
Während sich bei der vermeintlichen Keller-Konkurrenz Bochum, Duisburg und Aue kein Sieger finden ließ, setzte der FC St. Pauli mit tatkräftiger Hilfe von Daniel Ginczek zum Sprung in Richtung Mittelfeld an. Dank Hattrick feierten die Hamburger den ersten Sieg 2013.
Der FC St. Pauli hat seine Serie von fünf sieglosen Spielen in Folge beendet und sich damit Luft zu den Abstiegsrängen verschafft . Gegen das Überraschungsteam des FSV Frankfurt feierte die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck einen überzeugenden und verdienten 3:0-Erfolg (1:0).
Der überragende Daniel Ginczek beendete die Pauli-Krise mit einem Dreierpack quasi im Alleingang. Mitte der ersten Halbzeit sorgte er für die Führung (28.). Kurz nach der Pause erhöhte der 21-Jährige dann durch eine starke Einzelleistung auf 2:0 (52.). Eine Viertelstunde später bewies er auch seine Qualitäten als Knipser und machte mit seinem 10. Saisontor alles klar (76.).
Damit klettert St. Pauli vorläufig auf den 13. Tabellenrang und hat nun sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Rotation beim FC St. Pauli und FSV Frankfurt
Vor der Partie musste Frontzeck sein Team auf vier Positionen umbauen: Mit Markus Thorandt und Florian Mohr, die sich am letzten Spieltag beide einen Platzverweis einhandelten, fehlten die etatmäßigen Innenverteidiger Gelb-Rot-gesperrt. Christopher Avevor und Christopher Buchtmann rückten dafür neu in die Mannschaft. Zudem mussten Fin Bartels (Muskelfaserriss) und Fabian Boll (Grippe) verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt passen. Akaki Gogia und Kevin Schindler durften von Beginn an ran.
Auch FSV-Trainer Benno Möhlmann war zur Rotation gezwungen. Zafer Yelen und Moise Bambara spielten für Marcel Gaus (Rot-Sperre) und Alexander Huber, der in Frankfurt die Geburt seines Kindes erwartet.
FC St. Pauli überzeugt mit Kampf und Leidenschaft
Eine Woche nach der knappen Niederlage gegen den 1. FC Köln zeigte St. Pauli erneut eine überzeugende kämpferische Leistung. Von Beginn an waren die Hamburger um Offensivdrang bemüht.
Die Gäste aus Frankfurt standen tief und gestaffelt in der eigenen Hälfte, setzten St. Pauli aber ab der Mittellinie mit gutem Gegenpressing unter Druck. Dennoch schaffte es das Millerntor-Team, sich mehrmals durch Frankfurts Reihen zu kombinieren. Nachdem Ginczek in der zwölften Minute den Pfosten anvisierte, machte er es kurz danach besser. Jan-Philipp Kalla leitete das Tor mit einem weiten Befreiungsschlag ein. Ginczek hängte im Laufduell Gegenspieler Tim Heubach ab und vollendete mit einem schönen Lupfer über den herauseilenden FSV-Keeper Patric Klandt.
Auch danach hatte Frankfurt wenig entgegenzusetzen. Die Gäste präsentierten sich viel zu harmlos. St. Pauli dagegen zeigte auch in der zweiten Halbzeit den Willen, die Kehrtwende endlich zu schaffen. Wieder war es Ginzcek, der sich den Ball in der eigenen Hälfte erkämpfte, im Sprint die gesamte Frankfurter Hintermannschaft stehen ließ und dann aus kurzer Distanz ohne Chance für Klandt abschloss (56.). Vierzehn Minuten vor dem Ende sorgte Ginczek für die endgültige Erlösung: Von Buchtmann bedient stand er am langen Pfosten richtig und musste den Ball nur noch über die Linie drücken.
Letztendlich erlebten die 26.398 Zuschauer im Millerntor-Stadion eine starke kämpferische Leistung ihrer Mannschaft, die sich den Sieg auch in dieser Höhe redlich verdienten. Trotz der drei Tore bleibt St. Pauli aber zusammen mit Dynamo Dresden weiterhin das angriffsschwächste Team der Liga.
Jakob Kunz