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Borussia Dortmund nach dem Subotic-Ausfall: Lösungsansätze eines Defensivproblems

Zu den Kommentaren   |   Von: Patrick Mordhorst
12. November 2013, 19:54 Uhr
Neven Subotic
Neven Subotic hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und wird in dieser Saison für Borussia Dortmund kein Spiel mehr bestreiten können

Neven Subotic ahnte es schon gleich: Sein Zusammenprall mit Ivica Olic endete mit einer schweren Verletzung. Nun stehen beim Tanz auf drei Hochzeiten nur noch zwei nominelle Innenverteidiger im Kader. sportal.de hat fünf Lösungsansätze für Borussia Dortmund.

Es ist eigentlich eine ganz normale Spielsituation. Dortmunds Verteidiger Neven Subotic geht nahe der Seitenlinie in ein Kopfballduell mit Wolfsburgs Angreifer Ivica Olic. Bei der missglückten Abwehraktion fällt der Serbe jedoch unglücklich über den Rücken seines Gegenspielers und schlägt mit verdrehtem rechten Knie auf dem Boden auf. Sofort ist Subotic das Ausmaß seiner Verletzung bewusst und signalisiert dies der medizinischen Abteilung.

Dortmunds Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun eilt sofort auf den Platz, auch Ex-Teamkollege Ivan Perisic versucht sich als Ersthelfer. Wölfe-Stürmer Olic kann noch am wenigsten für den Vorfall - Schiedsrichter Jochen Drees entschied in der Situation sogar auf Freistoß für den VfL -, doch der entstandene Schaden lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Subotic muss nach dreiminütiger Behandlung von Feld getragen werden, schon im Stadion befürchtet Braun die schlimmste mögliche Diagnose.

Und diese Befürchtung sollte sich auch bewahrheiten. Mittlerweile steht fest, dass Neven Subotic sich in besagter Situation das hintere Kreuzband an zwei Stellen gerissen hat. Hinzu addiert sich auch noch ein Innenbandriss im betroffenen rechten Knie, sodass der 24-Jährige mit dieser Verletzung in der laufenden Saison sicherlich kein Spiel mehr bestreiten können wird.

Borussia Dortmund, noch in allen drei Wettbewerben vertreten, steht damit vor einem großen Problem. Die dünne Personaldecke gerade im defensiven Bereich lässt einen Ausfall derartigen Ausmaßes eigentlich nicht zu. Mats Hummels bildet zusammen mit Subotic die etatmäßige Innenverteidigung bei den Borussen, doch auch der deutsche Nationalspieler blieb in der Vergangenheit nicht vor Verletzungen verschont und erleidet häufiger kleine Wehwehchen, die einen kurzfristigen Ausfall verursachen können.

Günter und Sarr als Alternative?

Mit Sokratis wurde nach dem Abgang Felipe Santanas zum Lokalrivalen Schalke 04 vor der Saison ein neuer Mann für das Abwehrzentrum verpflichtet. Der Grieche war bereits in den vergangenen Jahren konstantester Akteur seines ehemaligen Vereins Werder Bremen und hat auch im Dortmund-Trikot bereits bewiesen, dass er jederzeit für einen verletzten Kollegen einspringen kann. Nun wird Sokratis mindestens ein halbes Jahr als Stammkraft benötigt - doch wer ersetzt ihn oder Hummels nun im Fall der Fälle?

Es sieht durchaus finster aus im Dortmunder Kader. Mit Koray Günter (19 Jahre alt) und Marian Sarr (18 Jahre alt) stehen lediglich zwei weitere gelernte Innenverteidiger im Kader, die jedoch bislang über praktisch keine Profi-Erfahrung verfügen und eher für die Zukunft aufgebaut werden sollen. Will Dortmund sich allerdings noch in dieser Saison mit den internationalen Größen messen oder dem FC Bayern die deutsche Meisterschaft streitig machen, dürfte diese Reservebank zu dünn besetzt sein.

Selbst wenn Hummels und Sokratis verletzungsfrei bleiben sollten, werden die beiden Verteidiger rein kräftetechnisch gar nicht alle Spiele für ihren Verein bestreiten können, zumal sie auch wichtige Bausteine in ihren jeweiligen Nationalmannschaften darstellen und in diesem Rahmen wahrscheinlich noch in zusätzlichen Spiele auflaufen werden.

Insbesondere im Falle des etwas härter spielenden Sokratis ist zudem durchaus auch die ein oder andere Sperre zu befürchten. In seinen zwei Jahren bei Werder Bremen erhielt der Grieche drei Gelb-Rote Karten (2x Bundesliga, 1x DFB-Pokal) und musste zudem drei Gelbsperren verbüßen. Es stellt sich also die Frage: Wie wird das Team um Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf diese Situation reagieren?

Lösung Nr. 1: Die Verpflichtung eines vertragslosen Spielers

Will man auf externe Hilfe zurückgreifen, kommt als sofortige Lösung nur die Verpflichtung eines vertragslosen Spielers in Frage, denn der Transfermarkt ist noch bis zum 1. Januar geschlossen. Als problematisch erweist sich dabei jedoch, dass Spieler, die im November eines Jahres noch ohne Vertrag dastehen, dies sicherlich nicht ohne Grund tun. Würden diese Profis einer Mannschaft sofort auf hohem Niveau und für kleines Geld helfen können, hätte zu diesem Zeitpunkt sicherlich längst ein anderer Verein zugeschlagen.

Auch sind Fußballprofis zudem als Arbeitnehmer zu betrachten, die ein attraktives Angebot sicherlich nicht freiwillig ausschlagen würden und darüber hinaus in der Regel über Berater verfügen, deren Aufgabe es ist, ihren Klienten zu vermitteln. Für die Ansprüche von Borussia Dortmund dürfte der freie Markt daher eigentlich zu wenig sein, doch zumindest mit zwei Spielern scheint man sich dennoch zu befassen.

Da wäre zunächst einmal Patrick Owomoyela. Ein alter Bekannter in Dortmund, stand er doch bis zum Ende der vergangenen Saison bei der Borussia unter Vertrag - und auch gegenwärtig hält er sich dort noch mit der Mannschaft fit. Trainer Jürgen Klopp kennt den Spieler somit ganz genau und weiß dessen Fähigkeiten und Fitnesszustand genauestens einzuschätzen.

Sollte der deutsche Ex-Nationalspieler also tatsächlich ein Kandidat sein, der dem BVB helfen könnte, hätte man seinen Vertrag wohl kaum auslaufen lassen bzw. ihn nach dem Subotic-Ausfall direkt wieder ohne große Diskussionen reaktiviert. Die Karriere Owomoyelas ist jedoch vor allem in den letzten Jahren ebenfalls von Verletzungen geprägt gewesen und als gelernter Rechtsverteidiger wäre er ohnehin keine ideale Lösung.

Ein anderer Kandidat ist Manuel Friedrich. Der stand in der vergangenen Spielzeit noch bei Bayer Leverkusen unter Vertrag und trainiert momentan beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Klopp kennt Friedrich aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Mainz 05 und soll den Kontakt mit dem Verteidiger noch bis heute pflegen.

Von einer Karriere auf hohem Leistungsniveau scheint Friedrich sich jedoch bereits verabschiedet zu haben, denn eigentlich wollte er ab dem kommendem Januar in Thailand spielen. Beide Kandidaten würden zumindest derzeit wohl kaum die Qualität mitbringen um Borussia Dortmund tatsächlich helfen zu können.

Natürlich wären sie keinesfalls als Stammspieler eingeplant, doch sollten sie wirklich über einen längeren Zeitraum benötigt werden, würden sie sicherlich nicht das Niveau bieten können, das der BVB von seinen Verteidigern verlangt. Und wenn man schon Leistungseinbußen und aus mangelnder Spielpraxis entstehende individuelle Fehler riskiert, dann können diese doch lieber von den jungen Talenten gemacht werden, die an diesen Erfahrungen noch wachsen können.

Lösung Nr. 2: Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers im Winter

Ebenfalls im Raum steht die Möglichkeit, in der kommenden Transferperiode einen neuen Verteidiger mit Stammplatzpotential zu verpflichten. Dies hätte den Vorteil, dass die Auswahl für Borussia Dortmund deutlich größer wäre und man einen Innenverteidiger holen könnte, von dem man auch wirklich überzeugt ist.

Der Nachteil ist jedoch vor allem der hohe Preis, den der BVB für einen solchen Spieler zahlen müsste. Kaum ein Verein wird in der kurzen Winterpause wohl gerne einen Stammverteidiger abgeben wollen und da der Druck, der nach Subotics Ausfall auf den Dortmunder Verantwortlichen lastet, auch den übrigen Klubs nicht verborgen geblieben ist, befindet der BVB sich in einer äußerst ungünstigen Verhandlungsposition.

Auch wenn Geschäftsführer Watzke stets betont, dass der BVB über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, wird es garantiert eine Schmerzgrenze geben, die mögliche Konkurrenten durchaus überbieten könnten. Hier spielt auch die Suche nach einem möglichen Nachfolger für Stürmer Robert Lewandowski eine Rolle.

Der Pole wird den Verein am Saisonende verlassen und keine Ablöse einbringen, wohingegen Dortmund für einen adäquaten Ersatz womöglich viele Millionen investieren muss. Kauft man also nun für viel Geld einen Abwehrspieler, könnte dieses Geld später an einer vielleicht noch wichtigeren Stelle fehlen. Scheidet Dortmund beispielsweise in der Champions League-Gruppenphase aus, würde der Verein einen weitaus geringeren finanziellen Spielraum haben, als bei einem Weiterkommen. Beim Versuch die K.o-Phase zu erreichen, könnte ein neuer Verteidiger übrigens nicht helfen, denn die Spiele gegen Neapel und Marseille werden noch vor der Winterpause ausgetragen.

Und auch nach der Winterpause könnte nicht jeder gehandelte Kandidat direkt weiterhelfen. Fabian Schär vom FC Basel beispielsweise würde zwar als junger, entwicklungsfähiger und kopfballstarker Verteidiger in das Anforderungsprofil des BVB passen, doch der 21-jährige Schweizer hat in dieser Saison bereits mit dem FC Basel in der Champions League gespielt.

Zudem befindet sich Schär bereits im Fokus von anderen Spitzenklubs wie Juventus Turin oder dem FC Arsenal - und gerade letzterer hat seine Investitionsfreudigkeit für den Winter bereits angekündigt. Borussia Dortmund müsste wahrscheinlich tief in die Tasche greifen um Schär zu bekommen, doch in dieser Saison wäre er nur in der Liga und im DFB-Pokal spielberechtigt.

Wie bereits im vergangenen Sommer werden auch die Namen von Freiburgs Innenverteidigern Fallou Diagne (24 Jahre) und Matthias Ginter (19 Jahre) gehandelt. Der SC Freiburg wollte seine beiden Leistungsträger jedoch vor Saisonstart nicht abgeben - und wird es wahrscheinlich mitten im Abstiegskampf der Bundesliga erst recht nicht tun.

Im Gegensatz zu Schär dürfte Dortmund seinen Kandidaten zwar trotz der Europa League-Spiele für Freiburg auch für die Königsklasse nachmelden, doch abgesehen von den eher schwachen EL-Auftritten der Freiburger in dieser Saison verfügen beide über keine internationale Erfahrung. Diagne hat zudem nach seiner starken letzten Spielzeit etwas abgebaut und ist in den vergangenen Wochen vor allem durch seine Roten Karten aufgefallen.

Auch der junge Tscheche Tomas Kalas vom FC Chelsea steht vage im Raum, doch bei ihm stellt sich ein ähnliches Problem dar. Der 20-Jährige zeigt zwar große Veranlagung und hat in den letzten zwei Jahren für Vitesse Arnheim in der niederländischen Liga für Furore gesorgt, doch bei Chelsea selbst praktisch kein Spiel bestritten. Zudem ist Kalas selbst gerade erst von einem Wadenbeinbruch genesen. Nicht zuletzt würde Chelsea sein Talent wohl nur bei einem unmoralischen Angebot abgeben.

Lösung Nr. 3: Ein Leihgeschäft im Winter

Selbst wenn es Dortmund gelingen würde, einen der genannten Profis oder einen vergleichbaren Spieler zu verpflichten, benötigt man über die Rückrunde hinaus überhaupt noch einen weiteren Innenverteidiger von internationalem Format? Es gilt zu bedenken, dass Neven Subotic den Verein nicht verlassen hat, sondern lediglich verletzt ist.

Auch wenn bis zu seiner Rückkehr einige Zeit verstreichen wird, wird er irgendwann wieder zur Verfügung stehen. Der Heilungsverlauf ist in diesem frühen Stadium der Genesung wohl kaum zu prognostizieren, doch die Rückkehr Subotics scheint momentan für den Beginn der nächsten Saison veranschlagt zu sein.

Sicherlich mag es bei einer solch schweren Verletzung Rückschläge geben, es sei nur einmal auf die Verletzungsgeschichte von Bayern Münchens Holger Badstuber verwiesen, allerdings könnten dann in der kommenden Saison vier hochkarätige Innenverteidiger im Kader von Borussia Dortmund stehen.

In diesem Fall würde mindestens einer der betroffenen Akteure deutlich weniger Spielzeit erhalten, als er es sich vorstellt. Die Folge wäre Unzufriedenheit und aus Unzufriedenheit entstehen nicht selten interne Probleme. So ist die gute Stimmung, von der Borussia Dortmund grundsätzlich profitiert, zumindest teilweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass sämtliche Akteure des kleinen Kaders ihre Spielanteile erhalten und nur wenige dauerhaft zu kurz kommen.

Will man also keinen vertragslosen Spieler holen und auch keinen vierten Innenverteidiger an sich binden, wäre ein Leihgeschäft wohl die naheliegendste Lösung. In diesem Szenario könnte der BVB sich kurzfristig verstärken (wenn auch erst in der Winterpause) und würde - gemäß erfolgreichem Heilungsprozess bei Subotic - kommende Saison keinen Spieler dauerhaft auf die Bank setzen müssen.

Auf den ersten Blick sicherlich die ideale Lösung, doch auch für eine Ausleihe muss erst einmal ein passender Spieler gefunden werden, der die entsprechende Qualität mitbringt, bestenfalls in der Champions League eingesetzt werden darf und zudem von seinem Verein als entbehrlich eingestuft wird.

Da bei Leihgeschäften üblicherweise außer dem Gehalt des Spielers lediglich eine geringe Entschädigung gezahlt wird, würde der abgebende Verein an dem Transfer kaum verdienen und sich folglich selbst nur schwer verstärken können. Vor diesem Hintergrund wird es sicherlich nicht leicht werden, einen Stammspieler von einem anderen Verein loszueisen, denn viele Vereine wird es auf der Welt wohl nicht geben, die einen Innenverteidiger von internationalem Format erübrigen können.

Lösung Nr. 4: Die Umschulung eines defensiven Mittelfeldspielers

Trotz des kleinen Kaders ist auch eine interne Lösung nicht ausgeschlossen. Erster Kandidat für eine Umschulung zum Innenverteidiger wäre dabei wohl Sven Bender. Der defensive Mittelfeldspieler hat schon häufiger für kürzere Zeiträume im Abwehrzentrum ausgeholfen, so beispielsweise bei der Champions League-Niederlage des BVB in Neapel, als er während des Spiels für den verletzten Hummels in die Innenverteidigung rückte. Grundsätzlich bringt Bender dank seiner physischen Präsenz und Zweikampfstärke sämtliche Fähigkeiten mit, die ein Innenverteidiger benötigt und ist mit seinen 1,86 m sogar größer als der nun gesetzte Sokratis.

Doch wie immer gibt es auch hier eine Kehrseite. Zieht Klopp Bender in die Innenverteidigung zurück, würde er mit dieser Maßnahme ggf. einen neuen Engpass im defensiven Mittelfeld auslösen. Dort kam Bender in dieser Saison bislang in allen Pflichtspielen zum Einsatz - nicht zuletzt, weil auch hier die Alternativen oft fehlten.

Kapitän Sebastian Kehl ist gerade erst von einem Bänderriss wieder genesen und gilt gemeinhin als extrem verletzungsanfällig. Ilkay Gündogans Rückkehr nach langwierigen Wirbelsäulenproblemen steht noch komplett aus. Somit stand Klopp neben Sven Bender zuletzt lediglich Nuri Sahin für die beiden Plätze auf der Doppelsechs zur Verfügung. Versuche, beispielsweise das Talent Jonas Hofmann auf dieser Position zu etablieren, waren bislang nicht von Erfolg gekrönt. Würde Bender also als Verteidiger benötigt werden, müssten Sahin, Gündogan und Kehl eigentlich uneingeschränkt verfügbar sein, sonst droht dem BVB ein weiteres Dilemma auf der nächsten Position.

Auch Kevin Großkreutz hat bereits vor zwei Jahren in einem DFB-Pokal-Spiel gegen Düsseldorf zeitweise innen verteidigt, doch die Stärken des Allrounders liegen sicherlich eher auf den Außenpositionen. Davon abgesehen wird Großkreutz aktuell als Rechtsverteidiger benötigt, wo er den ebenfalls verletzten Lukas Piszczek ersetzt.

Lösung Nr. 5: Der Jugend das Vertrauen schenken

Die riskantere Variante wäre es wohl, den jungen Talenten Marian Sarr und Koray Günter eine Chance zu geben. Beide gelten als hochveranlagt und haben sämtliche Jugendnationalmannschaften des DFB durchlaufen, doch einmal abgesehen von Günters zweiminütigem Debüt gegen Borussia Mönchengladbach sind beide noch ohne Spielpraxis in der Bundesliga und kommen meist nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Sarr ähnelt in seiner Spielweise dabei eher Mats Hummels und hat seine Stärken in Spielübersicht sowie Aufbauspiel, allerdings präsentierte er sich seit seiner Rückkehr nach einem Zehenbruch im letzten Monat in Dortmunds Reserve zuletzt sehr nervös und fehleranfällig. Auch Günters Spiel ist beizeiten noch von einer gewissen jugendlichen Naivität geprägt. Er zeichnet sich hingegen eher durch körperlichen Einsatz und Zweikampfstärke aus - zumindest im Jugendbereich. Für den erfolgreichen Übergang in den Profifußball müssten beide Talente im athletischen Bereich sicherlich noch deutlich zulegen.

Jürgen Klopp, dem nicht zu Unrecht ein guter Umgang mit jungen Spielern nachgesagt wird, hat beide Nachwuchskräfte trotz aller Lobeshymnen nicht ohne Grund bisher kaum berücksichtigt und lieber bei den Amateuren Erfahrungen sammeln lassen. Gerade in der Innenverteidigung wird ein leichtsinniger Fehler eines jungen Spielers häufig direkt mit einem Gegentor bestraft - ein Luxus, den man sich in Dortmund nicht leisten kann.

Wenn weder Sarr noch Günter bislang zu einem Startelf-Einsatz in der Bundesliga gekommen sind, wird wohl auch keiner der beiden plötzlich eine Alternative für die Champions League darstellen. Im Duell mit dem SSC Neapel würden sie beispielsweise Gonzalo Higuain gegenüberstehen, der viele Jahre für Real Madrid gespielt hat und trotz großer Konkurrenz auch für die argentinische Nationalmannschaft stürmt. Und auch das Duell mit Olympique Marseille ist sicherlich kein Selbstläufer. Erst vor zwei Jahren trat der BVB als deutscher Meister in der Champions League-Gruppenphase gegen die Franzosen an und verlor vor allem mangels Erfahrung beide Partien..

Völlig unabhängig, welche Akteure das Vertrauen ihres Trainers in der Champions League erhalten, so sind es wohl gerade diese beiden Spiele, die auch transferpolitisch entscheidend auf die Dortmunder Saison einwirken. Sollte die Borussia sich für das Achtelfinale der Champions League qualifizieren, wird man größere Ambitionen hegen und womöglich im Winter in der Innenverteidigung noch einmal personell nachrüsten.

Sollte man allerdings in die Europa League müssen, wäre es durchaus vorstellbar, dass die Borussia bis Saisonende auf die internen Lösungen zurückgreift und Sven Bender - sollte es erforderlich sein - in den wichtigsten Spielen im Abwehrzentrum aufbietet, während man nebenbei zumindest einen der beiden Junioren langsam im Team etabliert.