
Der VfB Stuttgart und der 1. FC Nürnberg ließen die Fans lange auf ein gutes Spiel warten. Nach mauen ersten 45 Minuten drehten beide Teams dann aber auf und sorgten mit zwei Treffern für Stimmung - nur nicht in den eigenen Reihen, denn ein Punkt ist für beide Teams zu wenig.
Vor 47.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena trennten sich der VfB Stuttgart und der 1. FC Nürnberg nach zwei gegensätzlichen Halbzeiten leistungsgerecht mit 1:1 (0:0). Ibrahima Traore erzielte in einem attraktiveren zweiten Durchgang, nachdem die ersten 45 Minuten noch zähe Kost waren, die Führung für die Gastgeber (51.). Markus Feulner traf zum Ausgleich für den Club (77.).
Die Schwaben konnten damit dem Erfolg gegen die TSG Hoffenheim am vergangenen Spieltag keinen weiteren Sieg folgen lassen. Trotzdem schwimmt sich der VfB nach einem katastrophalen Rückrundenstart mit dem Punkt weiter frei. Nürnberg bleibt mit der Punkteteilung auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen.
Nur 42 Stunden nach dem Auftritt in der Europa League gegen Genk hielt sich die Rotation bei den Gastgebern in Grenzen. Bruno Labbadia brachte mit Cristian Molinaro, Georg Niedermeier und Raphael Holzhauser drei frische Kräfte von Beginn an.
Ausgeglichener Beginn zwischen Stuttgart und Nürnberg
Der Club musste verletzungsbedingt auf Timm Klose verzichten, für ihn rückte Timmy Simmons in die Innenverteidigung. Zudem feierte Neuzugang Mu Kanazaki sein Startelfdebüt bei den Franken. Sebastian Polter, Last-Minute-Torschütze gegen Hannover, erhielt in vorderster Front den Vorzug vor Tomas Pekhart.
Die Partie gestaltete sich von Beginn an ausgeglichen. Stuttgart reagierte abwartend, um die Kräfte nach der kurzen Spielpause zu rationieren. Die sich dadurch bietenden Räume konnten die Gäste aber nicht konsequent nutzen, während die vereinzelten Vorstöße der Hausherren ebenfalls noch zu zaghaft waren.
Den ersten ernstzunehmenden Abschluss im ersten Durchgang konnten die Stuttgarter verzeichnen. Timothy Chandler ließ Christian Genter zu viel Platz, der zog von links nach innen und schloss aus 18 Metern ab. Den Flachschuss konnte Nürnberg-Keeper Raphael Schäfer aber ohne größere Schwierigkeiten parieren (23.).
Stuttgart gegen Nürnberg: Torraumszenen Mangelware
Die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen in der ersten Halbzeit das erwartete zähe Spiel. Bei Minusgraden wärmten sich die geduldigen Fans an der Hoffnung auf einen attraktiveren zweiten Durchgang - und wurden belohnt. Nach Wiederanpfiff war mehr Zug in der Partie. Nürnberg wirkte nun offensiv entschlossener. Alexander Esswein kam für den blassen Kanazaki ins Spiel und brachte gleich mehr Schwung in die Angriffsbemühungen.
Auf der anderen Seite brachen dann aber die Gastgeber den Bann. Stuttgart konterte über Martin Harnik, dessen Abschluss Schäfer zwar mit einer Fußabwehr entschärfte, aber in Richtung Ibrahima Traore abprallen ließ. Der Ivorer fackelte nicht lange und schob von halbrechts zur Führung ein (51.).
Doppeltes Pech für die Gäste: Im Gegenzug wurde dem Club ein eindeutiger Strafstoß verwehrt. Ein Handspiel von William Kvist nach einem Schuss von Esswein wurde fälschlicherweise nicht geahndet (52.).
Der 1. FC Nürnberg kommt zum verdienten Ausgleich
In einer Phase, in der das Spiel wieder etwas abflachte, traf der Club zum verdienten Ausgleich. Markus Feulner nahm ein Zuspiel von Chandler technisch stark mit und ließ mit seinem satten Abschluss VfB-Keeper Sven Ulreich keine Chance (77.).
Danach ließen die Kräfte auf beiden Seiten nach und keine der beiden Mannschaften war in der Lage, den entscheidenden Schlag zu setzen. Ein leistungsgerechtes Remis, bei dem die zweite Halbzeit für einen müden ersten Durchgang entschädigte.
Autor: Marco Nehmer