
Von einer Erlösung in der 64. Minute zu sprechen, wäre nach Vedad Ibisevics Tor wahrscheinlich zu hoch gegriffen. Ein bisschen Genugtuung dürfte der Stürmer des VfB Stuttgarts jedoch verspürt haben, war er doch für zwei Tage der "Elfer-Depp" der Schwaben.
Die anwesenden Medienvertreter bekamen Ibisevics Eiseskälte nach dem 1:1 des VfB bei Dynamo Moskau im Rückspiel der Europa League-Qualifikation nach Spielende zu spüren, als der Torschütze sie keines Blickes würdigte.
Dafür sprachen Verantwortliche und Mitspieler. "Vedad hat wieder seine Klasse gezeigt und eiskalt zugeschlagen. Wir alle wissen, was wir an ihm haben", ließ VfB-Kapitän Serdar Tasci die von Ibisevic Ignorierten wissen. "Das war eine fantastische Reaktion von Vedad auf die Häme. Wir haben ihm nach seinem Fehlschuss gegen Wolfsburg intern klar gemacht, wie wichtig er für uns ist", stellte sich auch Trainer Bruno Labbadia auf Seite seines Stürmers.
Ibisevic-Kritik unter der Gürtellinie
Die Titulierung als Versager war den Stuttgartern bereits zuvor sauer aufgestoßen. "Alle müssen aufpassen, dass sie das Rad nicht überdrehen", so Labbadia bezogen auf die "Versager"-Schlagzeilen vom Wochenende. Angesichts einer Torquote von 13 Toren in 21 VfB-Pflichtspielen ließ sich auch Sportdirektor Fredi Bobic zu einem Lob hinreißen: "Seit Monaten ist er in bestechender Form."
Bei aller Euphorie über das Ticket für die Europa League heißt es nun für den VfB Stuttgart, sich auf die nächste Bundesliga-Aufgabe zu konzentrieren und die ist mit dem FC Bayern München sicher keine leichte. Bliebe das Hoffen auf Ibisevics nächsten Streich. "Wir wollen den Schwung ins Bayern-Spiel mitnehmen", blies Tasci zum Angriff.