Inter Mailands Präsident Massimo Moratti hat Vorwürfe zurückgewiesen, der Club würde Mittelfeldspieler Wesley Sneijder zum Abschluss eines neuen, schlechter dotierten Vertrages zwingen. Seit dem Scheitern der Vertragsverhandlungen wird der Regisseur nicht mehr berücksichtigt.
Der 90-fache niederländische Nationalspieler ist an einer vom Verein gewünschten Verlängerung seines bis 2015 laufenden Vertrages derzeit nicht interessiert, da er dabei Gehaltseinbußen von ca. einem Drittel hinnehmen soll. Sportdirektor Marco Branca hatte daraufhin letzte Woche verlauten lassen, dass Sneijder solange nicht für die Nerazzurri auflaufen werde, bis seine vertragliche Situation geklärt sei.
Trotz der Aussage Brancas beharrt Club-Präsident Moratti darauf, dass Sneijder nicht unter Druck gesetzt werde um ihn zu einer Verlängerung zu zwingen. Journalisten gegenüber betonte er, dass der Club dem Spieler gegenüber mit offenen Karten spiele. Von Erpressung, wie es Leo Grosso, der Vorsitzende der internationalen Spielergewerkschaft FiFPro bezeichnet hatte, könne keine Rede sein. "Es ist sicherlich zulässig, dass man versucht einen rechtskräftigen Vertrag zu verbessern. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass er aus sportlichen Gründen nicht spielt."
Niemand möchte einen Spieler von Sneijders Wert einfach loswerden: "Wir zwingen ihn nicht dazu, irgendetwas zu unterschreiben. Es ist allein Sneijders Entscheidung", so Moratti. Sneijder erzielte bisher 21 Treffer in 116 Pflichtspieleinsätzen für Inter, zuletzt kam er am 26.September bei Inters 2:0-Auswärtserfolg bei Chievo Verona zum Einsatz.
Balotelli nicht zurück zu Inter
Am Rande eines Auftritts in New York kündigte Moratti zudem an, in der kommenden Transferperiode keine Neuzugänge verpflichten zu wollen, da er den aktuellen Kader für stark genug halte. Insbesonders eine Rückkehr des früheren Inter-Stürmers Mario Balotelli sei unwahrscheinlich. Der italienische Nationalspieler von Manchester City hatte zuletzt mit Abwanderungsgedanken geliebäugelt.
Markus Lorke