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SEITE 3 VON 3:
3. 2) Kooperation mit Fans, Konzentration auf die Verfolgung "schwerer Fälle"
Von: Daniel Raecke
Datum: 12. November 2012, 07:30 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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2) Kooperation mit Fans, Konzentration auf die Verfolgung "schwerer Fälle"

(Seite 3 von 3)

Erschwert wird die Strategie 1) durch den Umstand, dass es heute viel mehr Dinge gibt, die im Umfeld von Stadien verboten sind, als noch vor 20 Jahren. Das Beispiel mit den Wunderkerzen ist hier einschlägig. Sie gehörten früher im Eisstadion an der Brehmstraße der Düsseldorfer EG zum festen Ritual der Fankultur, niemand wäre auf die Idee gekommen, das zu kriminalisieren. Das galt noch in den 1990er Jahren aber genau so auch für bengalische Feuer, die auch im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen einfach nur ein Symbol für "gute Stimmung" waren und nicht für "Krawall".

Das heißt nicht, dass früher alles besser war, was erst recht nicht für die neueren Verbote von rassistischen oder anderen diskriminierenden Äußerungen in vielen Stadien gilt. Aber je mehr Verbote es rund um den Stadionbesuch gibt, desto schwerer wird es, sie alle zu jeder Zeit durchzusetzen.

2) Kooperation mit Fans, Konzentration auf die Verfolgung "schwerer Fälle"

Eine ganz andere Strategie besteht darin, nicht um jeden Preis das Hausrecht oder allgemeinere Ordnungsvorstellungen gegen die Fans durchzusetzen, sondern sich auf eklatante Fälle von Gewalt gegen andere Fans, Polizisten oder Ordner zu konzentrieren. Nicht in dem Sinne, dass man alles andere der völligen Anarchie Preis gäbe. Aber so, dass man sehr viel Wert darauf legt, den Unterschied in der Schwere verschiedener Vergehen klar zu machen und diesem Unterschied auch in der Art der Strafverfolgung Rechnung zu tragen.

Das Ziel wäre hier im Prinzip sogar ähnlich dem der ersten Strategie, der Weg aber ein ganz anderer. In die Richtung ist der FC Union Berlin gegangen, als er die von allen Profikapitänen verlesene Erklärung der DFL so umformulierte, dass Pyrotechnik nicht mehr erwähnt wurde, wohl aber Gewalt und Diskriminierung. Indem man das Angriffsfeld verkleinert, vergrößert man, dieser Logik folgend, die Gruppe der Fans, die bereit sind, sich auf die Perspektive der Clubs und der Liga einzulassen.

Anstatt nur Anhänger anzusprechen, die sich rigoros gegen jede Ordnungswidrigkeit stellen, gewinnt man einen viel größeren Anteil der Fans. Das bloße Verfolgen anderer Vorstellungen von Fankultur als des Sitzplatzbesuchs im "Langnese-Familienblock" erscheint so nicht als Problem, sondern nur das Überschreiten roter Linien wie Anwendung von Gewalt oder Eingriff ins Spielgeschehen.

Aber was passiert hier mit den Ordnungswidrigkeiten, die ja nicht deshalb keine mehr sind, weil man eine deeskalierende Strategie verfolgt? Gute Frage. Einfach komplett erlauben kann die DFL den Gebrauch von Pyrotechnik wohl momentan nicht, und sei es nur, weil sie sich in dieser Frage sehr stark in ihrer Position verbarrikadiert hat. Aber vergleichen wir es vielleicht mit dem Überqueren einer Fußgängerampel bei Rot nachts in einer Großstadt. Erlaubt ist das nicht. Aber es wird kaum ein Polizeiauto mit quietschenden Reifen die Verfolgung des Passanten aufnehmen, der das tut - weil es einfach wichtigere Dinge gibt. Und solche, die Leib und Leben von Menschen in Gefahr bringen.

Eine Abwägung des Einsatzes polizeilicher Mittel zwischen dem Fußgänger, der bei Rot geht und dem Auto, das das Gleiche mit hoher Geschwindigkeit tut, ist selbstverständlich, alles andere wäre entweder wahnsinnig oder totalitär. Der besonnene Einsatzleiter bei einem Fußballspiel wird selbstredend auch anders auf den Mann reagieren, der mit einer Machete in Richtung Auswärtsblock unterwegs ist, als auf den, der das Rauchverbot im Oberrang missachtet. Charakteristisch für die mediale Berichterstattung ist aber, wie schon öfter betont, geradezu idealtypisch die Ineinssetzung von leuchtendem Feuerschein im Stadion und "Randale".

Die Hysterie rund um die "Schande von Düsseldorf" war da das beste Beispiel für einen Diskurs, in dem sich alles mischte: zu früh feiernde Düsseldorfer, Bengalos auf den Platz schießende Berliner, flüchtende Spieler, ein Profi, der eine Leuchtfackel hält, und so weiter. Dass so viele Menschen und Zeitungen der Meinung waren, Herthas Abstieg sei ein irregulärer Skandal, ließ sich leichter verstehen, wenn man den Abend des Relegationsrückspiels als apokalyptischen Zusammenbruch aller gesellschaftlichen Regeln erlebt hatte.

Fazit

Was das mit den Zelten von München zu tun hat? Sie stehen für eine Einstellung, die den Gästefans sagt: Wir verdächtigen Euch, Straftaten zu planen. Und zwar Euch alle. Wenn Ihr mit Eintracht Frankfurt zu einem Fußballspiel reist, dann könnt Ihr nicht erwarten, wie ein normaler, mündiger Bürger behandelt zu werden.

Für den FC Bayern München mag dieses Kalkül sogar aufgehen. Er kann sicher auch ohne Auswärtsfans leben und genug Karten verkaufen. Wahrscheinlich sogar ohne den Besuch der Fans in der Südkurve, die am Mittwoch zuvor aus Protest gegen die Kartenzuteilung einen Block im Champions League-Spiel gegen Lille leer gelassen hatten. Mag also sein, dass der FC Bayern konkret gar keine negativen Folgen seiner neuen Methoden zu spüren bekommt.

Falls sich solche Maßnahmen aber etablieren sollten, kann man sich sicher sein, dass die Gruppe der Fußballfans, die sich als von systematischer "Repression" bei der Ausübung ihres Hobbys verfolgt sieht, nicht kleiner werden wird. Grund genug, die Zelte schnell wieder abzubrechen.

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