
Aaron Hunt war der entscheidende Spieler beim 2:0 (0:0)-Sieg Werder Bremens über den Hamburger SV. Erst verschoss er einen Elfmeter, dann verwandelte er den nächsten und schließlich bereitete er auch noch einen Treffer von Nils Petersen mit einem Steilpass vor.
Für Bremen war es nach zehn Bundesliga-Spielen ohne Sieg der erste Erfolg. Nach zuvor fünf Pleiten in Folge hätte eine weitere auch einen Negativrekord für die Grün-Weißen bedeutet.
Werder Bremen veränderte seine Aufstellung gegenüber dem Auftaktspiel bei Borussia Dortmund auf einer Position: Nils Petersen kam für Alksandar Ignjovski in die Partie, der beim BVB äußerst unglücklich agiert hatte. Petersen rückte ins Sturmzentrum, dafür spielte Kevin de Bruyne im Mittelfeld und Clemens Fritz auf der linken Außenverteidigerposition.
Rafael van der Vaart noch auf der Tribüne
Beim Hamburger SV standen die beiden Neuen Petr Jiracek und Milan Badelj in der Startformation und bildeten die Doppelsechs, nur Rafael van der Vaart wurde noch nicht eingesetzt. In der Sturmspitze kam Artjoms Rudnevs für Marcus Berg ins Spiel, im offensiven Mittelfeld starteten Marcell Jansen links, Ivo Ilicevic in der Mitte und Heung-Min Son rechts. In der Abwehr standen Jeffrey Bruma als Rechtsverteidiger, Heiko Westermann, Michael Mancienne und Dennis Aogo in der Startaufstellung.
Die erste Großchance hatte Werder Bremen, nach einer Flanke von Marko Arnautovic stieg Petersen hoch, köpfte Ball an die Latte, von dort sprang er an den Pfosten und aus dem Tor, wo René Adler ihn sichern konnte (4. Minute). Gegenüber agierte Sebastian Prödl gegen Rudnevs etwas nachlässig, doch der Lette setzte das Leder am Tor vorbei (6.).
Werder blieb in der Folgezeit das spielbestimmende Team, doch Aaron Hunt verzog aus vielversprechender Position. Der HSV leistete sich einige Fehlpässe im Spielaufbau, Heiko Westermann und Jiracek leiteten so gute Gelegenheiten für den Gegner ein.
Heiko Westermann steht neben sich
HSV-Kapitän Westermann prüfte zu allem Überfluss auch noch seinen eigenen Keeper, doch Adler war zur Stelle (14.). Vier Minuten später sah Westermann wieder unglücklich aus. Nach einer Ecke prallte der Ball von ihm zu Prödl, doch der Werder-Innenverteidiger scheiterte aus Kurzdistanz an Adler (18.). Der HSV-Abwehr blieb nur wenig Zeit, sich zu erholen, der nächste Werder-Angriff fand Arnautovic, dessen Schuss aber Adler ebenfalls parieren konnte (24.).
Der Schwung der Partie war nach einer halben Stunde etwas raus. Bremen kontrollierte das Spiel, aber konnte sich keine Chancen erarbeiten. In der 33. Minute prüfte Marcell Jansen Werder-Keeper Sebastian Mielitz, dieser war zur Stelle. Der HSV war nun besser im Spiel, auch bedingt durch eine Vielzahl von Fehlpässen im Bremer Spielaufbau.
Wie aus dem Nichts dann aber die große Chance für Werder zur Führung. Jeffrey Bruma brachte Eljero Elia im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Knut Kircher entschied zurecht auf Elfmeter. Diesen konnte Hunt aber nicht gut genug platzieren, dass Adler ihn nicht hätte parieren können (42.). Es war der dritte verschossene Elfmeter in Folge von Werder Bremen gegen den HSV. Zuvor waren es Johan Micoud und Tim Borowski, die scheiterten.
Aaron Hunt behält die Nerven: Werder führt 1:0
Einer der beiden HSV-Hoffnungsträger musste verletzt in der Kabine bleiben: Für Badelj kam Robert Tesche in die Partie. Jiracek, obwohl ebenfalls angeschlagen, biss sich durch. Nachdem der HSV zunächst besser in die zweite Hälfte gekommen war, blieb Kircher in der 51. Minute nach einem Foul von Dennis Aogo an Petersen nichts anderes übrig, als erneut auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, wieder nahm sich Hunt den Ball und diesmal behielt er die Nerven und verwandelte zum 1:0 (52.).
Mit der Führung im Rücken ließ es Werder nun ruhig angehen, ließ den HSV kommen und lauerte auf Konter. So kam der HSV zu einigen Chancen. Erst schoss Rudnevs (62.) knapp vorbei, dann war es Ilicevic, der verzog (65.). Werder-Trainer Schaaf hatte genug gesehen und brachte Philipp Bargfrede für den blass gebliebenen Elia (66.).
An der 2:0-Führung war Bargfrede nicht direkt beteiligt, sondern es war Fritz, der Jiracek den Ball abnahm, schnell zu Hunt spielte und der setzte mit einem Steilpass in die Spitze Petersen ein. Der Stürmer ließ Adler keine Chance (67.). Torsten Fink brachte daraufhin Berg für Ilicevic und Maximilian Beister für Heung-Min Son (70.).
HSV zum 17. Mal in Folge mit einem Tor oder weniger
Die nächste Chance hatte aber wieder Werder Bremen, doch Arnautovic scheiterte gegen Adler. Im Gegenzug dann aber beinahe der Anschlusstreffer. Mielitz parierte zunächst gegen Rudnevs, wäre dann beim Nachschuss von Jiracek machtlos gewesen, doch Clemens Fritz klärte auf der Torlinie für seinen geschlagenen Keeper (72.).
Bei Werder kamen noch Nachwuchsstürmer Niclas Füllkrug für Arnautovic (80.) und Joseph Akpala für De Bruyne (86.), doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Der Hamburger SV setzte seinen Fehlstart mit dem 17. Spiel in Folge mit einem oder weniger Treffern fort, während Werder Bremen nun beruhigt in das nächste Spiel bei Hannover 96 gehen kann. Für den HSV geht es bei Eintracht Frankfurt darum, endlich die ersten Punkte einzufahren.