
Tore sind das Salz in der Suppe, die Kirsche auf der Sahne oder das karamellisierte Zucker-Zimt-Gemisch im Franzbrötchen. Im Spiel zwischen Freiburg und Leverkusen fehlten sie gänzlich - doch sportal.de sah trotzdem eine Partie auf hohem Niveau.
Fast neun Jahre war es her, dass der SC Freiburg ein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen gewinnen konnte. Trainer Christian Streich wollte seine zuletzt so erfolgreiche Elf nicht groß verändern, um diese Serie zu durchbrechen. Lediglich der wieder spielberechtigte Jan Rosenthal kam für Karim Guedé. Bei Leverkusen rührten Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski keinen Finger.
Das Trainerduo der Leverkusener hatte damit zunächst eine gute Entscheidung getroffen, denn die Gäste begannen stürmisch, setzten Freiburg sofort mit frühem Pressing unter Druck. Die Gastgeber versuchten sich spielerisch zu befreien und kamen in der Anfangsphase dann immer wieder gefährlich vor das Tor von Bernd Leno, der einen Schuss von Jonathan Schmid sicher parierte (11.).
Kurze Zeit später traf dann Jan Rosenthal nach Flanke von Vegar Eggen Hedenstad nur die Latte. Freiburg hatte zu seinem Spiel gefunden, schob bei Ballbesitz die Innenverteidiger fast bis zur Mittellinie und kontrollierte den Ball sowie weite Teile des zentralen Mittelfelds. Leverkusen fehlte es noch an Mitteln, die langen Bälle auf Stefan Kießling gerieten oft zu ungenau.
Bernd Leno und Oliver Baumann nicht zu bezwingen
Aber ungefährlich war es nicht, was Bayer auf den Rasen zauberte. Nach einem Pass von Daniel Carvajal hatte Simon Rolfes freistehend die Chance auf das 1:0, verzog aber knapp (18.). Insgesamt lieferten beide Teams eine läuferische Glanzleistung ab, standen zudem kompakt und diszipliniert in der Defensive. So neutralisierte man sich, aber immerhin auf fußballerisch hohem Niveau.
Freiburg war beweglicher, kam viel über die Flügel - besonders über die rechte Seite mit Hedenstad. Leverkusen schaffte es nicht, ebenfalls ein Flügelspiel aufzubauen. Die Räume in der Mitte waren zu dicht, um dort die Grundlage für gefährliche Angriffe zu bilden. Mit 0:0 ging es in die Pause. Bayer musste nun mehr tun, wollte man den fünften Sieg in Freiburg in Folge holen.
Und Bayer Leverkusen hatte auch gleich die erste Chance nach einer Ecke, Philipp Wollscheid und Rolfes scheiterten allerdings an der vielbeinigen Abwehr (51.). Auf der Gegenseite fand Max Kruse nach Ablage von Johannes Flum seinen Meister in Leno (52.). Nach diesem kurzen Ausbruch von Torraumszenen in freier Wildbahn wurde es wieder still in Strafraumnähe.
Andre Schürrle und das Aluminium
Leverkusen kam zwar mehr über die Außen und Sebastian Boenisch schaltete öfter in den Angriffsmodus, Freiburg stand aber einfach zu gut und verschob mustergültig. Doch in der Offensive der Streich-Elf fehlte es ebenfalls an Genauigkeit. Ein Pfosten-Treffer von Andre Schürrle (71.) per Diagonalschuss bot dankbare Abwechslung - zumindest in diesem Segment.
Ansonsten blieb es eine flotte und gut anzusehende Partie, in der Freiburg nicht mehr die Dominanz besaß und Schürrle, der zuvor seinen sechsten Alu-Treffer verbucht hatte, aus kurzer Distanz am glänzend parierenden Oliver Baumann scheiterte (83.). Auf der Gegenseite prüfte Karim Guédé den zuständigen Schlussmann, der erneut ohne Fehl und Tadel blieb.
Dann pfiff Schiedsrichter Felix Brych die Partie ab. Zwar gab es am späten Samstagabend keine Tore zu sehen, dennoch fühlten sich alle Zuschauer wohl bestens unterhalten, hatten eine spielerisch anspruchsvolle Partie gesehen, in der Leverkusen sich Platz zwei zurück eroberte und Freiburg nach vier Niederlagen in Folge gegen Bayer immerhin einen Punkt holte.