber nicht zustande.
Auf die Defensivarbeit hatte Schaaf im Vorfeld des Spiels offensichtlich besonderen Wert gelegt: Bremen stand kompakt, machte die Räume eng und schob nach Balleroberung zudem gut von hinten heraus. Gladbach hatte zunehmend Probleme, eben jene Räume zu finden. Folgerichtig ging es auch mit dem 0:0 in die Pause.
Peniel Mlapa rechtfertigt Einwechslung
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel. Gladbach spielte viel quer, wenig steil und kam auch weiterhin selten zu klaren Torchancen. Trotz mehr Ballbesitz rannten sie sich spätestens am gegnerischen Strafraum immer wieder fest.
Symptomatisch für den Spielverlauf: Für das erste Tor musste eine Standardsituation herhalten. Der eingewechselte Peniel Mlapa brachte Gladbach mit seinem ersten Ballkontakt nach einer Ecke von Oscar Wendt per Kopf in Führung (72.). Begünstigt wurde der Treffer durch Bremens Hinterleute: Trybull und Pavlovic rempelten sich im Sechzehner gegenseitig um, Mlapa hatte daraufhin völlig freistehend wenig Mühe.
Werder Bremen gleicht aus
Trotz des Rückschlags blieb Werder konzentriert und wurde auch belohnt. Eine Flanke von Kevin de Bruyne bugsierte Aleksandar Ignjovski ins Tor (77.). Schlussmann Marc-Andre Ter Stegen wehrte den Ball erst ab, als er schon hinter der Linie war. In der Schlussphase vergab Mlapa noch einmal freistehend vor Torwart Mielitz.
Am Ende blieb es bei diesem leistungsgerechten Unentschieden. Bremen hat vor allem defensiv einen leichten Aufwärtstrend erkennen lassen und steht nun acht Punkte vor dem Relegationsrang. Gladbach verbessert sich auf Platz acht und hat zwei Punkte Abstand zum internationalen Geschäft.
Jakob Kunz