
Der VfL Wolfsburg hat sich beim FSV Mainz 05 ein Unentschieden erkämpft - sich durch viele Fehler aber auch um den Sieg gebracht. Erst verteilte Diego Benaglio mit vollen Händen Gastgeschenke, dann holte sich Alexander Madlung früh die Rote Karte ab.
Der VfL Wolfsburg hat sich beim FSV Mainz ein 1:1 (1:1) erkämpft. Dabei mussten die Niedersachsen nach einem Platzverweis gegen Alexander Madlung über eine Stunde in Unterzahl spielen. Das erste Bundesligator von Niki Zimling reichte den Mainzern letztlich nicht zum Sprung auf den Europa-League-Platz, denn Naldo glich zum 1:1 (15.).
Die 27.175 Zuschauer in der Mainzer Coface-Arena sahen dann auf dem schwer bespielbaren Platz eine ereignisarme zweite Halbzeit. Mainz versuchte auch taktisch am Ende nochmal alles, der Siegtreffer gelang dem FSV aber nicht mehr.
Blitzstart in Mainz - VfL Wolfsburg vergibt Großchance
Im Mainzer Schneetreiben hatte Wolfsburg nach nur 23 Sekunden die erste Großchance. Eine Flanke von Marcel Schäfer von der linken Seite verpasste Ivica Olic am kurzen Pfosten, den Nachschuss von Bas Dost blockte Junior Diaz kurz vor der Torlinie. Insgesamt sahen die Zuschauer in der Anfangsphase Chancen aber auch Fehler auf beiden Seiten.
Durch einen Aussetzer von Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio ging dann Mainz auch in Führung. Der Schweizer schoss den an der Strafraumgrenze postierten Adam Szalai an, dessen direkter Schussversuch noch abgeblockt wurde. Der Ball fiel dem Stürmer allerdings direkt wieder vor die Füße. Dieses Mal legte er quer und Zimling tunnelte Benaglio mit seinem ersten Torschuss in der Bundesliga aus kürzester Distanz (5.).
VfL Wolfsburg: Ausgleich und Platzverweis
Die Niedersachsen blieben aber auch nach dem Gegentor die dominierende Mannschaft, Mainz konnte sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Fast folgerichtig glichen die Gäste aus: Jan Polak stand nach einem Pass von Diego im Strafraum komplett frei und konnte in aller Ruhe in die Mitte flanken. Dort wartete bereits Naldo und köpfte unbedrängt aus sechs Metern in die lange Ecke (15.).
Es entwickelte sich eine umkämpfte, hektische erste Halbzeit. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg nach vorne, leisteten sich aber auch viele unnötige Ballverluste. In der 30. Minute schwächten sich die Gäste dann selbst: Nach einem Heber von Szalai war Nicolai Müller zehn Meter vor dem Strafraum durch, Madlung hielt den Mainzer leicht fest. Schiedsrichter Peter Sippel bewertete die Aktion als Notbremse und zückte sofort die Rote Karte. In der Folge stand Wolfsburg tiefer und die Partie beruhigte sich zusehends.
Zweite Halbzeit beginnt schleppend
Nach der Pause agierte Wolfsburg trotz der Unterzahl keineswegs nur defensiv, sondern spielte weiterhin auch nach vorne. Insgesamt gestaltete sich die zweite Halbzeit allerdings deutlich ruhiger, als die turbulente Anfangsphase der Partie. Über eine halbe Stunde gab keines der beiden Teams nach dem Platzverweis einen Torschuss ab. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte Szalai, der einen abgefälschten Ball aus 15 Metern nicht im Tor unterbringen konnte (64.).
Die Rheinhessen taten sich nach der Pause aber schwer, viele Fehlpässe prägten das Spiel der Hausherren. Allerdings hätte Mainz einen Handelfmeter bekommen müssen, als Vieirinha einen Schussversuch von Zdenek Pospech mit ausgestrecktem Arm abwehrte (71.).
Mainz-Trainer Thomas Tuchel stellte dann in der Defensive auf Dreierkette um, Marcel Risse kam für Junior Diaz in die Partie (73.). Dementsprechend starteten die Hausherren dann ihre Schlussoffensive. Szalai (76.), Risse (77.) und Zimling (82.) scheiterten aber deutlich.
Szalai verpasst den Siegtreffer
Wolfsburg stand in der Schlussphase dann allerdings sehr diszipliniert und verteidigte gut. Mainz kam kaum noch gefährlich vors Tor, die größte Chance hatte Szalai (87.), der den Ball aber einige Zentimeter am Pfosten vorbei schob.Mainz verpasste es mit dem Remis, die Punktverluste von Freiburg und Hamburg auszunutzen und auf den sechsten Platz zu springen. Wolfsburg steht jetzt neun Punkte vor dem Relegationsplatz. Für beide Teams geht es am Dienstag im DFB-Pokal weiter, Wolfsburg muss nach Offenbach, Mainz empfängt den SC Freiburg.
Adrian Bohrdt