
Der HSV war das bessere Team, spielte 37 Minuten in Überzahl und kassierte in der letzten Minute den Ausgleich. Zwei verlorene Punkte für die Hamburger, die zahlreiche Chancen und einen Elfmeter vergaben. Gladbach freut sich erneut über einen glücklichen Punkt.
Alvaro Dominguez hat Borussia Möchengladbach vor einer weiteren Heimpleite in der Bundesliga bewahrt. Der Spanier rettete seinem Team beim schmeichelhaften 2:2 (1:2) gegen den stark aufspielenden Hamburger SV mit seinem glücklichen Treffer in der Nachspielzeit zumindest einen Punkt.
Teamkollege Martin Stranzl, der nach der Pause Rot sah, erzielte vor 46.233 Zuschauern im Borussia Park in der 39. Minute den Ausgleich zum 1:1. Für die überlegenen Hanseaten trafen Rafael van der Vaart (23.) und Neuzugang Artjoms Rudnevs (45.). Van der Vaart hämmerte einen Foulelfmeter an den Pfosten (55.), zuvor hatte Stranzl gegen Ivo Ilicevic die Notbremse gezogen. Seit fünf Pflichtspielen wartet die Mannschaft von Trainer Lucien Favre allerdings schon auf einen Sieg.
HSV übernahm schnell das Kommando
Nach ausgeglichenen ersten 15 Minuten war der HSV das leicht dominierende Team, hatte mehr Ballbesitz und wirkte in der Defensive kompakter. Torchancen waren zunächst Mangelware, da nahm sich Rafael van der Vaart ein Herz und schoss von der linken Strafraumecke ins lange Eck (23.).
Ein fantastisches Tor, dass Heiko Westerman durch einen Kopfballverlängerung möglich gemacht hatte. Aus dem Spiel heraus konnte Gladbach wenig Gefahr entwickeln, dafür nutzten sie eine Ecke, die Martin Stranzl zum 1:1 in die Maschen köpfte (39.). Allerdings hatte sich Stranzl aufgestützt, der Treffer hätte nicht zählen dürfen.
Fragwürdiger Elfmeter, harte Rote Karte
Gladbach blieb bei der Marschroute im eigenen Stadion zu kontern, der HSV hatte mehr Ballbesitz und konnte kurz vor der Pause die erneute Führung erzielen. Nach einem Ballverlust an der Außenlinie konnte Milan Badelj den Ball auf den zweiten Pfosten bringen, wo Artjoms Rudnevs zum 2:1 einköpfte (45.). Der HSV startete gut in die zweite Hälfte, nachdem zunächst Rudnevs eine Chance vergab, waren es der Schiedsrichter, der Pfosten und Rafael van der Vaart, die die Gemüter erhitzten.
Was war passiert? Ivo Ilicevic ließ sich dankbar über das lange Bein von Martin Stranzl fallen. Deniz Aytekin gab Elfmeter und Rot für den Österreicher. Den fälligen Strafstoß schoss Rafael van der Vaart an den linken Pfosten (53.). Den Elfmeter kann man geben, die Entscheidung Rot zu zeigen, war zu hart, da Illicevic aus spitzem Winkel anstürmte und sich zudem den Ball zu weit vor gelegt hatte und wohl keine 100-prozentige Torchancen entstanden wäre.
HSV vergab die Angriffe fahrlässig
Die Hamburger waren weiterhin spielbestimmend, Gladbach versuchte Konter zu setzen, leichter wurde es für die Gastgeber allerdings nicht. Der HSV bemühte sich, die Entscheidung herbeizuführen, aber die durchaus vorhandenen Möglichkeiten wurden fahrlässig vergeben. Gladbach blieb durch Standardsituationen gefährlich, doch Juan Arango vergab per Freistoß, der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei (76.).
Lucien Favre ging dann mehr Risiko und brachte Igor de Camargo für den schwachen Tony Jantschke (77.). Am Ende konnte den unterlegenen Gladbachern aber nur eine Standardsituation helfen, diese bot sich und wurde eiskalt genutzt. Juan Arango flankte einen ruhenden Ball vor das Tor, dort ließ Markus Berg seinen Gegenspieler Alvaro Dominguez aus den Augen, der traf zum 2:2 in letzter Minute.
Wer zuletzt lacht...
Am Ende war es ein glückliches Remis für Gladbach. Der HSV hatte die zahlreichen Chancen nicht nutzen können und auch der vergebene Elfmeter von Rafael van der Vaart rächte sich letztlich.