
Hannover 96 konnte im Niedersachsenderby gegen den VfL Wolfsburg einen 2:1-Vorsprung knapp über die Zeit retten. Wolfsburg war spielbestimmend, aber ohne Fortune und Kaltschnäuzigkeit.
Vor 38.800 Zuschauern in der AWD Arena war es Mohammed Abdellaoue (3. Minute), der die Hannoveraner früh in Führung brachte, Mame Diouf (38.) sorgte noch vor dem Pausenpfiff für den zweiten 96-Treffer, obwohl Neuzugang Sebastien Pocognoli zuvor die Rote Karte gesehen hatte (34.). Für den VfL Wolfsburg traf nur noch Alexander Madlung (46.) kurz nach dem Wiederanpfiff.
Im Niedersachsenderby ging es für beide Teams hauptsächlich darum, den Anschluss an die internationalen Plätze nicht zu verlieren. Bei Hannover gab der Belgier Sebastien Pocognoli sein Bundesliga-Debüt.
VfL Wolfsburgs Kjaer schlägt Bock
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Wolfsburg-Verteidiger Simon Kjaer wollte den Ball nähe der Außenlinie ins Seitenaus rollen lassen, 96-Sturmspitze Mohammed Abdellaoue luchste dem Dänen das Leder ab und drang in den gegnerischen Strafraum ein, um dann aus spitzen Winkel wunderschön ins lange Eck zu zirkeln. Diego Benaglio blieb ohne Abwehrchance. Der Norweger mit einem kuriosen Treffer zum 1:0 in der dritten Spielminute. Beinahe im Gegenzug kam Naldo nach einer Ecke zum Schuss und der Ball ging gefährlich nah an Ron-Robert Zielers Kasten vorbei. Danach spielte fast ausschließlich Wolfsburg.
Beinahe gleich zwei völlig verkorkste Bundesliga-Debüts
Wolfsburg zeigte sich vom frühen Gegentreffer unbeeindruckt und war hauptverantwortlich für die Gestaltung dieser Partie in den Anfangsminuten. Djourous Heimdebüt wäre beinahe schon nach zwölf Minuten gehörig in die Hose gegangen: Nach einer scharf geschossenen Flanke von Diego wollte die Schweizer Leihgabe vom FC Arsenal vor dem herannahenden Bas Dost klären und traf dabei fast ins eigene Netz, doch Ron-Robert Zieler war auf dem Posten und konnte per Fußabwehr klären. Insgesamt hatten die Gäste in der ersten Hälfte viel mehr vom Spiel.
Was in der 34. Minute folgte, war der Aufreger der Partie: Debütant bei Hannover Sebastien Pocognoli kam im Zweikampf mit Fagner zu spät und traf den Brasilianer mit offener Sohle am Bauch. Schiedsrichter Günter Perl zückte die rote Karte - eine absolut nachvollziehbare Entscheidung.
Wolfsburg überlegen, aber zu harmlos
Wolfsburg war optisch und zahlenmäßig überlegen, zu allem Überfluss für die verteidigenden Hannoveraner musste dann noch Abwehrmann Mario Eggimann verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der Treffer fiel dennoch auf der anderen Seite: Mame Diouf netzte per kuriosem Schulter-Treffer ein, köpfte vor dem herausstürmenden Benaglio an den Pfosten, von welchem der Ball dem Senegalesen glücklich an die linke Schulter prallte und von dort wieder ins Tor. Alles schien gegen den Gastgeber zu laufen, doch vorne nutzte man die Wolfsburger Unaufmerksamkeiten eiskalt aus.