
Vierter Sieg in Serie: Werder Bremen hat sich mit einem am Ende etwas glücklichen 2:1 (2:1)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen vorerst aus der Abstiegszone verabschiedet. Die Gäste hingegen mussten sich nach fünf Begegnungen ohne Niederlage wieder geschlagen geben und drohen als Sechster die Champions-League-Teilnahme zu verspielen.
Vor 39.653 Zuschauern im fast ausverkauften Weserstadion gelang Davie Selke in der 17. Minute nach Flanke von Fin Bartels das Führungstor, Zlatko Junuzovic verwandelte in der 29. Minute einen Freistoß zum 2:0. Den Anschlusstreffer erzielte Hakan Calhanoglu aus kurzer Distanz per Kopfball (43.).
Werder-Coach Viktor Skripnik war stolz auf seine Mannschaft. "Unsere Tabellensituation sieht jetzt sehr gut aus", sagte er bei "Sky", beteuerte aber, trotz sieben Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz "nach unten zu schauen, nicht nach oben."
Der zur Pause eingewechselte Leverkusener Heung-Min Son war dagegen frustriert. "In der ersten Halbzeiten haben wir zu locker gespielt und sehr einfache Fehler gemacht", sagte er: "In der zweiten haben wir viel, viel besser gespielt und hätten das Spiel noch gewinnen können."
Leverkusen zunächst besser
Immer wieder angetrieben vom schwer zu stoppenden Karim Bellarabi war die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt insbesondere in der ersten Halbzeit das spielerisch reifere Team, gerade in der Anfangsviertelstunde brachten die Hanseaten kaum etwas zustande. Das 1:0 fiel aus dem Nichts, doch danach waren die Bremer dank ihrer Zweikampfstärke dem Champions-League-Achtelfinalisten mindestens ebenbürtig.
Auch der Ausfall von Torjäger Franco di Santo fiel für die Norddeutschen weniger ins Gewicht als gefürchtet. Der Argentinier musste wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel passen, was Coach Viktor Skripnik zu Umstellungen zwang: Bartels agierte offensiver als sonst und entlastete damit U-19-Europameister Selke.
Kießling trifft den Pfosten
Mit dem für den Torschützen Cahanoglu eingewechselten Heung Min Son als zusätzlicher Offensivkraft begann die zweite Halbzeit mit enormen Angriffsbemühungen der Leverkusener. Dabei hatten die Gastgeber Glück, als Stefan Kießling in der 52. Minute nur den linken Torpfosten traf. 20 Minuten später vergab Bellarabi freistehend.
In der 65. Minute wurde Bayer-Coach Schmidt von Schiedrichter Peter Sippel aus München aus dem Innenraum verwiesen. Der Fußball-Lehrer nahm daraufhin auf der Pressetribüne Platz. Laut Sky begründete der 4. Offizielle Tobias Stieler den Verweis damit, dass Schmidt "unflätig vor sich hingeschimpft" habe.
Kapitän Clemens Fritz und der insbesondere bei Kopfballduellen kaum zu überwindende Jannik Vestergaard waren die stärksten Bremer Akteure. Neben Bellarabi verdiente sich bei Bayer Julian Brandt eine gute Note. Ömer Toprak sah vor dem Bremer 2:0 wegen Handspiels seine fünfte Gelbe Karte und ist für die kommende Partie gegen den VfL Wolfsburg gesperrt.