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Der Schlüsselspieler: Toni Kroos
Schlüsselspieler des Halbfinales war für uns Toni Kroos. Er war wie im Hinspiel der Verbindungsspieler zwischen Angriff und Mittelfeld. Er bewegte sich fließend durch die Reihen, Real bekam keinen Zugriff auf den offensiven Mittelfeldspieler, der eigentlich einen offensiven Achter spielte. Im defensiven Mittelfeld sorgte er für Überzahl der Bayern, im offensiven Mittelfeld verteilte er klug die Bälle.
Seine Passgenauigkeit war Champions League-würdig. Kroos gelang zwar nicht jede Aktion, gerade der letzte Pass kam nicht immer an, dennoch war es zum Beispiel seine butterweiche Flanke, die den Elfmeter provozierte. Vollkommen zu Recht ließ Jupp Heynckes Thomas Müller lange auf der Bank schmoren und änderte die Position von Kroos bis zum Schluss nicht.
Bayerns Mittelfeld war überlegen
Bayerns zentrales Mittelfeld entschied die Partie. Dazu gehörte aber nicht nur Toni Kroos, sondern auch Bastian Schweinsteiger. Schweinsteiger ließ sich oft tief fallen, initiierte aus der Position des Sechsers den Spielaufbau. Er hatte die meisten Ballkontakte bei den Bayern (und insgesamt) und streute dabei auch lange Bälle ein, die naturgemäß nicht alle ankamen (Schweinsteiger unterliefen auch die meisten Fehlpässe).
Kroos und Schweinsteiger machten ein starkes Spiel ohne Ball. Zwar merkte man Schweinsteiger im Defensivverhalten und in der Dynamik die lange Pause noch an, doch für die Defensive war ja auch noch Luiz Gustavo verantwortlich. Gustavos Leistung ist differenzierter zu bewerten. Er verursachte viele Freistöße und hatte Glück, dass Ronaldo an diesem Abend schwache Standards trat. Im Spiel nach vorne unterliefen ihm einige leichtsinnige Ballverluste.
Licht und Schatten bei Gustavo
Aber Gustavo war auch Bayerns zweikampfstärkster Spieler. Bei Ballbesitz Real deckte er Özil zu oder foulte ihn. Zudem wurde er von Real wenig unter Druck gesetzt, nutzte den Platz aber meist nicht effizient. Real versuchte die für den Spielaufbau verantwortlichen Holger Badstuber und Bastian Schweinsteiger anzulaufen. Im Falle Badstuber klappte das ein ums andere Mal, der gute Aufbauspieler beschränkte sich meist auf Sicherheitspässe. Schweinsteiger konnte sich dem zunehmend nachlässiger werdenden Pressing nicht selten entziehen, auf Kroos bekam Real fast gar keinen Zugriff.