
Hertha BSC hat einen perfekten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga hingelegt. Die Hauptstädter gewannen ihr erstes Auswärtsspiel mit 2:0 (1:0) beim FC Ingolstadt und holten den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Bei den Schanzern ging dagegen das Heimdebüt von Trainer Markus Kauczinski schief, der den zu RB Leipzig gewechselten Ralph Hasenhüttl beerbt hatte.
Berlin bleibt damit für Ingolstadt ein Angstgegner, auch im siebten Pflichtspiel verpassten die Donaustädter den ersten Erfolg gegen die Hertha. Der Mannschaft von Trainer Pal Dardai gelang durch Vedad Ibisevic in der 8. Minute die frühe Führung, der Bosnier behielt dabei allein vor FCI-Torwart Örjan Nyland die Nerven. Julian Schieber (86.) traf spät zum Endstand.
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Für die überwiegend abschlussschwachen Gastgeber hatte Stürmer Dario Lezcano (35.) bis zur Schlussphase die größte Chance. Der Paraguayer scheiterte aber an Herthas Rune Jarstein, der im Duell der norwegischen Nationalkeeper einen starken Auftritt zeigte. Ibisevic (53.) verpasste zudem per Kopf einen weiteren Treffer.
Die alte Dame hatte den Schanzern zunächst den Spielaufbau überlassen und sich auf eine stabile Defensive konzentriert. Als die Oberbayern dann aber ein Angebot servierten, schlug Hertha eiskalt zu. Der FCI leistete sich in der Vorwärtsbewegung einen unnötigen Ballverlust, gedankenschnell steckte der Japaner Genki Haraguchi den Ball auf Ibisevic durch - und der spielte seine Torjägerqualitäten aus.
Dardai-Elf spielt Konter nicht konsequent zu Ende
Das Spiel behielt diesen Charakter bei. Ingolstadt mühte sich redlich, mit den eher beschränkten kreativen Mitteln sprang allerdings wenig Zwingendes heraus. Die Dardai-Elf lauerte auf weitere Gegenstöße, die sich auch ergaben, zumeist aber nicht konsequent durchgespielt wurden. Offenkundig war aber die fußballerische Überlegenheit der Berliner, die sich - so schien es lange - eigentlich nur selbst um den Lohn bringen konnten.
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Ingolstadt fehlte in der Innenverteidigung die Selbstverständlichkeit der Vorsaison, als Kapitän Marvin Matip und der zu Hoffenheim gewechselte Benjamin Hübner ein überzeugendes Gespann bildeten. Der Franzose Marcel Tisserand, für kolportierte drei Millionen Euro vom AS Monaco gekommen und der teuerste Zugang der Vereinsgeschichte, hatte bei seinem Debüt noch Anpassungsprobleme.
Hertha war aber nicht gierig genug, um das Spiel frühzeitig deutlicher in die eigene Richtung zu lenken, technische und taktische Schludrigkeiten schlichen sich ein. Ingolstadt bekam dadurch Oberwasser und war nach der Pause die bessere Mannschaft, wurde aber nicht belohnt. Auch wenn der Dardai-Elf der Saisonstart den Ergebnissen nach geglückt ist, diese Leistung ließ noch Luft nach oben.
Die Stimmen zum Spiel
Markus Kauczinski (FC Ingolstadt): "Es hat mit dem Gegentor denkbar schlecht begonnen, wir hatten einen Fehler im Spielaufbau und waren dann schlecht abgeschirmt. Das hat Hertha in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir es bis zum Schluss probiert und hatten auch eine starke Druckphase. Wir haben da einfach das Tor nicht gemacht, weil wir hier und da zu umständlich waren."
Pal Dardai (Hertha BSC): "Ein dickes Lob an die Mannschaft, sie hat sehr gut umgesetzt, was wir wollten. Wir hatten schon in der erste Halbzeit genug Möglichkeiten zum 2:0. Es war dann eine ganz andere zweite Halbzeit, aber wir haben das gut überlebt. Ich bin sehr zufrieden, aber ich werde jetzt bestimmt keinen Sekt öffnen."
Julian Schieber (Hertha BSC): "Wir sind glücklich mit unserem Auftakt, müssen aber weiter arbeiten. Jetzt kommen schwere Spiele auf uns zu."