
Borussia Mönchengladbach stürmt dem direkten Einzug in die Champions League entgegen. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre besiegte den VfL Wolfsburg mit 1:0 (0:0), verdrängte Bayer Leverkusen von Platz drei und krönte den alten Rivalen Bayern München zum 25. Mal zum deutschen Meister.
Nationalspieler Max Kruse (90.) erzielte das Tor des Gastgebers beim achten Heimsieg in Serie. Nach dem zehnten Bundesligaspiel in Folge ohne Niederlage geht Gladbach mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Leverkusen in die abschließenden vier Spieltage - die Play-offs für die Königsklasse hat der fünfmalige deutsche Meister bereits sicher.
"Wir waren heute besser als Wolfsburg. Wir haben mit Geduld gespielt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir haben vor unserem Siegtreffer viele klare Torchancen gehabt", sagte ein überglücklicher Gladbacher Trainer Lucien Favre nach dem Last-Minute-Sieg bei Sky.
Wolfsburg dürfte trotz der ersten Niederlage nach einem Europa-League-Auftritt in dieser Saison die direkte Qualifikation für die Königsklasse in der Tasche haben, die theoretische Chance auf den Gewinn der zweiten deutschen Meisterschaft ist aber endgültig dahin. Zudem war es für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking drei Tage nach dem Europa-League-Aus beim SSC Neapel eine verpatzte Generalprobe für das DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.30 Uhr) bei Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld.
Vor 52.147 Zuschauern im Borussia-Park war beiden Mannschaften der Respekt voreinander deutlich anzumerken. Auf beiden Seiten fehlte der Mut zum letzten Risiko, die Vermeidung von Fehlern stand deutlich im Vordergrund. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, große Chancen blieben aus.
Gladbach zu Beginn die aktivere Mannschaft
Gladbach war in der Anfangsphase noch die aktivere Mannschaft. Bei einem Schuss seines Schweizer Nationalmannschaftskollegen Granit Xhaka hatte VfL-Schlussmann Diego Benaglio aber keine Mühe (12.). Glück hatte Benaglio, dass Patrick Herrmann nach einem Querpass von Kruse zu spät reagierte (21.). Der Torhüter war zuvor etwas weggerutscht, er war aber nicht der einzige Spieler, der Probleme mit der Standfestigkeit hatte.
Wolfsburg verstärkte seine Offensivbemühungen erst nach rund einer halben Stunde. Torgefahr strahlten die Gäste aber nur bei Distanzschüssen von de Bruyne (38.) und Ricardo Rodriguez (45.) aus.
Nach dem Wechsel erhöhte Gladbach den Druck. Nach Flanke von Kruse scheiterte Herrmann mit einer Direktabnahme an Benaglio (50.), zwei Minuten später verzog Oscar Wendt nur knapp, auch Kruse fehlte nicht viel zur Führung (62.). Von Wolfsburg war in dieser Phase in der Offensive überhaupt nichts mehr zu sehen. Kruse belohnte am Ende die Hausherren für ihre Bemühungen.