
Von Europa kann der VfB Stuttgart im Moment nicht träumen, doch der 2:0-Erfolg gegen den Aspiranten auf das internationale Geschäft, Borussia Mönchengladbach, gab den Schwaben die Möglichkeit, sich weit vom Albtraum Bundesliga-Abstieg zu verabschieden.
Der VfB Stuttgart hat am 29. Spieltag der Bundesliga nach drei Heimpleiten wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden und Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (2:0) geschlagen. Für die Fohlen ist die Niederlage ein Dämpfer im Kampf um Europa.
Vor 53.430 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena brachte ein Eigentor von Alvaro Dominguez den VfB auf Kurs (28.), ehe Christian Gentner nach einem Abwehrfehler erhöhte (34.). Im zweiten Durchgang flachte das Spiel ab.
Stuttgart setzt sich mit dem Dreier nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen und dem ersten Heim-Dreier der Rückrunde weiter von der Abstiegszone ab: Mit nun 36 Punkten haben die Schwaben vorerst ein Zwölf-Punkte-Polster auf den Relegationsrang 16. Mönchengladbach bleibt mit 41 Zählern Siebter.
Borussia Mönchengladbach: Favre setzt Younes auf die Bank
Bruno Labbadia konnte wieder auf Georg Niedermeier und Martin Harnik setzen, die beide von einer Sperre zurückkehrten und sich prompt in der Startelf wiederfanden. Serdar Tasci fehlte mit Achillessehnen-Problemen und wurde von Antonio Rüdiger vertreten.
Gäste-Coach Lucien Favre nahm eine Änderung vor: Tolga Cigerci begann auf dem rechten Flügel für Amin Younes, dem Favre nach zuletzt vielen Einsätzen eine Pause verordnete.
Nordtveit erleidet Nasenbeinbruch
Die Borussia war in der Anfangsphase das etwas agilere Team, musste aber schon früh einen personellen Rückschlag verkraften. Havard Nordtveit und Niedermeier stießen unglücklich mit den Köpfen zusammen - für den Norweger ging es nicht weiter. Granit Xhaka kam für ihn in die Partie (12.).
Die erste große Torchance hatten in der Zwischenzeit die Gastgeber, als Nordtveit noch am Spielfeldrand behandelt wurde. Cristian Molinaro schlug vom linken Flügel eine präzise Flanke auf Harnik, der aus kurzer Distanz mit einem wuchtigen Kopfball am glänzend reagierenden Marc-Andre ter Stegen scheiterte (12.).
Für Stuttgart war es das Wecksignal: Die Schwaben spielten nun präsenter und suchten den Weg in die Spitze - bevorzugt über die linke Seite mit dem umtriebigen Molinaro. Der frühe Wechsel schien Gladbach etwas den Drive genommen zu haben und es fehlte die ordnende Hand.
Gladbacher Fehler bringen VfB Stuttgart in Front
In der 28. Minute ging der VfB Stuttgart in Führung. Alexandru Maxim schlug einen Freistoß von links vor das Tor. Der überraschte ter Stegen ließ von seiner Faust in Richtung seines Mitspielers Alvaro Dominguez abprallen, der nicht mehr reagieren konnte und den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte.
Kurz darauf erhöhten die Hausherren auf 2:0 - wieder unter Mithilfe der Fohlen. Ter Stegen und Tony Jantschke irritierten sich am linken Strafraumrand gegenseitig, Christian Gentner profitierte und hob den Ball technisch stark über den herausgeeilten Keeper hinweg ins Tor (34.).
VfB Stuttgart kontrolliert, Borussia Mönchengladbach ohne Inspiration
Nach dem Seitenwechsel blieb Stuttgart die aktivere Mannschaft. Auf beiden Seiten nahmen allerdings die Ungenauigkeiten zu und das Spielniveau flachte etwas ab. Stuttgart hatte mit diesem Umstand kein Problem und verwaltete die komfortable Führung souverän
Gladbach schien nicht in der Lage, die nötigen Impulse für den Anschlusstreffer aufzubringen. Juan Arango war erneut kein kreativer Faktor und Luuk de Jong hing in der Sturmzentrale in der Luft.
Chancen waren über weite Strecken der zweiten 45 Minuten Mangelware. Wenn, dann ergaben sich für Stuttgart Möglichkeiten, die Führung weiter auszubauen. Ein Fast-Eigentor von Roel Brouwers (66.) und ein gefährlicher Lupfer von Shinji Okazaki (76.) waren Resultate der Überlegenheit der Schwaben, die letztlich verdient als Sieger vom Platz gingen.
Marco Nehmer