
Auf 1860 München kommt ein großes Finanzproblem zu. Investor Hasan Ismaik hat die Darlehensverträge mit sofortiger Wirkung außerordentlich aufgekündigt. Jetzt fordert er sein Geld zurück.
"Die Tatsache, dass trotz eines erheblichen Investments unseres Mandanten eine nachhaltige Sanierung nicht gelungen ist, gibt - ebenso wie das Verhalten der letzten Wochen - Anlass zu der Befürchtung, dass sich die Vermögensverhältnisse bei der KG wesentlich verschlechtern", begründete Ismaiks Anwalt Michael Scheele den Ausstieg des umstrittenen Jordaniers.
Insgesamt belaufen sich die Ansprüche auf 9,36 Millionen Euro, berichtet "dieblaue24.com". Für den Ausstieg dürften die Querelen der letzten Monate verantwortlich sein. Ismaik wollte mehr Einfluss im operativen Geschäft bei 1860 gewinnen, stattdessen entschieden sich die Löwen für Personal, das dem Geldgeber nicht gefiel.
Die Vertragsverlängerung mit Sportchef Florian Hinterberger ließ Ismaik über seine Mittelleute hart kritisieren. Dass 1860 nicht von dem eingeschlagenen Weg abrücken wollte, war für Ismaik offenbar zu viel.
"Verletzung grundliegender Bestimmungen"
"Wir erachten darüber hinaus Ihr Verhalten und das von Präsident Hep Monatzeder in den zurückliegenden Wochen insbesondere seit Amtsantritt von Herrn Monatzeder als Verletzung grundliegender Bestimmungen des Kooperationsvertrages", so Scheele.
Der Anwalt kritisierte zudem die Kommunikation mit den Münchnern: "Wir hatten mehr Informationen zur finanziellen Situation angefordert, die nicht geliefert wurden. Wir hatten mehrfach angemahnt, keine endgültigen Personalentscheidungen ohne Rücksprache mit Herrn Ismaik zu treffen, was ignoriert wurde."
Sollte ein unabhängiger Gutachter die Finanzsorgen entkräften und ein neuer Geschäftsführer gewählt werden, sei Ismaik bereit, neue Verhandlungen über sein finanzielles Engagement zu führen. Aktuell bekleidet Robert Schäfer das Amt. Bis Mittwoch fordert Scheele eine Antwort, ob 1860 dieses Angebot wahrnimmt. Ansonsten wird das Darlehen zurückgefordert.
Autor: Alexander Maack