
Die Zweitklassigkeit ist für Hertha BSC nur ein kurzes Intermezzo geblieben. 341 Tage nach dem Abstieg stehen die Berliner durch einen 1:0-Zittersieg über den SV Sandhausen bereits nach dem 30. Spieltag als Aufsteiger fest. Pierre-Michel Lasogga wurde zum Matchwinner.
Lasogga sorgte mit seinem Tor des Tages in der 85. Minute für den sechsten Aufstieg der Berliner nach 1968, 1982, 1990, 1997 und 2011. So groß die Freude über den Erfolg war, so schwach war die Partie gegen Sandhausen über weite Strecken gewesen.
Euphorisiert zeigten sich die knapp 52.135 Zuschauer im Olympiastadion vor dem Anpfiff. "Nie mehr 2. Liga", schallte es durch das Stadion - doch ihre Mannschaft tat ihnen zu Beginn nicht den Gefallen eines schnellen Tores.
Hertha spielbestimmend, aber ohne Torchancen
Zwar waren die Berliner klar spielbestimmend, doch Torchancen blieben Mangelware. Sandhausen-Trainer Hans-Jürgen Boysen hatte sich gegen den besten Angriff der Liga eine besondere Maßnahme ausgedacht. Mit einer Fünfer-Abwehrkette versuchte er das Berliner Offensivspiel zu unterbinden. Es gelang.
Nach bereits 25 Minuten reagierte Luhukay auf das Abwehrbollwerk und stellte auf Dreierkette um. Doch die Berliner brauchten weiter Geduld. Fast wie bei einem Handballspiel sortierten sich die Gäste um den eigenen Kasten. Erst kurz vor der Halbzeit kam nach einer Ecke Sandro Wagner per Kopf zu einer ersten echten Chance. Zur Halbzeit gab es sogar Pfiffe. "Das ist unglaublich zäh", sagte auch Manager Michael Preetz in der Pause beim Fernsehsender Sky.
Hertha BSC über weite Strecken gehemmt und uninspiriert
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten änderte sich das Bild nicht. Gehemmt und uninspiriert agierten die Berliner Spieler gegen den tiefstehenden Gegner. Selbst die gefürchteten Freistöße von Topscorer Ronny brachten keine Torgefahr. In der 66. Minute setzte der Brasilianer einen ruhenden Ball knapp neben das Tor.
Taktisch diszipliniert wehrten die Sandhausener Angriff um Angriff der Berliner ab, die sich schon ab der 60. Minute bei jeder Aktion beeilten und teilweise ihrem Gegner die Bälle holten. Dann traf Lasogga und erlöste die Hertha-Fans, der Traditionsklub schnuppert künftig wieder Erstligaluft.