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Von: Daniel Raecke
Datum: 01. März 2013, 07:30 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Fünf Sinnfragen an den 24. Spieltag

Big Brother
Big Brother is watching the Bundesliga. Schon klar. (Foto: Paterm)

Pst! He, Sie! Kommen Sie mal unauffällig her und hören Sie gut zu. Die Bundesliga ist nicht mehr spannend. Wir sind gar nicht im Krieg mit Eurasien. Lesen Sie jetzt noch schnell die fünf Fragen, bevor die Gedankenpolizei kommt!

Man soll ja so einen Artikel langsam aufbauen, gut strukturieren, besonnen argumentieren... Nach einer gefälligen Einleitung soll man, so will es das Handbuch, einen Punkt nach dem anderen abhandeln. Und dann ganz am Ende einen Ausblick wagen, eine Anschlussfrage formulieren. So weit, so gut. Aber was ist, wenn das Ganze keinen Sinn mehr macht? Wenn man wie Winston Smith in 1984 nicht mehr bereit ist, eine falsche Darstellung der Welt zu akzeptieren?

Wenn man, mit anderen Worten, gewillt ist, die Inhaftierung in Raum 101 zu riskieren, in dem man in einer Dauerschleife die Sendung Hattrick 2. Bundesliga auf Plasmabildschirm und Dolby Surround sehen muss, in der Kommentatoren sich nicht entblöden, von der "besten 2. Liga der Welt" zu sprechen, wenn es doch um Sandhausen gegen Erzgebirge Aue geht, und die Irrelevanz ihrer Profession mit mutmaßlich drogeninduzierter Aufregung zu überspielen suchen.

Wir haben also beschlossen: DOWN WITH BIG BROTHER! DOWN WITH BIG BROTHER! DOWN WITH BIG BROTHER! Und während der Redaktionsleiter den Schlüsseldienst (oder die Gedankenpolizei) kommen lässt, um die verschlossene Tür, mit der wir uns in diesen Räumen verbarrikadiert haben, aufbrechen zu lassen, und Umerziehungsmaßnahmen auf uns warten, die uns hinterher zurücklassen werden wie Alex in A Clockwork Orange nach seiner Rehabilitierung, schreiben wir auf einer alten Schreibmaschine diese Zeilen, auf dass sie dereinst jemand finden möge.

Und wenn Sie das tatsächlich lesen, gleich zu Beginn die Information: Weder Eurasien noch Ostasien sind unser Feind. Und die Bundesliga ist schon entschieden. So. Und jetzt zu den unverblümten Fragen an den Spieltag.

1) Warum sollte ich Hoffenheim gegen Bayern ansehen?

Nachdem wir die zentralen Informationen unter die Proles gebracht haben, können wir uns mit den Detailaspekten des kommenden Wochenendes Zeit lassen. Also starten wir mal vorsichtig: Es gibt zwei Arten von sportlichem Wettbewerb. Der eine besteht in einem möglichst ausgeglichenen Duell zweier Teams oder Einzelsportler, deren Fähigkeiten so ähnlich sind, dass es bis zuletzt spannend bleibt und man den Sieger nicht sicher vorhersagen kann. Nehmen wir als Beispiel mal das Tennismatch zwischen John Isner und Nicolas Mahut in Wimbledon 2010. Briten lieben solche engen sportlichen Wettkämpfe. Deshalb gibt es in Wimbledon auch keinen Tie-Break im fünften Satz, und das Match endete 6:4, 3:6, 6:7, 7:6, 70:68.

Der andere besteht in einem möglichst ungleichen Wettstreit zwischen zwei Kontrahenten, damit der bessere von beiden seine Fähigkeiten möglichst ungestört entfalten kann. Denken wir etwa an die Matches zwischen Löwen und Christen in den Arenen des alten Rom. Deutsche lieben solche einseitigen sportlichen Wettbewerbe. Deshalb gibt es die Klitschkos.

Wenn Sie ein Sportsfreund der zweiten Kategorie sind, dann sollten Sie sich am Sonntagnachmittag nichts vornehmen, ihr boshaftestes Grinsen aufsetzen, sich eine Serviette umbinden wie Sylvester vor dem Käfig von Tweetie und das Spiel zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern einschalten. Aber da wir uns ja geschworen haben, Ihnen die Wahrheit zu sagen, anstatt Ihnen den Mund wässrig zu machen, hier die schonungslose Realität: Hoffenheim wird kein Tor schießen, Bayern ist schon Meister. Seit Sisyphus versuchte, einen Felsbrocken den Berg hinaufzurollen,gab es kein ähnlich aussichtsloses Unterfangen mehr wie den Plan der TSG, einen Angriff gegen Bayern erfolgreich abzuschließen.

Bayern hat in dieser Ligasaison acht Gegentore kassiert. Acht. Manchester United hat 31. Barcelona hat 28. Bayern hat acht. Hoffenheim hat selbst in Augsburg 80 Minuten lang nicht einen Ball aufs Tor gebracht. Ergo: Wir können hier nichts mehr tun, Harry. Was Sie stattdessen mit Ihrem Sonntag machen sollen? 17 Uhr: Tottenham Hotspur gegen Arsenal, North London Derby, direkter Kampf um die Champions League-Plätze und 114 Jahre Hass. Und falls Sie Patriot sind: Lewis Holtby gegen Lukas Podolski und Per Mertesacker. Sky Sport 1.

2) Warum sollte ich Wolfsburg gegen Schalke ansehen?

Vorweg gleich eine Entschuldigung: Falls Sie ein echter Anhänger eines der beiden Clubs sind, also entweder ein Schalker Fan oder der Wolfsburger Fan, dann brauchen Sie die folgenden Zeilen gar nicht zu lesen. Denn ein Fan, wer wüsste das besser als wir, der sieht sich ja jedes Spiel seines Clubs an. Dem müssen wir auch nicht lange erzählen, warum er sich das jetzt ansehen soll oder worauf er achten könnte. Man ist ja schließlich Fan, um sich all diese Fragen nicht zu stellen und einfach nur das Spiel zu gucken.

Hinterher kann man dann ja immer noch Artikel darüber lesen und anschließend den Autoren unterstellen, sie hassten den je eigenen Club. Denn wenn es zwischen einem erklärten Fan einer Mannschaft und einem mutmaßlich neutralen Sportjournalisten zu Meinungsunterschieden über ein Spiel kommt, dann kann der Grund ja wohl nur darin liegen, dass der Journalist den Club auf perverse Weise hasst, oder? Die Logik klingt für uns genau so schlagend wie für viele unserer Leser. Also Fans: Viel Spaß beim Spiel! Wird sicher gut.

Wenn Sie aber nicht Fan von Schalke oder Wolfsburg sind, wenn Sie vielleicht trotzdem am Dienstagabend in der ARD Wolfsburgs Pokalspiel in Offenbach verfolgt haben, obwohl parallel Barcelona im Copa del Rey gegen Real Madrid spielte, dann können wir Ihnen die Frage 2) einfach beantworten: Warum sollten Sie Wolfsburg gegen Schalke sehen? Sie sollten Wolfsburg gegen Schalke nicht sehen. Sie sollten dem Fußballgott danken, dass er Ihnen so kurz nach Ihrem Irrweg die Chance zur Wiedergutmachung bietet und diesmal am Samstagnachmittag Laola1.tv ansteuern: Real Madrid gegen Barcelona. Spanische Liga. 16 Uhr.

3) Warum sollte ich Frankfurt gegen Mönchengladbach sehen?

Jaja, das ist so ein Artikel, in dem die Bundesliga schlecht gemacht wird, und das Gras ist immer grüner auf der internationalen Seite, hören wir Sie klagen. Der Prophet gilt nichts im eigenen Land, der Veh auch nicht, stattdessen werden uns hier irgendwelche Spiele im befreundeten Ausland angepriesen. Das ist doch typisch deutsch, oder? Dieser krankhafte Selbsthass. Hmm. Da bringen Sie uns jetzt doch ins Nachdenken. Selbsthass? Das hieße ja, dass wir selbst uns heimlich als das Freitagabendspiel der Bundesliga sehen, als Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach.

Und dann lehnen wir uns sozusagen selber ab, weil wir nicht im Reinen mit unserem Körper sind, und empfehlen Ihnen am Ende (warum hinter dem Berg halten, wenn Sie es schon ahnen?) das Spiel Napoli gegen Juventus, das zeitgleich in der Serie A ausgespielt wird. Zweiter gegen Erster. Letzte Chance, Juve den Titel noch zu entreißen. 20.45 Uhr auf Sportdigital. Tatsächlich verspricht das mehr als das Match in Frankfurt, aber so gerne wir unsere Fundamentalopposition gegen das Bundesligaprogramm des Wochenendes aufrechterhalten würden: Eintracht gegen Borussia ist in der Tat nicht ganz uninteressant.

Seit Monaten weissagt Otto Normalverzähler der Eintracht den Absturz von einem Spitzenplatz. Aber einerseits spielen die Hessen einfach ziemlich guten und cleveren Fußball, und andererseits haben mit Schalke, Stuttgart, Bremen und Hannover die nominellen Anwärter auf Platz Vier alle recht schwache Monate hinter sich, während Mainz, Freiburg und der HSV zwar über ihren Verhältnissen spielen, was aber noch nicht hinreichend einen realistischen Angriff auf die Champions League bedeutet.

Und die Borussia? Die hatte vor Weihnachten einen guten Zwischenspurt eingelegt und war neun Pflichtspiele am Stück ungeschlagen. Alles schien wieder möglich für die Fohlen, nicht zuletzt die erneute Champions League-Qualifikation. Aktuell sieht es jedoch wieder etwas düsterer aus: Nur ein Sieg aus acht Spielen des Kalenderjahres haben neben dem Aus in der Europa League auch zu einem Rückfall auf Platz zehn geführt. Die gute Nachricht: In Frankfurt steht Lucien Favre der gesamte Kader zur Verfügung, wie allerdings seinem Gegenüber Armin Veh auch.

Aus Sicht der Elf vom Niederrhein ist dieses Spiel mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel. Denn bei einem Sieg ist die Champions League wieder ein halbwegs realistisches Thema, bei dann vier Punkten Rückstand. Aber falls die Eintracht gewinnt, läge Gladbach zehn Punkte hinter Frankfurt und könnte sich voll und ganz auf die Beschäftigung mit der Frage konzentrieren, ob der Einzug in die Europa League eigentlich eine gute Sache für die Fans wäre oder ob es nicht besser wäre, ohne Doppelbelastung in die neue Saison zu gehen. Was für eine Überleitung zu unserer nächsten Frage.

4) Wie viele Spiele des VfB Stuttgart muss ich denn noch sehen?

Ein gutes Beispiel dafür, dass der berüchtigte und schon im Standardwerk "So werde ich Heribert Faßbender. Grund- und Aufbauwortschatz Fußballreportage" verewigte "Tanz auf drei Hochzeiten" Schwindelgefühle und soziale Verwerfungen mit sich bringen kann, ist der VfB Stuttgart, der sich für dieses Unterfangen auch noch extra "Blei inne Schuhe getan" hat, indem er einen Kader beschäftigt, der besser zum Pflichtspielprogramm von Werder Bremen passt als zu dem, was der VfB gerade durchlebt.

Das Spiel in Leverkusen am Samstagabend ist das 38. Pflichtspiel der Schwaben in dieser Saison. Das sind jetzt schon drei mehr als Werder am Saisonende absolviert haben wird. Im Extremfall wird Stuttgart auf 57 Begegnungen kommen, bevor die Spielzeit beendet ist. Ist doch super, denkt der Fan, der seine Einschätzungen hauptsächlich aus dem Spielen von Managersimulationen bezieht. Viele Spiele gleich viele Einnahmen, Fernsehen, Zuschauer gehen gar nicht mehr nach Hause, lies: Geldspeicher bald voll.

Wenn es doch nur so einfach wäre. Denn die Words des schwäbischen Königreichs, wie man in Westeros sagen würde, lauten ja nicht "Schlafe, schlafe, Fußball schaue", sondern "Schaffe, schaffe, Bahnhof baue" (oder ein anderes Häusle nach Wunsch). Und so goutieren die Fans im Württembergischen es nicht gerade, dass ihr Club ihnen zahlreiche zusätzliche Heimspiele bietet: Der Zuschauerschnitt in den acht Nicht-Bundesliga-Pflichtspielen dieser Saison liegt bisher bei 19.676, und auch in den Bundesligaspielen sank der Schnitt gegenüber der Vorsaison um mehr als zehn Prozent, die negativste Zuschauerentwicklung aller 18 Bundesligaclubs.

Unter diesen Umständen kann man es verstehen, wenn sich Clubs die Frage stellen, ob der ganze Aufwand überhaupt lohnt. Andere Sorgen haben allerdings manche Drittligisten. Die leiden nämlich unter zu wenigen, nicht zu vielen Spielen. Während selbst im Mittelgebirge beheimatete Kleinstadtclubs wie Erzgebirge Aue alle Heimspiele absolvieren können, fällt in der nicht auf Rasenheizungen verpflichteten (und nicht so sehr von Live-Übertragungen abhängigen) 3. Liga schnell mal ein Spiel aus. Mit dem Ergebnis, dass etwa Stuttgarts zweite Mannschaft schon jetzt vier Nachholspiele auf dem Terminplan hat. Wenn der Chemnitzer FC nicht seine Fans zum Schneeschippen motiviert hätte, wäre das Match des VfB II an der Gellertstraße wohl auch ausgefallen.

Ein Spiel, das in jedem Fall ausgetragen wird, ist das Topspiel und Derby der 3. Liga in Münster: SC Preußen gegen den VfL Osnabrück. Die beiden Städte teilen sich einen Flughafen, aber ein Westfälischer Friede ist zwischen beiden verfeindeten Fangruppen nur dann in Sicht, wenn während eines Gefechts jemand einen vorbeischlendernen Bielefelder entdeckt. Vorbeischlendern müssen Sie übrigens auch am Stadion, denn das Spiel ist ausverkauft, und es hat sich weder der NDR noch der WDR erbarmt, dieses richtungsweisende Spiel zu übertragen. Anpfiff 14 Uhr.

5) 2+2=5

Das waren unsere fünf Fragen für dieses Wochenende. Wie bitte? Das waren noch gar keine fünf Fragen? Da schütteln wir traurig den Kopf und fragen Sie noch mal: Wie viele Finger halten wir hier hoch? He, das ist nur ein Finger, aber kein Grund für solche Gesten!