
Die TSG 1899 Hoffenheim hat es am 29. Spieltag verpasst, vorerst an Augsburg vorbei zu ziehen. Beim VfL Wolfsburg kassierte das Team von Markus Gisdol in den Schlussminuten noch den Ausgleich und musste sich mit einem 2:2 (0:1) zufrieden geben.
Der 18-jährige Maximilian Arnold brachte die Wolfsburger mit seinem ersten Bundesligator in Führung (13.), Sejad Salihovic markierte per Strafstoß den Ausgleich (35.). Nachdem die Wolfsburger zu Beginn der zweiten Hälfte Chancen en masse vergaben, traf Andreas Beck zur Hoffenheimer Führung (63.), bevor Naldo in der Schlussphase noch ausgleichen konnte (86.).
Durch das Remis überholen die Kraichgauer (24 Punkte) vorerst den FC Augsburg und übernehmen bei einem Spiel mehr und Punktgleichheit den Relegationsplatz. Die Wolfsburger warten damit seit vier Spielen auf einen Sieg, der Vorsprung auf Hoffenheim beträgt aber immer noch zehn Punkte.
Dieter Hecking veränderte im Vergleich zum 1:1 gegen Bayer Leverkusen sein Team nur auf einer Position: Vieirinha rückte für Fagner rechts ins Mittelfeld, Makoto Hasebe lief dafür als Außenverteidiger auf. Bei der TSG hütete Koen Casteels für den verletzten Heurelho Gomes das Tor, Tim Wiese stand erneut nicht im Kader.
Arnold erzielt erstes Bundesliga-Tor
Im Duell mit dem auswärtsschwächsten Team der Liga präsentierte sich der VfL in der Anfangsphase aggressiver. Es entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, in dem die Wölfe aber die konsequenteren Angriffsbemühungen vorzuweisen hatten, und dafür schließlich belohnt wurden: Eine flache Hereingabe von Rodriguez landete bei Arnold, der aus 14 Metern per Volleyschuss ins rechte untere Eck traf (13.).
Keine zwei Minuten später hätte Ivica Olic per Kopf nachlegen können, sein Versuch aus sieben Metern war aber zu harmlos. Die TSG hatte Mühe gegen die im Mittelfeld konsequent zu Werke gehenden Hausherren, schnelle Kombinationen boten der Angriffsreihe um Regisseur Diego immer wieder viel Raum.
Erst nach gut 20 Minuten konnte sich Hoffenheim freispielen und das Spiel ausgeglichener gestalten. Nach Pass von Kevin Volland hatte Tobias Weis freistehend vor Diego Benaglio den Ausgleich auf dem Fuß, zog aber im Duell mit dem Wolfsburger Keeper den Kürzeren.
Ausgleich vom Elfmeterpunkt
Die Gäste konnten sich bei Rodriguez bedanken, dass es in Halbzeit eins doch noch zum Ausgleich reichte. Im Laufduell im Strafraum mit Sven Schipplock beharkte der Schweizer seinen Gegenspieler so lange mit unerlaubten Mitteln, bis Schiedsrichter Daniel Siebert auf den Punkt zeigte. Sejad Salihovic trat an und verwandelte den Elfmeter zum 1:1-Halbzeitstand.
In der Pause reagierte Hecking und brachte Alexander Madlung für Simon Kjaer in die Partie. Der Innenverteidiger hätte schon nach wenigen Minuten um ein Haar das 2:0 erzielt, Casteels konnte seinen Kopfball nach Rodriguez' Hereingabe jedoch entschärfen (48.).
Führung für 1899 aus dem Nichts
Von der Lethargie der vorherigen 20 Minuten war beim VfL nichts mehr zu sehen, stattdessen boten sich Chancen im Minutentakt. Ivica Olic verpasste eine Vierinha-Hereingabe von rechts nur ganz knapp (53.). Wenig später war es erneut Madlung, der einen Kopfball knapp über die Latte setzte (56.), danach traf Olic von links nur das Außennetz (58.).
Hoffenheim war bis dato in Halbzeit zwei chancenlos, bemühte aber angesichts der vergebenen Wolfsburger Chancen eine alte Fußballweisheit: Wer die Tore vorne nicht macht, kassiert sie hinten. Nach Zuspiel von Weis zog Kapitän Andreas Beck von rechts in die Mitte, wurde nicht angegriffen und traf aus 20 Metern mit einem strammen Schuss ins linke Eck.
Naldo rettet Hausherren den Punkt
In der Schlussphase erhöhten die Wölfe den Druck und sicherte sich den verdienten Punktgewinn. Die Einwechslungen von Bas Dost und Patrick Helmes erwiesen sich als wirkungslos, es sollte ein Abwehrspieler sein, der den Wölfen den Punkt sicherte. Nach einer Ecke von Rodriguez kam Naldo aus vier Metern per Kopf völlig frei zum Ausgleich und traf zum 2:2-Endstand.
"Vieles war heute gut, aber trotz alledem wollten wir heute drei Punkte", gab Beck nach dem Spiel zu. "Jetzt müssen wir uns mit dem einen Punkt begnügen, aber wir spielen guten Fußball."
Die 24.221 Zuschauer in Wolfsburg sahen ein insgesamt ausgeglichenes Spiel, in dem sich die dominanten Phasen der beiden Teams abwechselten. Als alle mit einem Sieg für Hoffenheim rechneten, traf Naldo doch noch zum Ausgleich.
Stefan Petri